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Brunetti 16 - Lasset die Kinder zu mir kommen

Brunetti 16 - Lasset die Kinder zu mir kommen

Titel: Brunetti 16 - Lasset die Kinder zu mir kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Leon
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der Apotheke von Dottor Mauro Franchi am Campo Sant'Angelo?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Können Sie mir sagen, was Sie dorthin führte?«
    »Ich wollte mit Dottor Franchi reden.«
    »Aus beruflichen Gründen? Ging es vielleicht um einen Ihrer Patienten?«
    »Nein, es war rein privat.«
    »Würden Sie das etwas näher ... Dottore, hören Sie mich?«
    »Ach so, ja. Also in gewisser Weise handelte es sich schon um einen Patienten, allerdings nicht von mir, sondern von ihm. Und dann haben wir noch über eine Frau gesprochen, die seine Kundin war, aber ebenfalls keine Patientin von mir.«
    »Darf ich fragen, wer diese Frau war, Dottore?«
    »Lieber nicht. Sie hat auch gar nichts mit der Sache hier zu tun.«
    »Wenn Sie gestatten, würde ich mir darüber gern selbst ein Urteil bilden, Dottore.«
    »Das glaube ich Ihnen, Commissario. Aber in dem Fall ist es, denke ich, an mir, dies zu beurteilen. Und ich möchte den Namen der Dame nicht preisgeben.«
    »Würden Sie mir dann wenigstens sagen, warum Sie Dottor Franchi ihretwegen sprechen wollten?«
    »Hmm, dagegen ist wohl nichts einzuwenden. Ich kenne ihren Verlobten oder vielmehr den Mann, der ihr fidanzato war. Wir sind befreundet.«
    »Was können Sie mir noch über die Dame erzählen?«
    »Ich überlege gerade, wie ich es formulieren soll. Also diese beiden jungen Leute waren, wie gesagt, verlobt. Aber die Mutter meines Freundes bekam irgendwie heraus, daß sie, die junge Frau, an einer Krankheit litt, die sich möglicherweise auf ihre Kinder übertragen hätte. Die beiden wollten nämlich Kinder, verstehen Sie?«
    »Ja, schon, aber mir ist nicht klar, warum Sie mit Dottor Franchi über dieses Paar reden wollten.«
    »Oh, habe ich das noch nicht erwähnt? Tut mir leid! Es ist nämlich so, daß er, der junge Mann, und seine Mutter ganz in der Nähe vom Campo Sant'Angelo wohnen.«
    »Und?«
    »Ja, begreifen Sie denn nicht, Commissario? Können Sie sich nicht denken, was passiert ist?« »Leider darf ich nur Fragen stellen, Dottore, aber keine Antworten liefern. Die möchte ich nämlich von Ihnen hören.«
    »Natürlich. Demnach ist das hier keine richtige Unterhaltung, oder?«
    »Nein, leider nicht, Dottore.«
    »Könnte man leicht vergessen.«
    »Ja, das ist wohl so.«
    »Wo waren wir stehengeblieben, Commissario?«
    »Sie hatten mir gerade erklärt, wo Ihr Freund und seine Mutter wohnen.«
    »Ja, richtig. Gleich hinter dem Campo Sant'Angelo. Folglich liegt es nahe, daß Dottor Franchi ihr Apotheker ist. Er war es, der der Mutter meines Freundes von der Krankheit seiner Verlobten erzählt hat.«
    »Haben Sie dafür Beweise, Dottore?«
    »Das nicht, aber als ich bei ihm war, hat er unumwunden erklärt, daß er es für seine moralische Pflicht hält, Fehltritte zu verhindern und Sünder zu bestrafen. Daraus habe ich geschlossen, daß er die Mutter meines Freundes eingeweiht hat, wohl wissend, wie sie reagieren würde.«
    »Hat er sich ausdrücklich dazu bekannt, Dottore?«
    »Nein, nicht direkt. Aber jeder vernünftige Mensch hätte seine Worte deuten können. Oder vielmehr ihren Sinn.«
    »Trifft es zu, daß Sie aus Dottor Franchis Aussagen gefolgert haben, er hätte die Mutter des jungen Mannes, den dieses Mädchen heiraten wollte, über deren Erkrankung informiert?«
    »Ja.«
    »Und wie haben Sie darauf reagiert, Dottore?«
    »Es hat mich wütend gemacht. Die junge Frau war ... Es ging ihr sehr, sehr schlecht nach der Trennung von ihrem fidanzato.«
    »Und was ist mit ihm?«
    »Ach, das ist eine andere Geschichte.«
    »Was soll das heißen?«
    »Nun, er ist schon wieder mit einem anderen Mädchen verlobt, und seine neue fidanzata ist schwanger.« »Und seine Exverlobte? Weiß sie davon?«
    »Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, Commissario. Aber wie, glauben Sie, sollte es in dieser Stadt möglich sein, das vor ihr geheimzuhalten?«
    »Ja, ja, ich weiß, was Sie meinen. Und wie hat die junge Frau es aufgenommen, Dottore?«
    »Ihr Zustand hat sich ... verschlechtert.«
    »Ja? Wollen Sie noch etwas hinzufügen?«
    »Ich glaube, das genügt. Ich möchte nichts weiter dazu sagen.«
    »Wie Sie wünschen, Dottore. Sie erwähnten eingangs, daß Sie mit Dottor Franchi über einen seiner Patienten sprechen wollten. Würden Sie mir sagen, wer das ist?«
    »War.«
    »Wie bitte?«
    »War, nicht ist. Er ist nicht mehr Dottor Franchis Patient.«
    »Ist er weggezogen?«
    »Man könnte es so nennen, ja.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht folgen, Dottore.«
    »Ich spreche von

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