Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
haben. Sobald Sie sich etwas beruhigt und wieder gesammelt haben, fällt es Ihnen viel leichter, Ihrem Partner zu sagen, was gerade in Ihnen vorgeht und was Sie sich jetzt von ihm wünschen würden.
»Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht, sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.«
[ Lucius Seneca | römischer Philosoph (4 v. Chr.–65 n. Chr.) ]
Den Faden halten
Gerade wenn wir emotional stark mitgenommen sind, fallen wir leicht in alte, anklagende Streitmuster. Machen Sie sich also zwischendurch immer wieder bewusst, dass es in diesem Gespräch darum geht, gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der beide Parteien einverstanden sind und gut leben können. Das hilft Ihnen, in einem konstruktiven Kontext zu bleiben und das Gemüt wieder etwas zu beruhigen. Manchmal hilft es, Wünsche und Lösungsvorschläge aufzuschreiben, sie sich gegenseitig vorzulesen und sich darüber auszutauschen. Verzichten Sie auf Machtdemonstrationen und Manipulation. Denken Sie daran: Es geht darum, eine tragfähige Basis für ein harmonisches Miteinander und einen fruchtbaren Nährboden für ein vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen, um auf diese Weise Ihre Liebe zueinander wiederzufinden.
Manchmal braucht das Ganze etwas Zeit, und es ergibt sich nicht gleich eine stimmige Lösung. Gestehen Sie sich dann gegenseitig den Raum zu, das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt, den Sie gleich verabreden, fortzusetzen.
Herausforderung Eifersucht
Fühlen Sie sich manchmal ungeliebt oder zweifeln Sie ständig an der Liebe Ihres Partners? Spionieren Sie ihm gar hinterher? Als eifersüchtige Person reicht uns der leiseste Verdacht, und eine riesige Welle von unkontrollierbaren Gedanken und Impulsen ergreift von uns Besitz. Wut, Verzweiflung, Angst überrollen uns, werden zu einem explosiven Gefühlsgemisch, das uns vollkommen ausrasten lässt. Jenseits aller Vernunft und klaren Denkens entlädt sich eine Flut von Vorwürfen, hasserfüllten Worten bis hin zu tätlichen Angriffen über den Partner. Es kommt wie ein Anfall über uns, dem wir schier machtlos gegenüberstehen. Später, wenn der Ausbruch vorbei ist, tut es uns leid, und
»Eifersucht zeugt nicht von Liebe, sondern von der Angst vor dem Verlust der Liebe.«
[ Rolf Merkle | deutscher Diplompsychologe ]
wir quälen uns mit Selbstvorwürfen, dass wir so heftig reagiert haben. Und dennoch können wir einfach nicht anders – wir fühlen uns der Macht unserer Eifersucht hilflos ausgeliefert. Unsere starken Gefühle reißen uns mit und machen uns das Leben und das unseres Partners zur Hölle.
Eifersucht ist eine besonders heftige Form der Verlustangst. Sie entsteht aus einer fatalen Mischung von Minderwertigkeitsgefühlen und totalem Besitzanspruch an eine Person. Wir fühlen uns meist vollkommen zu Unrecht von unserem Partner nicht beachtet, geringgeschätzt und ungeliebt, und gleichzeitig empfinden wir eine extreme Anhaftung an den Partner, gepaart mit starken Hassgefühlen und tiefer Verzweiflung.
Festhalten an vermeintlichem Besitz
Eifersucht wird üblicherweise als Liebesbeweis angesehen. Doch in Wirklichkeit ist sie nichts anderes als pure Anhaftung und Angst davor, den Partner zu verlieren.
Ein perfektes Beispiel für die personifizierte Eifersucht hat uns Tollkien in seinem »Herr der Ringe« durch die Figur des Gollum geliefert. Dieser, voller Hass gegen alle vermeintlichen Widersacher, tut alles, um seinen Schatz, den Ring, zu bewachen, ermordet dafür sogar seinen Bruder und vereinsamt völlig vor lauter Verlustangst.
Eifersucht macht sich immer dann bemerkbar, wenn unser Besitzanspruch infrage gestellt wird – und sei es auch nur fiktiv in der eigenen Vorstellung. Prompt steigt die Angst auf, dass uns das entgleitet, was wir besitzen, denn unglücklicherweise sehen wir den Partner als unseren Besitz an – und das hat mit Liebe nichts zu tun. Doch warum wittern wir ständig die Gefahr, unseren Partner an jemand anderen zu verlieren? Warum gehen wir dauernd davon aus, dass er sich selbstverständlich etwas Besseres suchen und uns, ohne mit der Wimper zu zucken, verlassen wird?
Die Macht der Minderwertigkeitsgefühle
Der Grund ist, dass wir der tiefen Überzeugung sind, nicht liebenswert oder wertvoll zu sein. Dieses Gefühl der eigenen Minderwertigkeit lässt uns in Panik verfallen, wenn wir den Eindruck gewinnen, unser Partner könnte sich für jemand anderen interessieren. Es löst als Schutzimpuls starke Ablehnung oder gar Hassgefühle
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