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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Bordsprechanlage. Er versuchte, das nächste Ziel mit dem Mauszeiger anzuklicken, um es zu bezeichnen, aber auch das funktionierte nicht. »Mein System ist abgestürzt, Nancy«, sagte er. »Ich versuch's mit einem Neustart. Hoffentlich geht diesem letzten Arschloch der Sprit aus, bevor...«
    »Jäger!«, schrie Cheshire plötzlich. »Zwölf Uhr! Genau vor uns. Schießt Lenkwaffen ab! O Gott!« Sie sah deutlich die beiden Kondensstreifen von Jagdraketen, die sich von den Tragflächen des Flugzeugs vor ihnen lösten und direkt auf die Megafortress zugerast kamen - als zielten die Lenkwaffen genau auf siel Wie in einem Lehrvideo über den Einsatz von Luft-Luft-Lenkwaffen! Nancy Cheshire schloss die Augen und wartete auf den Aufschlag, wartete auf die Detonation, wartete auf den Tod...
    ... und sah nicht, wie die Jagdraketen mit kaum dreißig Meter Abstand über ihre Megafortress hinwegrasten und die letzte Su-33 des Trägers Mao Zedong trafen, kurz bevor der Pilot aus kaum einem halben Kilometer Entfernung das Feuer auf die EB-52 eröffnen konnte.
    Als sie wider Erwarten noch lebte, öffnete Cheshire langsam die Augen. Vor ihr flog eine weitere EB-52 Megafortress eine elegante Linkskurve, um sich neben sie zu setzen! Diese zweite Megafortress, mit der sie zusammenarbeiteten, hatte ihre Betankung abgebrochen, als die Schießerei angefangen hatte, und war gerade noch rechtzeitig eingetroffen. »Gott, das sind ja Kelvin und Diane mit ihrer Crew«, sagte Cheshire aufatmend. »Ich hatte völlig vergessen, dass sie uns ablösen sollten. Sie müssen losgeflogen sein, sobald die Schießerei angefangen hat.«
    »Ein wunderbarer Anblick«, stimmte McLanahan zu. Er war wieder hinter ihr, um nach Elliott zu sehen. »Setz dich einfach rechts neben sie - sie fliegen offenbar zum Betanken zurück.«
    »Wird gemacht«, bestätigte Cheshire. »Wie geht's Brad?«
    Elliotts Sauerstoffblinker arbeitete, also atmete er; McLanahan suchte nach Anzeichen für innere Blutungen oder eine Brustquetschung, ohne zum Glück welche zu entdecken. Elliott lag mit geschlossenen Augen da, aber als McLanahans behandschuhte Finger sein Gesicht berührten, öffnete er plötzlich die Augen. »Hören Sie auf, mich zu befummeln, Nav«, verlangte er barsch.
    »Alles in Ordnung, Sir?«
    »Mir kommt's vor, als läge mir eine Tausendkilobombe auf der Brust«, sagte der Pilot. »Der Winddruck hat mich glatt umgehauen.« »Sonst irgendwo Schmerzen? Sie haben doch nicht etwa einen Herzanfall, Sir? Als die Scheibe zerplatzt ist, muss Sie ein gewaltiger Schlag getroffen haben.«
    »Hey, ich vergleiche mein EKG noch jederzeit mit Ihrem, Muck«,
    knurrte Elliott, indem er sich aufzusetzen versuchte. »Sonst alles in Ordnung?«
    »Kelvin Carter ist gerade noch rechtzeitig gekommen, um uns aus der Patsche zu helfen«, berichtete McLanahan. »Wir fliegen unter seiner Führung zum Tanker zurück.«
    Elliott nickte wortlos. Er war auffällig blass, und sein Sauerstoffblinker zeigte, dass er flach und mühsam atmete. McLanahan streifte einen Handschuh ab und wollte seinen Puls fühlen, aber Elliott schob seine Finger von seinem Handgelenk weg. »Lassen Sie mich in Ruhe und helfen Sie Nancy, das Biest zu fliegen«, verlangte er. »Mir fehlt weiter nichts. Aber auf ihre Fliegerei müssen Sie jetzt aufpassen.« »Ha-ha!«, sagte Cheshire.
    »Brad...«
    »Lassen Sie mich in Ruhe, Nav. Mir geht's gut«, behauptete Elliott. McLanahan nickte, denn er sah ein, dass er im Augenblick nicht mehr für seinen Freund und Piloten tun konnte. Er holte seine Fliegerjacke und die von Elliott und deckte ihn damit zu. »Ich sehe in ein paar Minuten wieder nach Ihnen«, versprach er ihm.
    »Wecken Sie mich nicht wieder auf, nur weil Sie Krankenschwester zu spielen versuchen«, wehrte Elliott ab. »Sehen Sie zu, dass Sie auf Ihren Platz zurückkommen. Und noch was, Patrick...« »Ja, Brad?«
    »Wir haben es mit der chinesischen Kampfgruppe aufnehmen müssen, nicht wahr?«, fragte Elliott. »Wir mussten versuchen, diese taiwanesischen Schiffe zu verteidigen, oder?« In seinem Blick lag ein schmerzlicher Ausdruck, aber McLanahan konnte nicht beurteilen,
    ob das an seinen Verletzungen oder Zweifeln an der Richtigkeit seiner Handlungsweise lag.
    »Wir mussten eingreifen, Brad - wir sind hier schließlich nicht zu unserem Vergnügen unterwegs«, antwortete McLanahan. Das Lächeln in Elliotts Augen schien das demolierte Cockpit trotz des Toten im Schleudersitz hinter ihnen zu erhellen. »Sie haben

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