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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Umkehrung vor ca. 750 000 Jahren, Nordpol wird Südpol und umgekehrt (in magnetischer Hinsicht).
    Hausaufgaben:

    Sport:
Nichts
Geo:
Übungen, S. 33-35
Englisch:
Strunk & White; S. 30-54
Franz:
Lisez »L’étranger« pour lundi
T & B:
Nichts
Politik:
Definiere Machttheorie
Erdkäse:
Orbitale Perturbationen

Donnerstag, 3. September, Limo, auf dem Heimweg vom Plaza
    Und was erwartete mich, als ich heute Nachmittag zum Prinzessunterricht bei Grandmère im Plaza Hotel eintraf?
    Wurde ich zur Sitzordnung bei diplomatischen Banketten mit Staatsoberhäuptern befragt? Oh nein.
    Musste ich für irgendeinen Ball einen neuen Walzer lernen? Mhmm, falsch gedacht.
    Denn das wären ja alles Dinge, mit denen ich beim Prinzessunterricht gerechnet hätte, und Grandmère überrascht mich nun mal gern, um mich auf Trab zu halten.
    Deshalb sah ich mich stattdessen zwei Dutzend Journalisten gegenüber, die sich in Grandmères Suite eingefunden hatten und darauf brannten, mit mir über die bevorstehende Wahl zur Schulsprecherin zu plaudern. Mit mir und meiner Wahlkampfmanagerin Lilly.
    Ja, ganz recht. Lilly. Lilly saß selbstbewusst neben Grandmère auf dem blauen Samtsofa und beantwortete die Fragen der Reporter.
    Als die Presseleute mich hereinkommen sahen, vergaßen sie Lilly, sprangen auf und hielten mir ihre Mikros unter die Nase. »Eure Hoheit! Eure Hoheit! Freuen Sie sich schon auf das Rededuell am Montag?« – »Prinzessin Mia, gibt es etwas, das Sie Ihren Wählern und Wählerinnen mitteilen möchten?«
    Ja, es gab etwas, das ich einer ganz bestimmten Wählerin mitteilen wollte. Und zwar: »LILLY? WAS HAST DU HIER ZU SUCHEN?«

    In diesem Moment stand Grandmère eilig auf, schlang mir einen Arm um die Schulter und flötete: »Deine reizende, kleine Freundin Lilly und ich haben gerade sehr nett mit diesen Reportern über deinen Wahlkampf gesprochen, Amelia. Aber natürlich sind sie vor allem hier, weil sie ein Statement von dir hören wollen, Chérie. Sag ihnen doch schnell ein paar Worte dazu, hm?«
    Wenn Grandmère einen »Chérie« nennt, ist immer Vorsicht geboten. Aber ich wusste ohnehin, dass Vorsicht geboten war, weil Lilly da war. Wie war sie überhaupt so schnell ins Plaza gekommen? Wahrscheinlich war sie mit der U-Bahn gefahren, während ich mit der Limousine im Stau gesteckt hatte.
    »Tut das doch, Prinzessin«, säuselte Lilly und zog mich – nicht gerade sanft – neben sich aufs Sofa. »Erzähl den netten Reportern von den Reformen, die du für die Albert-Einstein-Schule planst.«
    Ich beugte mich vor und tat so, als würde ich nach einem der Kressesandwiches greifen, die Grandmères Zofe für die Reporter bereitgestellt hatte, die immer hungrig sind, und zwar nicht nur nach saftigen Storys. Aber während ich nach einem der dünnen Kanapees griff, zischte ich Lilly ins Ohr: »Diesmal bist du zu weit gegangen!« Lilly lächelte mich nur milde an und sagte: »Ich glaube, die Prinzessin hätte gern eine Tasse Tee, Eure Hoheit«, worauf Grandmère antwortete: »Aber natürlich. Antoine! Tee für die Prinzessin!«
    Die Pressekonferenz dauerte eine Stunde, in der mich Journalisten aus dem ganzen Land mit Fragen zu meinem Wahlprogramm löcherten. Ich war gerade zu dem Schluss gekommen, dass in der Welt heute nicht besonders viel passiert sein konnte, wenn meine Kandidatur zur Schulsprecherin solchen Nachrichtenwert hatte, als einer der Reporter mir eine Frage stellte, die mich plötzlich begreifen ließ, weshalb Grandmère so versessen darauf war, dass ich mich nicht nur vor den Schülern der Albert-Einstein-Schule, sondern vor ganz Amerika lächerlich machte.

    »Prinzessin Mia«, fragte der Journalist vom Indianapolis Star nämlich. »Könnte es sein, dass Sie nur deshalb als Schulsprecherin kandidieren – und dass das auch der einzige Grund ist, weshalb wir heute hierher eingeladen wurden -, weil Ihre Familie versucht, von der Story abzulenken, die in Europa gerade wirklich hohe Wellen schlägt: nämlich dem umweltterroristischen Akt, den Sie begangen haben, indem Sie im Meer vor der genovesischen Küste zehntausend Schnecken ausgesiedelt haben?«
    Auf einmal hatte ich ungefähr zwanzig Mikrofone im Gesicht. Ich blinzelte ein paarmal. »Aber das hatte doch nichts mit Umweltterrorismus zu tun! Das war eine Rettungsaktion, um die …«
    Grandmère klatschte in die Hände. »Wer möchte ein kleines Gläschen Grappa? Ich bitte Sie... echter genovesischer Grappa. Wer kann da schon Nein sagen?«
    Aber auf den Trick fiel

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