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Brown, Dale - Phantomjäger

Titel: Brown, Dale - Phantomjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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künstlichen Nebels aus ihren Verstecken, kletterten wieselflink auf die BTRs und warfen Tränengasgranaten in die offenen Luken. Wenige Augenblicke später mussten die Fahrer anhalten und die Soldaten aus dem Inneren ins Freie flüchten lassen, bevor sie an dem Reizgas erstickten. Bald waren alle Fahrzeuge der Kolonne, von Tränengasschwaden eingehüllt, zum Stehen gekommen. Ihre Luken standen weit offen, und verängstigte, dem Ersticken nahe UN-Soldaten und -Mitarbeiter, retteten sich hustend und mit brennenden, heftig tränenden Augen ins Freie. Das Gefecht hatte nicht einmal fünf Minuten gedauert. Zarazis Männer hatten einen BMP und einen BTR zerstört und einen Mannschaftstransportwagen, vier Radspähpanzer und vier Fünftonner mit Nachschub erbeutet. Das Ganze ohne Verluste. Perfekt.
    »Wir sind auf eine Goldader gestoßen, Hauptmann«, meldete Jalaluddin Turabi, Zarazis Leutnant, kurze Zeit später, als die letzten Soldaten und UN-Mitarbeiter zusammengetrieben wurden. »Offenbar sollten sie einen ständig besetzten Vorposten einrichten. Sie haben Verpflegung für etwa fünfzig Mann für zwei Wochen und Unmengen von Kisten mit Fernmeldegerät dabei. Außerdem sehe ich Stromaggregate, Benzinkanister, Winterzelte, warme Bekleidung und Stacheldrahtrollen. Das alles bringt auf dem schwarzen Markt Millionen.«
    »Gafft nicht, sondern fangt an, die Lastwagen zu entladen, Jala«, knurrte Zarazi. »Hat der Kolonnenführer noch Luftunterstützung anfordern können, kann diese jeden Augenblick hier sein. Wir müssen schnellstens verschwinden.«
    Die UN-Soldaten mussten ihre Hände auf die Köpfe legen und wurden im Schnee kniend aufgereiht. Hauptmann Zarazi ging langsam vor ihnen auf und ab und studierte jeden Mann und jede Frau sorgfältig. Sie kamen aus mehreren Staaten, die hauptsächlich auf der Nordhalbkugel lagen: Irland, Kanada, Norwegen und Südkorea. Zarazi gestattete seinen Leuten, den Soldaten der Friedenstruppe ihre Handschuhe, Schals und Parkas abzunehmen – viele seiner Männer waren in den Bergen Turkestans und dem Selselehje-Ge-birge an Unterkühlung gestorben, und die meisten brauchten warme Kleidung dringender als Verpflegung.
    »Ich bin Hauptmann Wakil Mohammad Zarazi, ein Diener Allahs und Kommandeur des Balch-Regiments für bewaffneten Widerstand«, sagte Zarazi auf Paschtu. Als er die verständnislosen Blicke der Gefangenen sah, fragte er in stockendem Englisch: »Wer ist Dolmetscher?« Keine Antwort. Der Hauptmann suchte die lange Reihe der Knienden ab, bis er auf einen bärtigen Blauhelm stieß, der Afghane zu sein schien. Er riss ihn hoch. »Verstehen Sie mich?« Der Mann nickte. »Wer ist der Kommandeur?« Der Mann gab keine Antwort. Zarazi zog seinen Dolch und setzte dem Dolmetscher die scharfe Klinge an die Kehle.
    »Stopp!«, sagte eine Stimme. Als Zarazi sich umsah, stand einer der Offiziere, der gleich neben dem Dolmetscher gekniet hatte, mit weiter auf seinem Barett liegenden bloßen Händen auf. »Ich bin Major Dermot O’Rourke, Republic of Ireland, Kommandeur dieser Abteilung. Wir sind mit friedlichem Auftrag für den Hilfs- und Wiederaufbaurat der Vereinten Nationen für Afghanistan unterwegs.«
    Nachdem der Dolmetscher das übersetzt hatte, sagte Zarazi: »Ihr seid Spione der Nordallianz und ihrer verbrecherischen amerikanischen Verbündeten! Ihr seid Invasoren in einem Gebiet, das von Seiner Heiligkeit Mullah Mohammad Omar und seinem Schwert der Rache, General Tachir Joldaschow, beansprucht wird.«
    »Wir sind keine Spione«, widersprach O’Rourke. »Wir sind hier, um eine Relaisstation für Mobil- und Rundfunk zu errichten, das ist alles.«
    »Ihr seid Spione und werdet alle nach islamischem Recht und auf Befehl von General Joldaschow hingerichtet«, sagte Zarazi. »Ihr ...«
    In diesem Augenblick kam sein Leutnant herangerannt. »Wakil, wir haben ein Problem«, sagte Turabi. Er lief an Zarazi vorbei zu O’Rourke, riss ihm das Barett vom Kopf, zerrte ihm die Jacke seines Kampfanzugs vom Leib und durchsuchte sie. Schon nach wenigen Sekunden zog er einen kleinen schwarzen Kasten mit einer kurzen Stabantenne aus einer Rückentasche in O’Rourkes Jacke.
    »Was ist das, Jala?«, fragte Zarazi.
    »Unser Fernmeldeoffizier empfängt ein Hochfrequenzsignal wie von einem Transponder«, meldete Turabi. »Dies scheint irgendeine Art Peilsender zu sein. Er muss ihn bei Beginn des Überfalls eingeschaltet haben.«
    »Ein Alarmsignal?«, fragte Zarazi. »Wir haben in diesem Gebiet keine

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