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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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keiner rein.
    »Prinzessin Mia, möchten Sie sich dazu äußern, dass in der EU derzeit überlegt wird, Genovia wegen Ihrer egoistischen Aktion aus der europäischen Gemeinschaft auszuschließen?«
    Eine Journalistin rief: »Was ist das für ein Gefühl, Eure Hoheit, zu wissen, dass man dem eigenen Land die wirtschaftliche Grundlage geraubt hat?«
    »W... wie bitte?« Ich war fassungslos. Wovon redeten die? Ausnahmsweise kam mir Lilly zu Hilfe.
    »Okay!« Sie sprang auf. »Falls Sie keine weiteren Fragen mehr zu Mias Kandidatur für die Wahl zur Schulsprecherin haben, muss ich Sie leider bitten zu gehen.«
    »Das dient alles der Vertuschung!«, rief einer. »Sie wollen von den wahren Problemen ablenken!«
    »Prinzessin Mia! Prinzessin Mia!«, rief jemand anderes, aber da hatte Lars schon begonnen, die Reporter aus der Suite zu scheuchen oder, besser gesagt, zu drängen. »Sind Sie Mitglied der militanten Umwelt-Aktionsgruppe ELF – der Earth Liberation
Front? Möchten Sie im Namen aller Ökoterroristen eine Erklärung abgeben?«
    »Na?« Grandmère leerte ein halbes Glas Sidecar in einem Zug, als Lars endlich hinter den letzten Reportern die Tür zugedrückt hatte. »Das lief doch ganz gut, oder?«
    Ich fasste es nicht. Ich war in Schockstarre verfallen. Umweltterrorismus? ELF? Und alles wegen ein paar SCHNECKEN????
    Lilly nahm ihren Palm Pilot vom Tisch (seit wann hat sie einen Palm Pilot?!) und schlenderte damit zu Grandmère. »Okay, um sechs kommen die Leute vom Time Magazine und die von der Newsweek kommen gleich danach um halb sieben«, sagte sie. »Die Radiosender sollten wir auch nicht vergessen. NPR hat wegen eines Interviews angerufen, das sollten wir auf jeden Fall irgendwie dazwischenquetschen – dann bringen sie es noch heute Abend, wenn alle auf dem Heimweg im Auto sitzen. Das kann nichts schaden. Ach ja, und dann haben wir noch eine Anfrage von New York One, die Mia gern für ›Inside Politics‹ ins Studio einladen wollen. Sie mussten mir schwören, dass sie keine Fragen zum U-Thema stellen werden. Was sagen Sie dazu?«
    »Fantastique!« Grandmère nahm noch einen Schluck von ihrem Sidecar. »Und was ist mit Larry King?«
    Larry King – etwa der mit den Hosenträgern? Der König der Talkshow-Interviewer auf CNN?
    Lilly klopfte auf das Headset, das sie sich inzwischen übergestülpt hatte. »Antoine? Haben Sie Larry K schon erreicht. Nein? Na gut, bleiben Sie dran!«
    Larry K. Das U-Thema? WAS GEHT HIER VOR?
    Das dachte ich nicht nur, ich brüllte es.
    Grandmère und Lilly guckten mich an, als würde ihnen erst in diesem Moment bewusst, dass ich ja auch noch da war.
    »Oh!« Lilly nahm ihr Headset ab. »Mia, stimmt. Die Sache mit ELF? Vergiss es. Das sind so die üblichen Bälle, die man zugespielt kriegt. Die muss man nur geschickt parieren.«

    BÄLLE, DIE MAN PARIEREN MUSS??? Seit wann kennt sich Lilly mit Tennis aus?
    »Wir wollten dich nicht beunruhigen, Amelia«, sagte Grandmère und zündete sich gelassen eine Zigarette an. »Es ist wirklich nichts. Sag mal, und deine Frisur gefällt dir so? Fändest du es nicht besser, wenn die Haare etwas... kürzer wären?«
    »Was ist los?«, fragte ich und ignorierte ihre Frage. »Soll Genovia wegen der Geschichte mit den Schnecken wirklich aus der EU geschmissen werden?«
    Grandmère atmete eine Wolke blauen Dunst aus.
    »Nicht wenn ich etwas dazu zu sagen habe«, informierte sie mich ungerührt.
    Mein Herz drehte sich einmal um sich selbst. Dann stimmte es also!
    »Dürfen die das denn?«, fragte ich. »Kann die Europäische Union Genovia wirklich so einfach rausschmeißen? Bloß wegen ein paar Schnecken?«
    »Aber natürlich nicht.« Das kam von meinem Vater, der mit einem Handy am Ohr ins Zimmer schlenderte. Ich spürte vorübergehende Erleichterung, bis ich merkte, dass er gar nicht mit mir sprach.
    »Nicht doch!«, rief er ins Handy und beugte sich vor, um ein paar übrig gebliebene Sandwiches vom Tablett zu nehmen und damit in seine eigene Suite zurückzukehren. »Sie hat eigenmächtig gehandelt, keinesfalls im Namen irgendeiner weltweiten Organisation. Ach ja? Sehr schade, dass Sie das so sehen. Wenn Sie Vater einer pubertierenden Tochter wären, hätten Sie vielleicht mehr Verständnis...«
    Er knallte die Tür hinter sich zu.
    »Bien.« Grandmère stand auf, drückte ihre Zigarette aus und griff nach dem Rest ihres Sidecars. »Sollen wir jetzt über Amelias Wahlprogramm sprechen?«
    »Ausgezeichnete Idee!« Lilly tippte etwas in ihren Palm

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