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Brunftzeit

Brunftzeit

Titel: Brunftzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Humfrey Hunter
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irgendetwas bei Ihnen liegen lässt, ist das okay. Wenn Sie es bemerken, während er noch da ist und Sie ihn wiedersehen möchten, sagen Sie einfach nichts. Es bietet einen guter Vorwand, Kontakt aufzunehmen – und was haben Sie schon zu verlieren?
Verabschieden Sie sich, bevor Sie gehen. Sie fänden es sicher auch nicht gut, wenn er ohne ein Wort einfach gehen würde, oder?
Wenn Sie bei Ihnen zu Hause sind und Sie möchten, dass er geht, sagen Sie es ihm.
Überlegen Sie nicht, ob er Ihre Wohnung ordentlich findet, wenn Sie bei Ihnen zu Hause sind. Das ist so was von egal!
Wundern Sie sich nicht, wenn er nie wieder von sich hören lässt.
Wenn er sich irgendwann spätabends wieder bei Ihnen meldet, will er nur Sex. Siehe Punkt 2.
Lassen Sie Vorsicht walten. Und zwar immer!
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VIII
    Wenn Freunde zum Liebespaar mutieren
    ‒ Warum Freunde eine Affäre haben sollten
    ‒ Warum Freunde keine Affäre haben sollten
    ‒ Wie man mit den jeweiligen Erwartungen umgehen sollte
    ‒ Warum jemand der Falsche für eine Affäre ist
    ‒ Wie Sie durch Nichtstun bekommen, was Sie wollen
    Wenn zwei Freunde mehr sein wollen als genau das, ist das Ergebnis manchmal gut, manchmal schlecht, manchmal ausgezeichnet, manchmal sehr schlecht und manchmal irgendetwas dazwischen.
    Ist das aufschlussreich? Vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick.
    Und stimmt es? Oh ja!
    Zum Beweis meiner These werde ich wieder einmal auf wahre Geschichten zurückgreifen. Und zwar in alphabetischer Reihenfolge der von mir veränderten Namen.
Geschichte A: Das gute Ergebnis
    Alice und Andrew waren seit Jahren befreundet. Sie gehörten der gleichen Clique an und sahen sich regelmäßig. Sie kamen bestens miteinander aus, und obwohl die Chemie zwischen ihnen immer stimmte, waren sie niemals gleichzeitig solo, weshalb die gegenseitigen unterschwelligen Gefühle nie zur Sprache kamen.
    Doch irgendwann war es so weit, und beide waren gleichzeitig Single. Alice hatte sich von ihrem langjährigen Partner getrennt und genoss ihr Single-Dasein, als Andrews Beziehung achtzehn Monate später ebenfalls endete.
    Und plötzlich veränderte sich alles und die bis dato unausgesprochene Anziehungskraft zwischen ihnen kam zur Sprache. Wer von den beiden als Erster darüber redete, weiß ich nicht – wichtig ist, dass sie es taten.
    Was also geschah dann? Loderte eine leidenschaftliche Affäre auf, deren Flammen plötzlich erstickten und am Ende nichts als emotionale Trümmer hinterließen? Ähnlich einem dramatischen, zerstörerischen Ereignis, wie z. B. einem Flugzeugabsturz?
    Nein.
    Alles dauerte viel länger.
    Alice und Andrew waren Ende zwanzig oder Anfang dreißig und damit reif genug, nicht in die Falle der Lust zu tappen, die über die Vernunft siegt. Beide hegten tiefe Gefühle für den anderen und waren überzeugt, dass daraus etwas Ernsthaftes entstehen könnte. Andrew jedoch war vorsichtig, weil seine Beziehung gerade erst beendet war. Er wollte Alice nicht zu einer Lückenbüßerin machen; dazu mochte und respektierte er sie zu sehr. Auch Alice machte sich über diesen Punkt Gedanken, denn sie wusste alles über Andrews erst kürzlich beendete Partnerschaft.
    Alice und Andrew waren aufrichtig zueinander und sprachen offen über die Situation. Er glaubte, tiefe Gefühle für sie zu haben, weil er sie als etwas ganz, ganz Besonderes empfand, war aber nicht sicher, ob seine Gefühle nicht durch die erst kürzlich erfolgte Trennung beeinflusst waren.
    Alice begriff den Ernst ihrer Lage, trotzdem verbrachten sie viel Zeit als Paar ohne ihre anderen Freunde miteinander, auch wenn sie nicht miteinander schliefen. Sie schafften es einfach nicht anders. In dieser Zeit verliebte sich Alice ernsthaft in Andrew. Etwa einen Monat später sagte sie ihm, dass es so nicht weiterging; sie müsse wissen, ob es für sie eineChance gebe, irgendwann zusammenzukommen. Und da sie sich nicht anders zu schützen wusste, erklärte sie Andrew, sie wolle ihn mindestens einen Monat lang nicht sehen.
    Andrews Reaktion war vorbildlich. Er verhielt sich nicht wie ein unreifer Junge, der unbedingt dann etwas haben will, wenn man ihm sagt, dass er es nicht haben kann. Er respektierte ihre Bitte und zog sich zurück (was ihn in den Augen ihrer Freunde ausgesprochen sympathisch machte, weil er offensichtlich einfach das Richtige tat).
    Andrews hehren Absichten zum Trotz durchlebte Alice ein wahres Gefühlschaos. Ihr war klar, dass sie ihn fortgeschickt hatte, damit er entschied, ob er wirklich

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