Brown, Dale - Phantomjäger
Turabi zu sein«, sagte der Afghane abwehrend. »Und wenn’s recht ist, haben wir jetzt eine Stadt zu verteidigen. Wenn Sie so freundlich wären, das Schlachtfeld auf dem schnellsten Weg zu verlassen, dann können meine Armee und ich uns an die Arbeit machen.«
»Wird gemacht... General Turabi«, versicherte Briggs ihm. Der Talibankämpfer lächelte, nickte ihm zu und hastete davon, um seine Männer erneut in den Kampf zu führen.
Epilog
Washington, D.C.
Am nächsten Morgen
»Wir haben Ihren Bomber, wir haben Ihren Luftangriff auf den Stützpunkt Friedrich Engels auf Tonband, wir haben Videoaufnahmen von den Angriffen Ihrer Bomber und Drohnen!«, brüllte General Anatolij Grislow ins Telefon. »Das ist eine Ungeheuerlichkeit! Ein unprovozierter, heimtückischer Überfall zweier amerikanischer strategischer Bomber auf eine russische Militäreinrichtung! Das ist ein kriegerischer Akt! Wir haben Ihre toten Besatzungsmitglieder als eindeutigen Beweis dafür, dass sie unser Land in einem Akt unentschuldbarer Aggression überfallen haben!«
»Sie haben unsere Besatzungsmitglieder?«, fragte Präsident Thomas Thorn. Er musste ein Lächeln unterdrücken.
»Ihre zerschmetterten Leichen sind unweit der Absturzstelle aufgefunden worden«, behauptete Grislow. »Ihre Fotos kommen auf die Titelseiten aller Zeitungen und Zeitschriften der Welt, wenn Sie diese Aggression nicht stoppen und Ihre Truppen nicht sofort zurückbeordern!«
»Wie ich Ihnen schon gesagt habe, General, habe ich unsere Truppen bereits zurückbeordert«, stellte Thorn fest. »Meine nach Turkmenistan entsandten Truppen hatten nur den Auftrag, den Rückflug unserer stellvertretenden Außenministerin zu sichern. Präsident Gurisow hatte die Verlegung von US-Truppen nach Turkmenistan genehmigt und ihnen volle Aktionsfreiheit zugesichert.«
»Gurisow war ein Lügner und ein Verräter seines Volkes«, sagte Grislow barsch. »Hätte er nicht zugelassen, dass diese Taliban-Mörderbande sich praktisch ungehindert in seinem Land bewegt, wäre das alles nicht passiert. Er hat garantiert mit ihr unter einer Decke gesteckt. Sie hätten Ihnen bestimmt bald die amerikanischen Öl- und Erdgaspipelines und Ölfelder gestohlen, aber dann wäre es zu spät gewesen, sie daran zu hindern.«
»Der neue turkmenische Präsident hat den Talibankommandeur soeben zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte ernannt«, warf Thorn ein. »Er gilt in Turkmenistan als Held, weil er verhindert hat, dass russischen Invasionstruppen Tschardschu besetzen.«
»Das wird er noch büßen müssen«, knurrte Grislow. »Mir ist’s egal, ob das turkmenische Parlament und der so genannte Übergangspräsident seine Angriffe nachträglich sanktioniert haben. Sie waren kaltblütiger Mord, sonst nichts.«
»Ich glaube, dass eine legale Entschließung vorliegt, General – vom Parlament beschlossen und vom Übergangspräsidenten unterzeichnet.«
»Der neue Präsident ist nicht vom Volk gewählt«, stellte Grislow fest, »und das Kriegsrecht besteht weiter.«
»Aber das in Usbekistan zusammengetretene turkmenische Parlament hat einen Übergangspräsidenten bestimmt«, sagte Thorn. »Die russischen Militärbehörden werden doch die neue Regierung anerkennen und dem Präsidenten und den Abgeordneten die sichere Rückkehr nach Turkmenistan ermöglichen?«
»Sie lenken vom Grund meines Anrufs ab, Thorn – von dem heimtückischen Überfall auf meinen Luftwaffenstützpunkt!«, erklärte Grislow aufgebracht. »Die Zahl der Toten dürfte zweihundert erreichen, und der Sachschaden liegt bei weit über einer Milliarde Dollar. Sie werden sich entschuldigen – bei mir, bei den Männern und Frauen auf dem Stützpunkt, beim russischen Volk und bei der ganzen Welt. Sie werden Entschädigungen zahlen, um das Leid der Familien zu lindern, die bei diesem feigen Angriff Angehörige verloren haben, und um den Wiederaufbau dessen zu finanzieren, was Sie zerstört haben. Sie werden zahlen, Thorn, sonst sorge ich bei Gott dafür, dass Ihr Land heißer brennt als alle Höllenfeuer zusammen. Verstehen Sie, was ich meine, Thorn? Wie lautet Ihre Antwort? Werden Sie sich entschuldigen? Werden Sie Entschädigungen zahlen? Oder befinden unsere beiden Länder sich ab sofort im Kriegszustand?«
»Augenblick, General«.« Thomas Thorn schickte Grislow in die Warteschleife, dann sah er zu den anderen hinüber, die mit ihm im Oval Office saßen: Vizepräsident Busick, Verteidigungsminister Goff, General Venti, der Vorsitzende der
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