Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)
wegen der Treue an seinem Glauben und den Idealen seines Vaters tötete, sah eine dunkle Gestalt ungefähr zehn Meter gegenüber ihm. Verglichen mit ihm eine kleine Person. Er konnte sich immer noch keinen Reim daraus bilden, was in dem Raum mit Dr. Yoshida und dem Cincinnaty Jungen passiert war ... Es war zu verrückt. Er musste aber schnell weg. Die Person, die ihm jetzt gegenüber stand, strahlte eine immense Energie aus. Göttergleich. Sowas hatte er seit langem nicht mehr erlebt. Das letzte Mal war ... Warte ... Er überlegte ... Bei seinem Sensei. Sensei ... Die LED Lichter bestrahlten einen Moment die Gestalt. Ende des Versteckspiels. Erscheine. Das war also einer der Eindringlinge, den er zuvor über den Monitoren gesehen hatte. Dünner schwarzer Mantel. Schwarze Jeans. Schwarzes Hemd. Schwarze Stiefel und ein extrem langes gebogenes Tachi. Tachi ... Ein Samurai? Es kribbelte in Luckys Magen. Zolle deinem Gegner den nötigen Respekt, den er verdient!
Alles andere macht dich verwundbar. Lucky war klar, dass dieser Winzling es bis hierhin geschafft hatte und sich vor weiterem auch nicht abschrecken lassen würde. Blutig. Seine knallroten Augen unterstrichen diese Tatsache doppelt. Lucky zückte seine silberne diamantbesetzte Pistole aus seiner Tasche und hielt sie in der rechten Hand. Peng? Warte. Gleich würde ein schöner Kampf stattfinden. Ein Gegner, den sich Lucky seit langem wünschte. Samurai gegen Samurai. Winzling gegen den Schmied des Todes. Er würde das in aller Ruhe angehen. Endlich ein würdiger Kampf. Lucky spürte, dass diese Aura all das Zeug hatte, ihm die Stirn zu bieten und eventuell paar Kratzer hinzuzufügen. Er freute sich. Eine Wendung? Konnte der Tag besser werden?
...
Zehn Meter ... Neun Meter ...
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Die Lichter wechseln von weiß auf rot ...
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Acht Meter ... Sieben Meter ...
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Ein lechzendes Lächeln entflammte sich auf Luckys Gesicht.
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Sechs Meter ... Fünf Meter ...
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Ryan. Vereine Körper, Geist und Schwert.
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Vier Meter ... Drei Meter ...
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Lucky grinst.
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Zwei Meter ... Ein Meter ...
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Ryan ist bereit für den One Tsuke. Schwert herausziehen. Ein Schnitt. Fertig.
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Null Meter ...
...
Die Schultern von Lucky und Ryan berühren sich. Lucky schaut lachend runter zu Ryan. Ryan schaut nach oben zu Lucky ...
...
Unerwartet hob Lucky seine linke Hand und griff nach Ryans Hals. Bäm. Er hatte ihn. Das war aber leicht. Zu leicht? Er wieherte enthemmt und drückte fester. Lucky hob ihn hoch. Winsel doch, du Dilettant. Lucky hatte sich mehr erhofft. Hoffnung? Der Möchtegern Samurai konnte ihm leider doch nicht das Wasser reichen. Niveaulos. Freue dich niemals zu früh. Lucky hatte sich aber sehr darauf gefreut. Die Aura? Ein Trugbild? Das Biest würgte so fest, dass Blut aus den Augen des Provokateurs auf dem Gesicht herunter floss. Stirb. Du Bastard hast die schlechteste Karte gezogen. Keinen Joker. Sondern Lucky. Doch die Tuchfühlung mit dem Quälgeist hatte wohl gerade erst begonnen. Abrupt lachte Ryan während Blut über seine Zähne in seinen Mund floss. Lucky zog die Augenbrauen hoch. Was für ein kranker Mistkerl war das denn?
Er war gerade dabei zu sterben. Wenigstens hat er seinen Spaß dabei. Ryans Lachen wurde lauter und übertönte das des Würgers. Ein zäher Hund. Sein Lachen stieg wie Rauch in der Luft auf und erschallte mehrfach in dem Gang. Die dunkle Bedrohung schlechthin.
„Ha ha ha ... Ha ha ha“
Mehrfach und zeitgleich. Das Nachklingen schallte in verschiedenen tiefen Tönen gänsehauteinflößend durch die Stille.
Die roten Blutkörperchen aus Ryans Auge nieselten auf die Hand des Pressers und fraßen sich wie Parasiten in seine Haut. Luckys Haut färbte sich dunkelrot. Er ließ plötzlich los. Ryan lachte weiterhin. Blut floss weiterhin. Ein Gefühl durchstoß Lucky, dass er schon seit langem nicht mehr hatte. Angst. Das letzte Mal war, als Vater ihn als kleines Kind in einen Alligatorenkäfig hineinwarf und er sich selbst befreien musste. Doch diese Angst, die er gerade zu greifen vermag, war anders. Durch und durch böse und aggressiv. Anders? Sie war terroristischer. Panik. Sie verbreitete sich auf Luckys Körper. Was passierte mit ihm? Extremer Realismus? Lucky blickte verwirrt um sich. Es zischte. Mit einem Mal zog sich der Gang von vorne und hinter ihm in das unendliche und wölbte sich wie ein Kreis. Die Enden dunkel ... Die Decke sprang zehn Meter nach oben. Die LED Lichter flogen wie Striche durch den
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