Brunftzeit
Also: Wenn das nächste Mal eines Ihrer Dates unerfreulich endet, denken Sie an Ben, und seien Sie dankbar, nicht in seinen Schuhen zu stecken. Sollte Ihnen das nicht helfen, dann weiß ich auch nicht.
Zu guter Letzt
Ich hätte ein ganzes Buch mit Geschichten über missglückte Techtelmechtel zwischen ehemaligen Freunden füllen können. Außerdem hätte ich locker zig Bücher mit Geschichten über missglückte Techtelmechtel zwischen Fremden füllen können. Das Prinzip ist in beiden Ausgangssituationen allerdings das gleiche: Zwei Menschen fangen etwas miteinander an, und es klappt nicht. Ganz einfach.
Welchen Nutzen hatten Freundinnen während meines Singledaseins für mich?
Um ganz gemein ehrlich zu sein: Bis ich Charlotte auf der Hochzeit eines Freundes kennenlernte, fast keinen. Im Gegenteil. Sie machten alles noch viel schlimmer.
Natürlich gab es Zeiten, in denen ich es einfach nur cool fand, Single zu sein. Mir gefielen die Unabhängigkeit und das aufregende Gefühl, nicht zu wissen, was als Nächstes geschehen würde und ob und wann ich jemanden kennenlernen würde.
Aber es gab durchaus auch Zeiten, wo es nicht so viel Spaß machte. Ich erinnere mich da an eine ganz besonders schwierige Woche. Sie begann mit dem Anruf einer Freundin, Anne, ebenfalls Single.
Wir schwatzten ein wenig von alten Zeiten, als sie plötzlich sagte: »Humfrey, willst du mein Back-up sein? Ich habe mir gerade eine Episode von Friends angeschaut, in der alle vereinbaren, einander zu heiraten, wenn sie in zehn Jahren noch Singles sind. Und mir ist aufgefallen, dass ich keine entsprechende Option in der Hinterhand habe, und dann bin ich auf dich gekommen.«
Merkwürdigerweise ging sie davon aus, dass ihr Vorschlag mir schmeicheln könnte.
Aber da hatte sie sich geschnitten.
Mein Stolz war verletzt, und zwar aus zwei Gründen. Erstens taugte ich in ihren Augen offensichtlich nur als Back-up, und zweitens schien Anne davon auszugehen, dass ich in zehn Jahren immer noch Single sein könnte. Wirklich nett, wenn Freunde einem so grundlegend vertrauen! Und so zog ich ihr den Zahn – ich bin nicht bereit, jemandes Back-up zu sein.
Zwei Tage später war ich auf die Geburtstagsparty eines Freundes eingeladen. Es war ein wirklich angenehmer Abend, niemand schlug über die Stränge. Plötzlich kam eine Frau aufmich zu und sagte: »Ich habe gerade erfahren, dass Sie der letzte Single hier in dieser Gruppe sind. Ich dachte, ich komme mal rüber und rede mit dir. Ich bin nämlich auch Single.«
Sie war eine attraktive, junge Frau – hochgewachsen und blond – und hätte eine sehr angenehme neue Bekanntschaft werden können. Ich habe nämlich Hochachtung vor Frauen, die von sich aus auf Männer zugehen. Aber dieses Mal war es anders.
Sie hatte mich nur angesprochen, weil ich Single war! Ich fühlte mich einfach nicht in der Stimmung, nur über diese Dinge zu reden – warum hat sie es nicht auf unverfänglichere Weise versucht? Vielleicht hätte mir an einem anderen Tag ihre Anmache sogar gefallen, aber in diesem Fall war das Timing einfach nicht gelungen.
Wie man die zukünftige Mrs H. bestimmt NICHT kennenlernt
Erinnern Sie sich an B, den schrecklichsten Mann der Welt? Nun, nachdem meine Laune nach den beiden eben beschriebenen Ereignissen auf den Nullpunkt gesunken war, fasste ich den Entschluss, einen Abend mit ihm auf die Rolle zu gehen. Zwar erwartete ich nicht, irgendwelche Frauen kennenzulernen (ich befand mich in einer Phase, in der ich in Sachen Flirt nicht besonders optimistisch war), aber ich war sicher, dass es wenigstens lustig werden würde.
Nach einigen Drinks begann B eine Unterhaltung mit zwei Frauen, die ich hier Frau Eins und Frau Zwei nennen will. B interessierte sich offensichtlich für Frau Eins und schien von mir zu erwarten, dass ich mich um Frau Zwei kümmerte, während er die andere umgarnte. Obwohl Small Talk mit einer Frau nicht gerade das war, was ich mir für diesen Abend vorstellte, fügte ich mich meinem Schicksal. Schließlich hätte er das Gleiche auch für mich getan.
Und dann entdeckte ich etwas Tolles: Ich brauchte Frau Zwei gar nicht anzubaggern. Sie trug einen Verlobungsring, und so konnten wir uns einfach nur nett unterhalten, ohne dem Druck des gegenseitigen Taxierens ausgeliefert zu sein, ob man für ein Date/Schäferstündchen/Ehe/Was-auch-immer infrage kam.
B und Frau Eins amüsierten sich prächtig, während Frau Zwei und ich schier endlos plauderten. Ich fragte sie nach ihrem Verlobten,
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