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Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord

Titel: Bruder Cadfael Und Der Hochzeitsmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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wußte er, daß ihre Finger die Lippen berührt hatten. Und das war mehr, als sie vereinbart hatten.
    Das ganze Gästehaus des Klosters, mit Ausnahme der Gemeinschaftsräume, war Sir Godfrid Picard und seiner Hochzeitsgesellschaft zur Verfügung gestellt worden. Als sie mit ihm allein war, wandte sich Agnes Picard mit angespanntem Gesicht an ihren Mann: »Ich traue ihrer Ruhe nicht. Sie führt irgend etwas im Schilde.«
    Er zuckte geringschätzig die Schultern. »Ach, du machst dir zuviel Sorgen. Sie hat sich in ihr Schicksal gefügt, und sie wird uns in allem gehorchen. Was bleibt ihr auch anderes übrig?
    Daniel hat Anweisung, sie nicht durch das Tor zu lassen, und Walter bewacht den Seiteneingang der Kirche, der zur Straße führt. Und einen anderen Fluchtweg gibt es nicht, es sei denn, sie springt über die Mauer oder über den Meole-Bach. Gewiß, es kann nichts schaden, sie auch hier gut im Auge zu behalten, aber wir müssen auch jedes Aufsehen vermeiden. Trotzdem glaube ich, daß du dich täuschst. Sie ist so eingeschüchtert, daß sie nicht den Mut haben wird, bei der Trauung ihre Einwilligung zu verweigern.«
    »Das möchte ich ihr auch nicht geraten haben!« sagte Lady Picard grimmig. »Man sagt, dieser Abt Radulfus bilde sich eine Menge auf seine Befugnisse ein und mache auch mit Adligen nicht viel Federlesens, wenn er das Gefühl hat, man wolle ihn zum Narren halten. Aber ich wollte, ich könnte mir ihres Gehorsams so sicher sein wie du.«
    »Ich sage dir doch, Frau, du machst dir zu viele Sorgen.
    Wenn sie erst einmal vor dem Altar steht, wird sie brav das tun, was wir ihr eingeschärft haben, und zwar ohne jedes Wenn und Aber.«
    Agnes biß sich gedankenvoll auf die Lippe. Sie war noch immer nicht ganz überzeugt. »Gut, so mag es den Anschein haben... Und trotzdem, ich wollte, wir hätten es hinter uns. Bis ich wirklich aufatmen kann, werden noch zwei Tage vergehen.«
    In Bruder Cadfaels Kräuterküche im Gartenhaus trat Bruder Oswin von einem Fuß auf den anderen, knetete seine großen Hände, die nur zu oft alles zerstörten, was sie so bereitwillig anpackten, und machte ein schuldbewußtes Gesicht. Voller dunkler Ahnungen sah Cadfael sich um - er wußte, was jetzt kam, obwohl es für Oswin schon ein Fortschritt war, überhaupt zu merken, daß er etwas falsch gemacht hatte, ohne daß man es ihm unter die Nase rieb. Die meisten Gerätschaften schienen an ihrem Platz zu sein. Das Feuer, über dem die Kräuter trockneten, brannte nicht zu hoch, es lagen keine üblen Gerüche in der Luft, und der Wein in den großen Gärflaschen blubberte leise wie gewöhnlich.
    Eifrig darauf bedacht, seine Verdienste herauszustreichen, bevor er seine Verfehlung bekannte, erstattete Bruder Oswin Bericht: »Der Bruder Krankenpfleger hat die Latwergen und Puder abgeholt. Und dem Bruder Prior habe ich das Magenmittel gebracht, das Ihr für ihn zusammengestellt habt.
    Die Pastillen, die Ihr zum Trocknen ausgelegt habt, müßten jetzt fertig sein, und die getrockneten Kräuter für den Absud, den Ihr morgen zubereiten sollt, habe ich zerrieben.«
    Aber... jetzt kamen die schlechten Neuigkeiten. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck vorwurfsvoller Verwunderung: Daß er bei etwas, das er so zuversichtlich und in so wohlmeinender Absicht in Angriff genommen hatte, ein solches Pech gehabt hatte...
    »Aber denkt Euch nur, wie merkwürdig... Ich verstehe gar nicht, wie das passieren konnte - gewiß war der Topf schon vorher beschädigt, obwohl ich keinen Sprung entdecken konnte. Der Hustensaft, den Ihr auf dem Feuer gelassen hattet... Ich habe genau aufgepaßt und ihn bestimmt im rechten Augenblick vom Feuer genommen, als er genau die richtige Dicke hatte, und ich habe ihn die ganze Zeit gerührt, wie Ihr mir aufgetragen hattet. Ihr wißt, daß Ihr gesagt habt, der alte Bruder Francis benötige ihn dringend, wo er doch solche Schmerzen in der Brust hat... Ich wollte den Saft schneller abkühlen lassen, um ihn noch vor Eurer Rückkehr in Flaschen füllen zu können, und darum nahm ich den Topf vom Feuer und stellte ihn in eine Schüssel mit kaltem Wasser...«
    »Und der Topf zerbrach«, sagte Cadfael resigniert.
    »Ja, er fiel auseinander«, gab Oswin überrascht und zerknirscht zu. »In zwei Teile, und all der schöne Honig und die Kräuter ergossen sich ins Wasser. Findet Ihr das nicht seltsam?
    Wußtet Ihr, daß der Topf einen Sprung hatte?«
    »Mein Sohn, der Topf war vollkommen unbeschädigt und obendrein einer meiner besten. Aber

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