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Brunftzeit

Brunftzeit

Titel: Brunftzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Humfrey Hunter
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der Lage war, ihn anzusehen.
    Die beiden Erinnerungen wirbelten für einen Moment durch Calvins Kopf, und als sie schließlich zur Ruhe kamen, war es, als hätten die Teilchen eines Puzzles sich wie von selbst zusammengefügt.
    »Was habe ich bloß getan?«, dachte Calvin. »Was zum Teufel habe ich getan? Was, wenn es längst zu spät ist?« Fast hätte er sein Auto zu Schrott gefahren.
    Es galt, keine Zeit zu verlieren. Viel zu viel war schon verstrichen.
    Calvin rief Clementine an und fragte, wo sie sei.
    »Zu Hause«, sagte sie.
    Also normalerweise ein Weg von zehn Minuten.
    Drei höchstgeschwindigkeitsüberschreitende Minuten später klingelte er bei ihr.
    Clementine öffnete die Tür und … okay, er hat mir nicht erzählt, was dann geschah, denn Calvin ist ein Gentleman. Aber man kann es sich denken, denn acht Monate später hielt Calvin um Clementines Hand an, und heute sind sie glücklich verheiratet.
    Ich liebe diese Geschichte.
    Und die Moral von der Geschichte:
    Manchmal werden Märchen eben doch wahr.
    Es kann sich lohnen, ein Risiko einzugehen.
Geschichte D: das ganz schlechte Ergebnis
    Derek und Doris lernten sich auf der Arbeit kennen. Doris hatte einen Freund und war eine sehr ernste Frau. Derek war zwei Jahre jünger als Doris und ein Spaßvogel. Sie mochten sich und kamen gut miteinander aus.
    Eines Tages trennte sich Doris von ihrem Freund, und Derek widmete ihr mehr Aufmerksamkeit. Eine andere Art von Aufmerksamkeit als bisher – eine, die seine Absichten deutlich machte.
    Nachdem Doris einen Gewissenskonflikt erfolgreich bewältigt hatte, gingen sie mehrfach miteinander aus. Doris wusste zwar, dass ihre Beziehung noch nicht allzu lange zurücklag, aber Derek war ein netter Kerl. Immerhin pflegten sie seit Jahren eine enge Freundschaft, also konnte sie ihm trauen, oder?
    Nein.
    Etwa drei Wochen später, nachdem Doris und Derek einpaar Nächte miteinander verbracht hatten, beschloss Derek, dass er doch kein Interesse an Doris hatte. Doris war wütend, verletzt und enttäuscht. Warum hatte Derek sich so verhalten?
    Unglücklicherweise gehörte Derek zu den Männern, die entweder noch nicht ganz trocken hinter den Ohren sind oder das Interesse verlieren, sobald sie eine Frau erobert haben. Vielleicht hat er es bewusst getan (mit anderen Worten: Er verfolgt eine Frau so lange, bis sie seinen Avancen nachgibt, um sich dann rasch der nächsten Frau zuzuwenden), oder er ist einfach so, ohne zu wissen, warum. Ich nehme an, er gehört zur zweiten Kategorie, denn mir erschien er durchaus nicht hinterhältig, sondern eher ein wenig windig. Vielleicht war er auch einfach nur zu jung und voller Bindungsangst, um das Geschehen zu begreifen.
    Ich fürchte, viele Männer sind so. Doris hatte einfach Pech, in diese Falle zu tappen.
Wie man die Falle vermeidet
    Hundertprozentig sicher kann man natürlich nie sein, aber es gibt ein paar Indikatoren, auf die Sie achten sollten, wenn Sie überlegen, ob aus einer Freundschaft zu einem Mann mehr werden soll. Es handelt sich bei den folgenden Zeichen wie so oft nicht um Beweise, sondern lediglich um nützliche Indikatoren.
    Es sind deren drei: Alter, Vorgeschichte und Instinkt.
    Alter: Ist er jung? Ist er Anfang oder Mitte zwanzig oder zumindest ein paar Jahre jünger als Sie? Wenn die Antwort auf eine dieser Fragen »Ja« lautet, gehört er zur Altersgruppe der unzuverlässigen Typen. Behalten Sie ihn lieber als Freund, und machen Sie ihn nicht zu Ihrem Liebhaber.
    Vorgeschichte: Hatte er noch nie eine längere Beziehung?Hat er erst vor Kurzem eine solche beendet? Oder war er in seinem Erwachsenenleben niemals für längere Zeit solo? Wenn die Antwort auf eine dieser Fragen »Ja« lautet, rate ich Ihnen von einer Beziehung mit ihm ab.
    Instinkt: Dieser Punkt ist ein bisschen verzwickt, wie schon Doris feststellen musste. Was sagt Ihnen Ihr Instinkt über ihn? Ist er ein netter Kerl? Meint er, was er sagt? Haben Sie das Gefühl, ihm trauen zu können? Wenn die Antwort auf eine dieser Fragen »Ja« lautet, ist er möglicherweise nicht einer dieser Männer, vor denen Sie sich hüten sollten. Allerdings nur möglicherweise.
    Was wäre geschehen, wenn Doris sich diese drei Fragen zu Derek gestellt hätte, ehe sie sich auf ihn einließ? Sie hätte in allen drei Fällen das Kästchen mit »Ja« angekreuzt. Er war gefühlt zum ersten Mal seit seinem achtzehnten Geburtstag Single und mit seinen vierundzwanzig Lenzen zwei Jahre jünger als sie. Beides sind schlechte

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