Brustkrebs - Was mir geholfen hat
erforschen und herstellen. In der Tumorbank werden bei der Brustkrebsoperation entnommenes Gewebe und Blutproben der Patientin eingefroren und aufbewahrt. Zuvor wird das gesamte Probenmaterial aufgeteilt: Eine Hälfte wird der Forschung zur Verfügung gestellt, die andere bleibt Eigentum der Patientin und kann jederzeit von ihr genutzt werden, zum Beispiel für spätere Tests. Das Ganze ist kostenlos. (Adresse und Bezugsquelle für Infomaterial siehe Anhang.)
Die Behandlungsschwerpunkte von Brustkrebs haben sich in den letzten 50 Jahren stark verändert und sind auch weiterhin in der Entwicklung begriffen. Immer wieder tauchen neue Medikamente und Verfahren auf. Nicht immer halten sie auf Dauer, was sie anfangs versprechen, aber manche setzen sich durch, weil sie sich in der Praxis als sinnvoll und hilfreich erweisen.
Welcher Test für wen?
In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Tests entwickelt, die sich großenteils noch im Stadium der klinischen Studien befinden. Einige werden aber bereits mit Erfolg eingesetzt. Natürlich ist jede betroffene Frau daran interessiert, eine individuelle Behandlung nach den neuesten medizinischen Standards zu erhalten.
Um Ihnen einen kurzen Überblick zu geben, habe ich auf den folgenden Seiten eine Tabelle zusammengestellt, die weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Aktualität erhebt – wahrscheinlich gibt es bis zum Erscheinen des Buches schon etwas Neues, diese Dinge sind – Gott sei Dank – sehr in Bewegung. Ich führe die Tests hier dennoch auf, weil sie in den Gesprächen (und Webblogs) von Brustkrebspatientinnen immer wieder auftauchen und die Informationen noch nicht ganz leicht zu beschaffen sind.
Meine Recherchen zu der Kostenübernahme ergaben: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die unten aufgeführten Tests bislang nur bei einigen Verfahren und meist nur in Einzelfällen. Bei Privatversicherten werden die Kosten oft übernommen oder sie erhalten einen Zuschuss. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Arzt und fragen bei Ihrer Krankenkasse gezielt nach.
Überdies gibt es eine Reihe von »Haken«: Nicht jeder Test ist für jede Patientin geeignet. Der Oncotype DX zum Beispiel ist nur für Patientinnen mit hormonabhängigem (hormonrezeptor-positivem, siehe → S. 50 ) Brustkrebs ohne Lymphknotenbefall sinnvoll. Bei einem Test an Tumorgewebe muss ausreichend davon vorhanden sein, denn wenn Sie zum Beispiel einen sehr kleinen Tumor hatten, braucht der Pathologe womöglich alles bei der Operation entnommene Gewebe, um den Befund abzuklären – und das ist natürlich erst einmal das Wichtigste.
Hinzu kommen Fragen, die Sie und Ihr Arzt sich vor einem (möglicherweise kostspieligen) Test stellen sollten:
Ist der Test für mich geeignet?
Wie sicher ist das Ergebnis?
Welche Konsequenzen können sich aus dem Test ergeben, das heißt, welchen Einfluss hat er auf die Behandlung?
Nur wenn Sie diese Fragen zufriedenstellend beantworten können, sollten Sie den Test auch machen.
Und bevor Sie unter Umständen viel Geld ausgeben, sollten Sie eine Zweitmeinung einholen.
Die Testverfahren
Ins Krankenhaus
Bald nachdem die Diagnose feststeht, wird Ihr Arzt Sie in ein Krankenhaus einweisen wollen, falls nicht eine Chemotherapie vor der Operation geplant ist. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um sich über die auf Brustkrebs spezialisierten Kliniken in Ihrer Nähe zu informieren, Ihr Zuhause für die Tage des Krankenhausaufenthaltes zu organisieren und sich auf die Operation einzustellen
Eine Brustkrebserkrankung ist kein Notfall, bei dem Sie zum erstbesten Arzt oder in die erstbeste Klinik eilen müssen. Auf ein paar Tage kommt es nicht an. Aber vielleicht wollen Sie auch – wie ich – die Operation so schnell wie möglich hinter sich bringen –, wenn es schon sein muss. Es gibt auch niedergelassene Gynäkologen, die ambulant Brustoperationen durchführen. Lassen Sie sich, wenn Ihnen das lieber ist als ein Krankenhausaufenthalt, ausführlich beraten!
Welche Klinik?
Fast überall in Deutschland gibt es inzwischen zertifizierte Kliniken, Tumor- und Brustzentren, deren Ärzte auf Brustkrebs spezialisiert sind und die an laufenden Therapiestudien teilnehmen. Diese Kliniken haben von der Deutschen Krebsgesellschaft ein Zertifikat (»Zeugnis«) erhalten, weil sie besondere Anforderungen erfüllen.
Diese Anforderungen sind teils fachlichmedizinischer Art (beispielsweise: Werden die Operationen von Chirurgen vorgenommen, die mindestens
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