Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)
meditierte gerne ... Mit Frauen aus aller Welt. Lucky öffnete den Kofferraum seines Geländewagens, nahm den Sack auf seine Schulter und ging mitten in der Menschenmenge zu seiner Unterkunft.
Keiner beachtete ihn. Im Tempel angekommen begrüßten ihn die Hofdamen an der Tür. Er schritt weiter Richtung dritte Etage. Nach der Treppe links lag am Ende des Flures sein Stammzimmer. Er klopfte zweimal, eine halbnackt grinsende Dame öffnete die Tür, und Lucky signalisierte mit seinem Finger eine „Verschwinde sofort“ Bewegung. Verstört und mit offenem Mund verließ die Dame sofort das Zimmer. Lucky öffnete den Sack und ließ Leila auf ein Bett fallen. Er schloss die Tür hinter sich und riegelte ab. Klack. Sie schien immer noch genebelt von der Droge zu sein. Oder Serum, wie das Dr. Yoshida immer bei Jobs dieser Art nannte. Entführungen würden normale Menschen dazu sagen. Lucky hatte schon hunderte hinter sich. Aber für Leila würde er sich besonders viel Mühe geben.
Sie wirkte auf ihn so unschuldig. Dieser Raum jedoch war alles andere als unbefleckt. Die Wand voller Sexspielzeuge, Handschellen, Peitschen, Bilder von nackten Frauen ... Ein dimmendes rotes Licht fiel auf die Kurven von Leila. „Ja.“, dachte sich Lucky. Sie hatte definitiv eine schöne Figur. Er nahm die Handschellen aus dem Spielzeugschrank und befestigte Leila an den Händen in der Luft hängend. Untypisch für Lucky. Leila blinzelte und blickte Lucky an. Erneut wandte er sich zu seinem Schrank und nahm diesmal einen Mundspreizer aus Metall. Er brachte es an Leilas Gesicht an. Sie versuchte etwas zu sagen. Nur undeutliche Murmeleien flossen aus ihrem Mund. Sie hatte noch zu wenig Energie. Die würde sie auch noch brauchen.
Brrrrrrr. Brrrrrrr.
Luckys Handy vibrierte in der Hosentasche. Er küsste kurz Leila auf ihre Stirn und holte genervt sein Handy raus und nahm an. Sie war angewidert. Das gefiel ihm.
„Was ist?“
„Guilherme de Kamulo?“
„Bin ich. Was ist?“
„Sie sind aufgeflogen.“
„Wer behauptet das?“
„Efraim Morgenstern.“
Ein kurzer Moment der Stille erdrückte Luckys Kehle und schnürte es millimeterbreit zusammen. Erst jetzt hatte er die Stimme erkannt. Darious Benson ... Lucky versuchte tief Luft zu holen. Er quietschte „Scheiße ...“ ganz leise raus. Leila blickte Lucky ganz verwundert an, denn dieser Ton passte nicht zu diesem Mann.
„Die Zentrale bekommt Besuch. Regeln Sie das.“
Piep Piep Piep ...
Der Mann am anderen Ende der Leitung hatte aufgelegt.
Lucky war außer sich und schlug mit voller Wucht auf den Beistelltisch und zertrümmerte diesen. Wie konnte so eine schlechte Nachricht genau in diesem Moment ihn von seinem lang erwarteten Spiel mit Leila abbringen. Lucky war ein Mann mit Nerven aus Stahl. Aber dieser verdammte Morgenstern. Er setzte sich auf einen Sessel direkt gegenüber von Leila. Eine Hand legte er auf ihre Oberschenkel. Sie zitterte. Lucky hatte nie ein gutes Gefühl mit Efraim Morgenstern, bis Sanjii Ikkyu wirklich den einen Tipp von ihm bekommen hatte. Er dachte immer, dieser Mann würde gleichzeitig auf zwei Hochzeiten tanzen. Er lehnte sich auf dem Sessel zurück. Mit der Hand auf dem Oberschenkel fuhr er zwischen ihre Beine und lies seine Hand dort, spielte mit seinen Fingern und begutachtete Leila.
Sie versuchte sich zu wehren. Lucky fragte sich, ob es ihr gefiel oder sie eher Angst hatte. Er lächelte sie höhnisch an. Egal was sie tun würde, es wäre zwecklos. Er dachte weiter. Für Geld würde so jemand anscheinend jeden und alles verraten. Womöglich auch seine Familie. Unschuldige andere Menschen. So unschuldig wie Leila. Geldgeile Leute haben eben kein Gewissen. Sie denken, sie könnten die ganze Kohle mit in den Tod mitnehmen. Lucky war nur allzu klar, dass nicht jeder den Tod durch Brutalität verdiente. Leila war auch unschuldig. Er wusste, dass er auch Unschuldige tötete. Ihm war es egal. Gleichgültig. Er spürte weder Hass noch Freude für andere. Nicht mal für sich selbst. Jeder Stoiker hätte Ihn dafür beneidet.
Aber für Menschen mit Prinzipien sollte es nicht egal sein. Eines der Gründe, weshalb er die Welt nicht zu verstehen vermochte. Bis jetzt hatte Efraim sich aber trotz seiner Zweifel Sanjii Ikkyu sehr treu erwiesen. Das alles war ihm aber auch gleich, denn ihn interessierte Morgenstern und seine Zweigleisigkeit nicht im Geringsten. Aber der letzte Satz von Darious war klar. Er müsse zurück zur Zentrale. Jedoch wollte er Leila nicht
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