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Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)

Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)

Titel: Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudi Klausnitzer
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Einleitung
     
     
    Gerd Bacher, der legendäre Chef des österreichischen Rundfunks, der mich sehr geprägt hat, pflegte zu sagen: „Wenn du wissen willst, ob du etwas wirklich verstanden hast, musst du es aufschreiben. Darüber reden ist zu wenig.“ Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Es sind die Notizen und Aufzeichnungen einer Entdeckungsreise durch die Welt der Datenrevolution, die gerade im Gang ist und uns und unser Leben nachhaltig beeinflussen wird. Wir alle erleben sie, sind aktiv mit dabei und doch sind die tiefgreifenden Veränderungen, die damit einhergehen, den meisten von uns nicht bewusst.
    Mein ganzes bisheriges Berufsleben lang habe ich mich mit allen Aspekten der Kommunikation beschäftigt, habe im Radio begonnen, war Programmdirektor von großen deutschen Fernsehsendern, Direktor und Produzent eines großen Theaterunternehmens und Geschäftsführer des größten österreichischen Magazinverlags. Seit sieben Jahren diskutiere ich jedes Jahr beim Media & Lifestyle Summit am Arlberg, welchen Einfluss die neuen digitalen Technologien auf unser Leben und unsere Kommunikation haben. Social Media, die „App-Revolution“ und auch die sogenannte „Gamifizierung“, also die Implementierung von Spielmechanismen in unsere Kommunikations- und Marketing-Strategien, waren Themen der letzten Jahre. Was aber im Hintergrund dieser digitalen Revolution an dramatischer Mathematisierung und Algorithmisierung unserer Welt stattfindet, hat noch nicht die breite gesellschaftliche Aufmerksamkeit bekommen, die eigentlich notwendig wäre.
    Im letzten Sommer wurde ich durch meinen Freund David Rowan, Chefredakteur beim „WIRED Magazine“, der Bibel der digitalen Welt, auf die Dynamik des Themas Big Data und die Entwicklung rund um diese immer größer werdenden Datenfluten, die wir täglich produzieren, aufmerksam. Ein Thema, das sich in seiner Brisanz für Menschen wie mich, die mit Mathematik, Statistik und Informatik wenig am Hut haben, zunächst nur schwer erschließt. Dabei sind wir alle aber jeden Tag mit neuen Produkten und Dienstleistungen konfrontiert, die genau auf diesen neuen Daten-Technologien aufsetzen und uns immer tiefer in diese datengetriebene Welt hineinziehen. Wir liefern den Treibstoff für eine Entwicklung, von der wir bis jetzt kaum etwas mitbekommen haben.
    Rund 1400 Dokumente und viele Bücher waren die Quellen, die ich auf meiner Entdeckungsreise durch die schöne neue Datenwelt studiert habe. Viele spannende Kontakte mit Menschen wie dem CEO von Kaggle Jeremy Howard oder dem Geoinformatics-Professor Euro Beinat, aber auch die Gespräche mit Datenjournalisten, Daten-Designern und Datenschützern haben mir den Blick auf eine Entwicklung geöffnet, mit der wir uns alle auseinandersetzen müssen. Auch wenn viele von uns, so wie ich, bisher der Meinung waren, dass Mathematik und Statistik nur die untergeordneten Hilfswissenschaften einer im Grunde philosophisch orientierten Welt sind.
    Wir haben eine Aversion gegen das Überraschtwerden, gegen den unliebsamen Zufall. Die Gehirnforschung kann uns, als Ergebnis neuer Forschungsarbeiten, immer eindeutiger verständlich machen, warum das so ist. Deshalb beschäftigt sich auch das erste Kapitel dieses Buchs mit dem Zufall und unserem Bemühen, ihn durch einen Blick in die Zukunft auszuschalten.
    Das hat viel mehr Bedeutung für unser Alltagsleben, als wir zunächst wahrhaben wollen. Was, wenn zwei Autos kollidieren, weil keiner der beiden Fahrer die Gefahr des drohenden Zusammenstoßes erkannt hat? Was, wenn ein Patient wegen eines bestimmten Leidens untersucht und dabei der noch kleine Tumor am anderen Organ übersehen wird? Was, wenn Einbrecher in Ruhe ein halbes Wohnviertel ausräumen können, weil die Polizei am anderen Ende der Stadt auf der Lauer liegt? Zufall? Schicksal? Oder einfach ein Mangel an richtiger Information zur richtigen Zeit, den man beheben kann?
    „Gott würfelt nicht“, hat Einstein einmal zum Thema Zufall geschrieben. Und selbst wenn Gott würfeln sollte – wir sind ihm auf der Spur. Das meinen zumindest die Apostel der Big-Data-Bewegung, die Daten-Analysten, Statistiker und Computerspezialisten. Sie filtern aus der riesigen Datenflut, die wir in jeder Sekunde unseres Lebens produzieren, ein recht konkretes Bild von dem, was wir getan haben, gerade tun und vor allem in Zukunft tun werden. Da ist kaum noch etwas, das dem Zufall überlassen bleiben wird. Unsere Welt, aber vor allem wir selbst werden berechenbar und

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