Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
und Stärken liebevoll anzunehmen.
Eine wundervolle und effektive Übung für dieses liebevolle Annehmen bietet uns die tibetisch-buddhistische Tonglen-Meditation. »Tong« bedeutet übersetzt »geben« und »Len« »annehmen«. Mit der Übung auf der folgenden Seite möchte ich Ihnen ein praktisches Werkzeug im Umgang mit der Eifersucht an die Hand geben.
Übung
Tonglen-Meditation für sich selbst
Nehmen Sie eine aufrechte, würdevolle, aber auch bequeme Meditations-haltung ein. Lassen Sie Ihren Atem ganz gelöst ein- und ausfließen, wie er gerade kommen und gehen mag. Verweilen Sie so und geben Sie sich Zeit, völlig zur Ruhe zu kommen.
Richten Sie nun Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Herzgegend. Spüren Sie den Raum um Ihr Herz herum und lassen Sie ihn weit und offen werden – wie ein strahlend blauer Himmel an einem angenehm warmen Sommertag. Stellen Sie sich nun vor, dass dieser unbegrenzte, offene Herzraum von warmem Sonnenlicht durchflutet wird, das immer heller und klarer zu strahlen beginnt. Lassen Sie Ihren Atem weiterhin ruhig ein- und ausfließen.
Denken Sie nun an etwas, an ein Gefühl oder einen Persönlichkeitszug von Ihnen, womit Sie unzufrieden sind oder was Ihnen Schwierigkeiten bereitet.
Was gibt es, das Sie an sich nicht mögen?
Welche Sorgen haben Sie?
Welche Gefühle bereiten Ihnen Probleme?
Stellen Sie sich nun vor, dass diese Gefühle, Schwierigkeiten oder Persönlichkeitszüge mit dem Einatmen in die weite Lichtsphäre Ihres Herzens strömen und dort vollkommen aufgenommen werden. Ausatmend entspannen Sie sich in die offene Weite des grenzenlosen Himmels.
Halten Sie die Konzentration so mehrere Atemzüge lang auf diese ungeliebten Gefühle oder Persönlichkeitszüge und Ihr offenes, weites Herz. Dieses hat unendlich viel Platz für alle Ihre Ecken und Kanten, Gefühle und Schwierigkeiten. Es ist völlig bewertungsfrei, liebevoll und voller Mitgefühl und Wärme. Was auch immer Sie beschäftigt, alles wird in dieser Lichtsphäre angenommen und löst sich darin rückstandslos auf wie Wasserdampf im klaren, blauen Himmel.
Erlauben Sie sich nun, auch sich selbst gegenüber Ihr Herz zu öffnen. Vielleicht tauchen Widerstände auf in Form von Gedanken wie »Ich bin es nicht wert« oder »Das habe ich nicht verdient«. Atmen Sie diese Zweifel ebenfalls in Ihr Herz ein und erlauben Sie sich, sich für alle Gefühle, Charakterzüge, äußeren oder inneren Probleme und Empfindungen zu öffnen.
Gestatten Sie sich, sich selbst in all Ihrer Unfähigkeit und Unvollkommenheit, mit all Ihren Blockaden und Emotionen vollkommen anzunehmen. Was immer Sie entdecken, atmen Sie es in die Weite Ihres Lichtraumes in Ihrem Herzen ein und entspannen Sie sich mit dem Ausatmen in die offene Weite liebevollen Getragenseins.
Nachdem Sie nun alles in die Lichtsphäre in Ihrem Herzen aufgenommen haben und sich dort alles in der Weite aufgelöst hat, lassen Sie jetzt mit dem Ausatmen Licht aus Ihrem Herzen strömen und Sie vollkommen einhüllen. Stellen Sie sich vor, wie dieses Licht all das beinhaltet, was Sie sich zutiefst wünschen und was Sie jetzt brauchen.
Mit jedem Ausatmen lassen Sie sich immer mehr von dem zufließen, was Sie brauchen, um glücklich und zufrieden zu sein. Vielleicht ist es Frieden, Liebe, Geborgenheit, Akzeptanz oder auch gar nichts Bestimmtes. Spüren Sie, wie Sie sich selbst Atemzug für Atemzug nähren und Kraft spenden.
Beenden Sie die Meditation, wenn Sie das Gefühl haben, dass der Prozess für diesen Moment abgeschlossen ist. Bleiben Sie dann noch für ein paar Minuten einfach in Stille sitzen, ohne auf etwas Bestimmtes zu achten. Erlauben Sie sich einfach, mit sich selbst zu sitzen.
Wenn es Ihnen stimmig erscheint, beschließen Sie die Meditation mit den Sätzen aus der Übung [→] , indem Sie sich Glück, Freude und Wohlbefinden wünschen, ebenso allen Bekannten und Unbekannten auf der ganzen Welt.
Öffnen und Loslassen
Die grundlegende Ursache all unserer unglücklichen Gefühle wie Wut, Aggression oder Eifersucht ist Ablehnung. Wir lehnen die Vergänglichkeit ab und klammern uns gleichzeitig an Sicherheiten. Wir wollen nicht, dass sich etwas verändert. Wer will auch schon, dass der Partner geht (außer man denkt gerade selbst darüber nach, die Beziehung endlich zu beenden). Doch wir können die Zeit nicht einfrieren. Sich gegen Veränderung zu stellen ist unglaublich schmerzvoll.
»Einer der Hauptgründe, warum wir so viel Angst haben, liegt darin, dass wir die Wahrheit der
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