Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
leben auf einer Farm. Weißt du nicht mehr, wie sich die Schulkinder im Streichelzoo in Jersey mit Kolibakterien verseucht haben?«
    »Wenn ich verhindern kann, dass meine Eltern uns zu Hause heimsuchen«, sagte Mom, »bin ich bereit, dieses Risiko auf mich zu nehmen. Hast du eine Ahnung, wie hoch die Minibar-Rechnung damals war, als dein Vater die beiden im SoHo Grand Hotel einquartiert hatte?«
    »Okay«, sagte ich zwischen zwei Strophen von »Independent Woman«, das auf Rocky erfahrungsgemäß eine sehr beruhigende Wirkung hat. Er steht mehr auf R&B als auf Rock. »Und wann fliegen wir?«
    »Nicht wir«, korrigierte Mom. »Nur Frank und ich. Und Rocky natürlich. Du kannst nicht mitkommen, du musst zur Schule. Frank nimmt sich einen Tag frei.«
    Klar, das hatte sich ja auch zu schön angehört, um wahr zu sein. Damit meine ich nicht die drohenden Gesundheitsrisiken für mein kleines Brüderchen, sondern die Aussicht, in Indiana der Wahlkampfhölle an der Schule und der möglicherweise
bevorstehenden Trennung von meinem Freund entfliehen zu können.
    Was mich auf eine Idee brachte.
    »Du... Mom.« Ich trottete hinter ihr her in Rockys Zimmer, wo sie wohl gerade damit beschäftigt gewesen war, seine frisch gewaschene Wäsche einzuräumen, als der Himmel in Form von Mamas Anruf über ihr zusammengebrochen war. »Kann ich dich mal was fragen?«
    »Klar«, behauptete sie, obwohl sie nicht den Eindruck machte, als sei sie gerade in Plauderlaune. »Worum geht es denn?«
    »Aaalso...« Na ja, sie hatte mir irgendwann mal gesagt, dass ich mit ihr über ALLES sprechen könne. »Wie alt warst du eigentlich, als du das erste Mal mit jemandem geschlafen hast?«
    Ich hatte ein »Da war ich schon an der Uni« erwartet, aber vermutlich war sie so damit beschäftigt, Rockys »MEINE MOMMY SAGT: KEIN BLUT FÜR ÖL«-Strampler in seine winzige Kommode zu stopfen, dass sie gar nicht groß nachdachte, sondern bloß seufzte: »O Gott, Mia, keine Ahnung... Ich glaub, ich war... hm, fünfzehn oder so.«
    Und als ihr klar wurde, was sie gerade gesagt hatte, holte sie tief Luft, sah mich mit geweiteten Augen an und schickte schnell hinterher: »ABER DENK JETZT BLOSS NICHT, DA WÄRE ICH STOLZ DRAUF!«
    Weil ihr im selben Moment wahrscheinlich eingefallen war, dass ich fünfzehn bin.
    Und dann redete sie in Lichtgeschwindigkeit auf mich ein.
    »Du musst bedenken, dass das in Indiana war, Mia«, sagte sie hektisch. »Auf dem platten Land. Wir haben uns alle gelangweilt. Und das Ganze ist jetzt zwanzig Jahre her. Das war in den Achtzigerjahren! Damals war alles anders!«
    »Weiß ich doch, weiß ich doch«, sagte ich, weil ich jede »80er-Show«, die jemals im Fernsehen lief, gesehen hab. »Aber bloß, weil ihr in so Strickstulpen rumgelaufen seid...«
    »Darum geht es nicht!«, rief Mom. »Damals hat man noch geglaubt,
George Michael sei hetero und Madonna würde einen einzigen Hit landen und wäre dann weg vom Fenster. Damals war alles ANDERS.«
    Es war superdämlich, ich weiß, aber ich hab darauf allen Ernstes gesagt: »Ganz schön der Hammer, dass du schon mit fünfzehn mit Dad geschlafen hast.«
    Erst als ich Moms Gesichtsausdruck sah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. »O Gott!« Sie hat Dad nämlich erst während des Studiums kennen gelernt. »Mom!!!! Wer war es?«
    »Er hieß Wendell.« Moms Blick wurde ganz verträumt. Was entweder daran lag, dass dieser Wendell ein total heißer Typ gewesen ist oder dass Rocky endlich aufgehört hatte zu brüllen und stattdessen auf das Löwenabzeichen auf meinem Schulblazer sabberte, weshalb in unserem Loft ausnahmsweise mal himmlische Ruhe eingekehrt war. »Wendell Jenkins.«
    »Wendell????« Mom hat die kostbare Blume ihrer Jungfräulichkeit einem Mann geschenkt, der WENDELL hieß??????
    Ich würde niemals mit jemandem schlafen, der Wendell heißt. Andererseits habe ich große Bedenken, überhaupt mit irgendwem zu schlafen, weshalb meine Meinung vielleicht nicht so zählt.
    »Wow!«, sagte Mom, die immer noch verträumt schaute. »Ich hab seit Jahren nicht mehr an Wendell gedacht. Was wohl aus ihm geworden ist?«
    »Das WEISST du nicht?« Ich rief es so laut, dass Rocky in meinen Armen erschrocken zusammenzuckte. Aber nach einer schnellen Strophe von Pinks »Trouble« beruhigte er sich sofort wieder.
    »Na ja, ich weiß natürlich, dass er seinen Schulabschluss gemacht hat«, sagte Mom. »Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er April Pollack geheiratet hat, aber...«
    »Ach komm!« Das

Weitere Kostenlose Bücher