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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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wunderbar!«, schrie ich. Wieso bin ich die Einzige, die das erkennt? »Ich muss gegen Lana Weinberger antreten! Und die ist das beliebteste Mädchen an der ganzen Schule!«
    Grandmère rührte mit dem Cocktailstick in ihrem Sidecar. »Sieh mal einer an«, sagte sie nachdenklich. »Eine Schulsprecherwahl. Da tun sich sehr interessante neue Perspektiven auf. Außerdem gibt es keinen Grund, weshalb du nicht gegen diese Shana gewinnen solltest.Vergiss nicht, du bist eine Prinzessin! Was ist sie schon?«
    »Cheerleaderin!«, sagte ich. »Außerdem heißt sie Lana, nicht Shana. Und glaub mir, Grandmère, da draußen in der wirklichen Welt – also in der Schule – ist es KEIN Vorteil, Prinzessin zu sein.«
    »Mumpitz«, schnaubte Grandmère. »Blaublütig zu sein, ist IMMER von Vorteil.«
    »Ha!«, sagte ich. »Erzähl das mal Anastasia!« Die ist nämlich erschossen worden, bloß weil sie blaublütig war. Aber Grandmère hörte mir gar nicht mehr zu.
    »Eine Schulsprecherwahl«, murmelte sie in sich hinein und sah dabei in die Ferne. »Ja, das könnte genau das sein, was wir …«
    »Schön, dass du dich so darüber freust«, sagte ich giftig. »Es ist ja nicht so, als hätte ich sonst irgendwelche Probleme. Zum Beispiel dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach in Geometrie durchfalle und als Freundin eines Studenten...«

    Aber Grandmère war ganz in ihrer eigenen kleinen Welt versunken.
    »Wann ist diese Wahl?«, erkundigte sie sich.
    »Am Montag.« Ich kniff misstrauisch die Augen zusammen. Eigentlich hatte ich ihr von der Kandidatur nur erzählt, um nichts von Michael erzählen zu müssen, aber jetzt war ich mir nicht mehr so sicher, ob das so eine gute Idee gewesen war. Sie interessierte sich ein bisschen zu sehr für die Schulsprecherwahl. »Wieso?«
    »Och, nur so.« Grandmère beugte sich vor, sammelte die Schneckenfaxe zusammen und warf sie in den reich verzierten vergoldeten Papierkorb unter ihrem Schreibtisch. »Bien. Dann beginnen wir jetzt mit dem heutigen Unterricht, ja? Unter den gegebenen Umständen sollten wir ein bisschen an deinen rhetorischen Fähigkeiten feilen.«
    Genügt es denn nicht, dass ich mit einer psychopathischen besten Freundin geschlagen bin? Muss meine Großmutter jetzt auch noch wahnsinnig werden??? HALLO????

Dienstag, 1. September, zu Hause
    Als wäre mein Tag nicht schon anstrengend genug gewesen, musste ich, als ich nach Hause kam, feststellen, dass dort das totale Chaos herrschte. Mom schaukelte den brüllenden Rocky in ihren Armen und sang ihm unter Tränen »My Sharona« vor, während Mr G am Küchentisch saß und ins Telefon schrie. Ich erkannte mit einem Blick, dass irgendetwas massiv nicht stimmte. Rocky hasst »My Sharona«. Wobei ich natürlich von einer Frau, die mit ihrem drei Monate alten Sohn an einer Protestdemo teilgenommen hat (die damit endete, dass einer der Teilnehmer eine Mülltonne ins Schaufenster einer Starbucks-Filiale schleuderte), auch nicht erwarte, dass sie sich merken kann, welche Songs ihr Sohn mag und welche nicht. Der Teil, wo man »Mm-mm-mm-mm-my« singt, ist allerdings manchmal ganz praktisch, um Rocky dazu zu bringen, ein Bäuerchen zu machen, wenn man ihn gleichzeitig ein bisschen rüttelt. Genauso wie Mom es gerade machte – sie merkte anscheinend nichts von dem erbrochenen weißen Schleim auf ihrer Schulter.
    »Was ist passiert, Mom?«, fragte ich.
    Boah, sie war echt geladen, geradezu hysterisch.
    »Mama!«, überbrüllte sie Rockys Geplärr. »Sie droht damit, mit Papa herzukommen, weil sie den Kleinen noch nicht gesehen haben.«
    »Aha.« Ich nickte. »Und das willst du nicht, weil...?«
    Mom starrte mich mit wild aufgerissenen Augen an.

    »Weil sie meine MUTTER ist!«, schrie sie. »Ich will nicht, dass sie herkommt.«
    »Verstehe«, log ich. »Und was willst du dagegen machen?«
    »Hinfahren«, rief Mom, während Rockys Geschrei um mehrere Dezibel anschwoll.
    »Nein«, brüllte Mr G in diesem Moment in den Hörer. »Zwei Plätze. Bloß zwei. Der dritte Mitreisende ist ein Säugling.«
    »Mom.« Ich nahm ihr Rocky ab, wobei ich darauf achtete, nichts von der Brühe abzubekommen, die aus seinem Mund quoll wie Lava aus dem Krakatau. »Meinst du echt, dass ihr das tun solltet? Rocky ist noch ein bisschen sehr klein, um zu fliegen. Ich meine, denk an die ganze umgewälzte Luft aus der Klimaanlage im Flugzeug. Wenn jemand an Bord Ebola hat und nur einmal niest, können sich alle anderen Passagiere in null Komma nichts anstecken. Und Mama und Papa

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