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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Hals hab, nämlich:
    • dass ich mir nach nur drei Tagen Geometrie sicher bin, dass ich den Kurs wahrscheinlich nicht schaffe,
    • dass meine beste Freundin mich zwingt, bei der Wahl zur Schulsprecherin gegen das beliebteste Mädchen der Schule anzutreten, das mich am Montag vor allen meinen Mitschülern in einer todespeinlichen Niederlage wie einen Käfer zerquetschen wird,
    • dass meine Englischlehrerin (von der ich mir so viel versprochen hatte und von der ich glaubte, sie würde die Schriftstellerin aus mir machen, von der ich im tiefsten Inneren weiß, dass ich sie sein kann) meinen Schreibstil anscheinend so grottenschlecht findet, dass sie der Meinung ist, ich sollte niemals auf die nichts Böses ahnende Allgemeinheit losgelassen werden (na ja, mehr oder weniger jedenfalls),
    • dass mein Freund anscheinend erwartet, dass ich mit ihm schlafe,
    • und dass ich eine Babyschleckerin bin.
    Jetzt darf ich dieser Liste auch noch hinzufügen, dass ich zehntausend Schnecken aus Südamerika habe einfliegen lassen und vor der Küste Genovias ins Meer kippte, weil ich hoffte, sie würden die Killeralge fressen, die zurzeit unser empfindliches Ökosystem zerstört, bloß um feststellen zu müssen, dass südamerikanische Meeresschnecken anscheinend kein europäisches Essen mögen und dass die Nachbarländer von Genovia nichts mehr mit uns zu tun haben wollen. Hurra! Wieso kann ich eigentlich NIE mal was richtig machen? Vielleicht hat Becca Recht. Vielleicht sollte ich wirklich mit Yoga anfangen. Ich hab es mal mit Lilly und ihrer Mutter im »Y« auf der 92. Straße probiert und da mussten wir die ganze Zeit unseren Po so in die Luft strecken. Mir ist es ein Rätsel, inwiefern es einen Menschen entspannen soll, den Po in die Luft zu strecken. Mich hat es nur
noch mehr gestresst, weil ich mich die ganze Zeit gefragt hab, was die anderen wohl über meinen Po denken.
    Normalerweise würde ich jetzt ja ein Gedicht schreiben, um meine angegriffenen Nerven zu beruhigen.
    Aber wie kann ich dichten, wenn ich weiß, dass im selben Moment Karen Martinez dabei ist, das Stück meiner Seele zu lesen, das ich ihr anvertraut habe? Ich hoffe nur, sie ist sich darüber im Klaren, dass sie gerade meinen Traum, irgendwann vielleicht Schriftstellerin zu werden (oder wenigstens kritische Journalistin) – in ihren schwarz lackierten Fingern hält. Hoffentlich zerquetscht sie diesen Traum nicht wie Fat Louie einen Käfer unter seiner dicken Pfote.
    Ich weiß, wie unwahrscheinlich es ist, dass ich überhaupt je dazu kommen werde, etwas zu schreiben, wenn ich erst mal den Thron erklommen habe, weil ich dann wahrscheinlich zu sehr damit beschäftigt sein werde, die EU anzubetteln, uns doch bitte, bitte wieder aufzunehmen.
    Aber ich hätte schon gern irgendwann ein Buch oder wenigstens einen Zeitungsartikel, auf dem steht: von Mia Thermopolis.
    Jetzt muss ich mal schnell zu Mom rüber, um zu klären, ob sie mit den Sicherheitsbestimmungen in Flugzeugen vertraut ist. Die beiden haben für Rocky ja kein eigenes Ticket gekauft, sodass er keinen Sitzplatz hat und sie ihn die ganze Zeit im Arm halten muss. Ich kann nur hoffen, sie ist bereit, ihren Körper notfalls – bei einem Absturz – als menschliches Schutzschild einzusetzen, damit Rocky nicht in der Feuersbrunst verbrennt.
    Und Mr G sollte wissen, dass er schon beim Einsteigen die Sitzreihen zwischen ihren Plätzen und dem nächstgelegenen Notausstieg zählen muss, damit er Mom und Rocky in Sicherheit bringen kann, falls das Flugzeug eine Wasserlandung machen muss und versinkt und das Licht ausgeht.

Donnerstag, 3. September, zu Hause, später
    Maaaaaann! Mimosen sind ja wohl nichts dagegen! Ich versteh nicht, wieso die beiden so empfindlich sind und gleich so an die Decke gegangen sind. Es ist superwichtig, sich vor dem Flug mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut zu machen. Wozu würden die ganzen Fluggesellschaften denn sonst diese Karten drucken, die immer vorn in dem Netz stecken? Hallo? Nur gut, dass ich sie schon seit Jahren sammle und während meines kleinen Vortrags »kindersicheres Verreisen« als Schautafeln benutzen konnte.
     
    SkinnerBx: Hey, bist du schon zu Hause? Ich hab dich gerade auf New York 1 gesehen.
     
    FtLouie: Das hast du gesehen?? O Gott,mein Auftritt war voll peinlich.
     
    SkinnerBx: Überhaupt nicht, du warst total gut. Sag mal, stimmt das mit der EU wirklich?
     
    FtLouie: Sieht so aus, ja. Aber mein Vater sagt, dass es nicht so schlimm ist. Glaubt er. Hofft

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