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Bruderschaft der Kueste

Bruderschaft der Kueste

Titel: Bruderschaft der Kueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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weiter hinten hörte er Jorges kratzige Stimme:
    „Sind bewusstlos, aber soweit unverletzt, Kapitän.“
    Miguel verzog im Halbdunkeln sein Gesicht, was ihn etwas fratzenhaft und dämonisch wirken ließ.
    „Sag ich doch“, brummte er und klang ein wenig wie ein trotziges Kind.  Jean schüttelte plötzlich den Kopf, senkte die Pistole und lachte kurz auf.
    „Das nenne ich mal wirklich einen Zufall. Dich hätte ich nun ganz bestimmt nicht hier erwartet“, erklärte er, während er seine Pistole einsteckte.
    Miguel erhob sich ebenfalls langsam, ließ seine gefesselten Hände deutlich im Lichtschein.
    „Das Gleiche könnte ich auch sagen! Was treibt dich denn hierher?“, fragte er nach.
    Irgendwo im hinteren Bereich des Laderaumes vernahm Simon die Geräusche der anderen, die wohl versuchten, Pierre und Didier nach oben zu bringen. Jean zuckte die Schultern, lächelte ein wissendes Lächeln.
    „Das Übliche“, meinte er. „Fette Beute. Allerdings bin ich wirklich erstaunt, dich hier zu treffen. Solltest du nicht schon tot sein?“
    Miguel trat etwas vor, sodass sein Mund deutlicher zu sehen war, der sich zu einem schiefen Grinsen verzog.
    „Komisch, irgendwie fragen mich die Leute das andauernd und ich muss sie jedes Mal wieder enttäuschen“, antwortete er grinsend.
    Die beiden Männer schienen sich gut zu kennen, jedoch schien die Luft zwischen ihren freundlichen Worten zu brodeln. Miguels Blick wanderte hinter Jean zu Simon und der spürte es warm sein Rückgrat hinab laufen, als der Blick aus den hypnotischen schwarzen Augen ihn traf.
    „Du scheinst derweil gerade ein wenig in Schwierigkeiten zu sein“, bemerkte Jean belustigt.
    Miguel hob seine Arme, sodass es klirrte, und besah sich scheinbar interessiert seine Ketten.
    „Oh das? Wie man es nimmt. Bin beim letzten Mal etwas aufgehalten worden“, gab er achselzuckend zu und sein Gesicht nahm einen fast wehmütigen Ausdruck an, dann lächelte er und Simon hatte das Gefühl, sein Blick würde an ihm hängen bleiben.
    „Ah“, machte Jean nur wissend. „Dieses Mal weiblich oder männlich?“
    Eindeutig, der fremde Mann starrte ihn unverwandt an, bemerkte Simon unbehaglich und zuckte zusammen, als er den Inhalt von Jeans Frage erfasste. Er musste dem Impuls widerstehen, sich hinter dessen Rücken zu bewegen, um diesem intensiven Blick zu entgehen. Der Fremde machte ihn mehr als nervös.
    „Weiblich“, antwortete Miguel etwas verzögert, ohne den Blick von Simon abzuwenden. „Aber sie war es eigentlich nicht wirklich wert.“ Er zuckte die Schultern und sein Gesicht wirkte abfällig aus. „Zudem trug sie eindeutig zu viel Kleidung.“ Seine Bemerkung erzeugte bei Jean ein weiteres Lachen. Simon fühlte sich immer mehr bestätigt, dass diese zwei Männer sich schon öfter begegnet waren.
    „Hast du etwa zu lange zum Auspacken gebraucht?“, erkundigte sich Jean grinsend.
    Miguel schnaubte abfällig.
    „Eher nicht“, grinste er schief. „Das ging schnell genug. Der Rest auch. Nur als der Hausherr unerwartet früher heimkam, habe ich mich leider bei der Flucht in den Röcken am Boden verfangen.“
    Jean lachte schallend los. Miguel hingegen wirkte nicht sehr amüsiert. Er zuckte abermals die Schultern. Die Ketten klirrten deutlich. Missmutig sah er zu dem Piraten hin. Der beruhigte sich langsam und grinste breit, als er feststellte:
    „Also hat dich wortwörtlich wieder einmal deine Leidenschaft zu Fall gebracht, mein wilder Spanier?“
    Erneut lachte er los und sogar auf Miguels schattenhaften Zügen zeigte sich jetzt ein Grinsen.
    „Kann man wohl sagen, ja“, gab er zu, schnaubte kurz und lachte ebenfalls verhalten.
    „Irgendwie war ihr Angetrauter etwas böse mit mir, obwohl ich ihr doch nur wesentlich mehr Erfahrung verschafft habe“, fuhr er fort. Bedauernd schüttelte er den Kopf.
    „Daher hat er mich kurzerhand deportieren lassen. Ganz unrecht war mir der Szenenwechsel nicht. Nur leider konnte ich deshalb gar keins meiner mühsam gesammelten Andenken mitnehmen“, fügte er zerknirscht hinzu.
    „Sprich, du musstest deine zuvor hart und ehrlich erworbene Beute einfach zurücklassen“, bemerkte Jean nüchtern und fuhr bedauernd fort: „Zu schade aber auch.“
    Miguel nickte zustimmend.
    „Kistenweise Gold- und Silberschmuck, Kerzenleuchter und feines Geschmeide. Es waren lohnende Hausbesuche, sage ich dir. Viel Gold! Jetzt liegt es einfach nutzlos verborgen “, bestätigte er mit einem feinen, lauernden Unterton. Er warf Jean einen

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