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Bruderschaft der Kueste

Bruderschaft der Kueste

Titel: Bruderschaft der Kueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Simon um. Der Blick der braunen Augen traf ihn und verlor sofort den kalten Ausdruck.
    „Pierre, nimm Simon und Didier mit runter in den Laderaum. Seht nach, was es dort gibt. Unser junger Freund hier wird sicherlich mit geschultem Auge erkennen können, was von Wert für uns ist“, befahl er ruhig.
    Jean wandte den Blick dabei nicht von ihm ab und wieder einmal spürte Simon es in seinem Rückgrat kribbeln. Dieser Mann hatte ihm vom ersten Augenblick an, Angst gemacht. Mitunter schaute der Pirat ihn merkwürdig intensiv an, dass Simon jedes Mal ein eigentümliches Ziehen, vor dessen Ursache er sich unendlich fürchtete, fühlte. Er wusste nicht wirklich, was er von Jean halten sollte. Jetzt schickte er Simon hinunter in den Laderaum, als wäre er ein Mannschaftsmitglied. Jean schien es wirklich ernst zu meinen, dass er ihn behandeln würde wie jeden der anderen auch.
    Pierre grinste, stieß den kleinen Didier an und zog Simon grob am Arm mit sich zum Niedergang. Rasch befreite sich der junge Mann aus dem Griff, bemerkte Jeans beinahe spöttisches Grinsen und folgte den zwei anderen Piraten seufzend in die Dunkelheit hinab. Welche Wahl hatte er denn schon? Auf dem Weg nach unten ergriff Pierre zwei Petroleumlampen und entzündete diese. Dann gab er eine Didier und Simon in die Hand. Rasch fanden sie den Zugang zu den Laderäumen. Pierre schickte ihn nach rechts, während er und Didier sich nach links wandten.
    Zögernd blickte sich Simon in dem dunklen Raum um, der nur spärlich von der Petroleumlampe beleuchtet wurde. Am Ende des Laderaumes stapelten sich einige Kisten unterschiedlicher Größe. Langsam bewegte er sich in Richtung der Ladung vorwärts. Hier unten erschien ihm der Wellengang unmittelbarer. Er hatte sich mittlerweile an das ewige Schaukeln gewöhnt, was nicht hieß, dass es ihm gefiel. Er stellte die Lampe auf einer der größeren Kisten ab. Dann versuchte er etwas ungeschickt, den hölzernen Deckel der links vor ihm stehenden Kiste zu bewegen, was ihm nach einigen Versuchen auch gelang. Vorsichtig ließ er den schweren Deckel beiseite gleiten, griff nach der Lampe und leuchtete hinein. Stoffballen. Was er in dem schwachen Licht erkennen konnte, ein edler und kostbarer Stoff. Jean wäre zufrieden, dass die Kisten solch reiche Beute enthielten. Erneut stellte Simon die Lampe ab.
    Gerade wollte er den Deckel zurückschieben, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Ein fast unhörbares, dumpfes Geräusch drang zu ihm. Sein Herzschlag beschleunigte sich abrupt. Was war das? Hoffentlich nur Ratten. Auch etwas, an das er sich gewöhnt hatte. Mehr oder weniger. Nichts, vor dem man sich fürchten sollte. Diese Viecher waren auf vielen Schiffen zu finden. Erneut setzte er an, den Deckel zu schließen, als er einen Lufthauch hinter sich spürte. Sekundenbruchteile später schlang sich etwas Hartes, Metallenes, klirrend um seinen Hals. Er keuchte erschrocken auf, wurde kraftvoll zurückgezogen, verlor das Gleichgewicht und spürte einen anderen Körper hinter sich, der ihn einfach mit sich zog. Seine Hände krallten sich verzweifelt in die Kette, die Luft wurde ihm knapp. Würgend rang er nach Atem und wand seinen Körper, um sich aus dem tödlichen Griff zu befreien. Panik drohte ihn zu überwältigen, doch urplötzlich ließ der Druck nach. Gierig rang er nach Luft. Bevor er sich jedoch umdrehen konnte, glitt die Kette tiefer und umschlang nun seine Brust. Simon fühlte etwas wie einen warmen Hauch, den Atem eines anderen Menschen dicht an seinem Ohr.  
    „Sieh an, was habe ich mir denn da Hübsches gefangen?“, erklang eine dunkle Stimme, die tief in ihm etwas seltsam vibrieren ließ. Der warme Atem schien sich seinem Hals noch weiter zu nähern, fast als ob der Fremde an ihm riechen wollte. Der Druck um seine Brust lockerte sich eine winzige Kleinigkeit, aber es reichte aus, um Simon handeln zu lassen. Blitzschnell schob er seinen rechten Fuß nach hinten und zwischen den Beinen seines Angreifers hindurch. Schnell hakte er ihn ruckartig hinter dessen rechtes Knie und brachte seinen Angreifer zu Fall. Dieser fluchte wütend auf, griff im Fallen nach Simon und zog ihn dabei mit sich. Erschrocken schrie der junge Mann auf, als er ebenfalls zu Boden ging und dabei rückwärts auf den anderen fiel.
    Sein Gegner handelte sofort, stieß Simon grob seitwärts von sich. Dann war der Fremde über ihm, fackelte nicht lange und drückte ihn, mit der Kette quer über der Brust, auf den Boden, seine Arme

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