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Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Brustkrebs - Was mir geholfen hat

Titel: Brustkrebs - Was mir geholfen hat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Brandt-Schwarze
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abzulenken. Ich habe in diesen Tagen erfolgreich Verdrängung betrieben (eine in der psychologischen Krebstherapie, wie ich später erfuhr, durchaus zulässige Art, mit dieser ungeheuren Herausforderung umzugehen; dazu mehr im Kapitel »Meine Seele«, →  S. 101 ).
    Und wenn Sie erfahren »Ja, Sie haben Brustkrebs«, dann ist die quälende Ungewissheit zwar der ungeheuerlichen und kaum fassbaren Gewissheit gewichen, doch dann können Sie dem Feind ins Auge blicken und den Kampf aufnehmen.
    Die Untersuchung der Gewebeproben aus der Biopsie hilft Ihnen dabei und liefert außerdem den Ärzten wertvolle Hinweise für die Operation und die auf Sie abgestimmte Therapie.
    wichtig
    Wenn Sie das Ergebnis der Biopsie erfahren, sollte ein vertrauter Mensch bei Ihnen sein – so oder so.
Familiärer Brustkrebs
    Viele Frauen, die Brustkrebs haben und in deren Familien diese Erkrankung schon häufiger aufgetreten ist, machen sich Sorgen, ob sie ihren Töchtern das Krebsrisiko vererbt haben. Auch die Töchter und Schwestern sind oft verunsichert. Man geht heute davon aus, dass 90–95 Prozent der Brustkrebserkrankungen nicht auf Vererbung zurückgehen. Leider gibt es aber auch eine angeborene genetische Veranlagung, schon in jungen Jahren an Krebs zu erkranken.
    Falls dabei eines der beiden bekannten BRCA-Gene (engl. breast cancer = Brustkrebs) gefunden wird, sollten sich auch Ihre weiblichen Nachkommen und Verwandten daraufhin untersuchen lassen. Unter dem Dach der Deutschen Krebshilfe haben sich zwölf Kliniken darauf spezialisiert, Frauen mit einem familiären Krebsrisiko zu beraten und zu betreuen (Adressen finden Sie im Anhang).
    wichtig
    Wenn Sie unter 40 Jahre alt sind und Brustkrebs haben, sollten Sie einen Termin für eine genetische Beratung wahrnehmen.
    Nach neuesten Untersuchungen senkt eine vorsorgliche Brustamputation (die Mediziner sprechen von Mastektomie oder Ablatio , von lat. ablatio = Entfernung, Abtragung) das Erkrankungsrisiko bei erblichem Brustkrebs um 90 Prozent.
    Evelyn Heeg, in deren Familie ein erbliches Brustkrebsgen nachgewiesen wurde, hat sich zu diesem radikalen Vorgehen entschlossen. In ihrem Buch »Oben ohne. Die Entscheidung zu leben« schildert sie ihre Erfahrungen.
    Frauen mit familiärem Brustkrebs wird manchmal auch die vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke durch eine kleinere Operation empfohlen, um das erhöhte Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, auszuschalten.

Die moderne Krebsforschung – Chancen für die individuellere Behandlung
    In der modernen Brustkrebsforschung gibt es viele Neuentwicklungen, die den Verlauf der Brustkrebsbehandlung künftig entscheidend prägen könnten. Die Betonung liegt dabei auf künftig und könnten, denn erstens werden die vielversprechendsten unter den Tests, Medikamenten und Techniken in ausführlichen klinischen Studien mit bestimmten Patientinnen – nicht alles ist für jede Frau geeignet – erprobt, bevor sie in der Praxis zur Verfügung stehen. Erst, wenn abgesichert ist, dass die neuen Techniken oder Arzneimittel wirklich vorteilhaft sind, werden sie zweitens in die Leitlinien aufgenommen, an denen sich die Mediziner im Krankenhaus und die niedergelassenen Ärzte orientieren.
Was empfehlen die Leitlinien ?
    Die Leitlinien zur Behandlung von Brustkrebs werden von verschiedenen Arbeitsgruppen der Deutschen Krebsgesellschaft gemeinsam mit weiteren Experten entwickelt, regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht und unter dem Titel »Kurz gefasste interdisziplinäre Leitlinien« veröffentlicht (als PDF zum Herunterladen unter →  www.krebsgesellschaft.de , als gebundene Ausgabe zu bestellen im dortigen Online-Shop). Ein Beispiel: Evista® (Wirkstoff Raloxifen), ein Osteoporosemedikament für Frauen nach den Wechseljahren, hat in den USA vielversprechende Ergebnisse in der Brustkrebstherapie erbracht. Nach den strengeren europäischen Richtlinien liegen aber noch nicht genügend harte Fakten vor.
    An diesem Verfahren kann uns im Sinne der Sicherheit nur gelegen sein – allerdings dauert es manchmal etwas lange, bis die wirklich hilfreichen unter den Forschungsergebnissen den Weg in die Praxis der Gynäkologen oder zu den Hausärzten vor Ort gefunden haben …
    Nicht nur, um diesen Prozess zu beschleunigen, wurde auf eine Initiative von »mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs« die Stiftung PATH (Patients Tumorbank of Hope) gegründet. Sie wird von den großen Pharmafirmen unterstützt, die Medikamente für die Brustkrebstherapie

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