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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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gleich wieder lang und breit Heathers erstaunliche Fähigkeiten als Bodenturnerin preisen.
    »Na ja, also…«, Kenny wurde so rot wie der Strahlengürtel, den ich gerade ausmalte. »Ich hab sie mir bloß ausgedacht.«
    !!!!!!!!!!!!!!
    Ja, richtig gelesen. Kenny hat mir die letzten fünf Tage AUSGEDACHTE Geschichten über seine AUSGEDACHTE Freundin Heather erzählt. Eine Freundin, die mir ganz schön bedrohlich vorkam! Weil sie so rundum perfekt war, meine ich! Blond und sportlich UND dann auch noch glatte Einserschülerin???
    Wahrscheinlich sollte ich dankbar sein, dass sich Heather als Fantasieprodukt entpuppt hat. Ehrlich gesagt hat sie mir ziemliche Komplexe eingejagt.
    Ich hab Kenny angeguckt und gefragt: »Aber wieso denn, Kenny?«
    Und er sagte mit Schamesröte im Gesicht: »Weil ich es nicht ertragen hab, weißt du? Dass du so ein perfektes Prinzessinnenleben
führst, mit Michael, deinem perfekten Prinzenfreund und… ich weiß auch nicht… das hat mich voll fertig gemacht.«
    Ja, klar.
    Mein perfektes Leben. Mein perfektes Prinzessinenleben mit meinem perfekten Prinzenfreund Michael. Ich sag dir mal was, Kenny. Willst du wissen, wie ganz und gar UNperfekt mein angeblich ach-so-perfektes Prinzessinnenleben ist? Mein perfekter Prinzenfreund steht kurz davor, mit mir Schluss zu machen, weil ich nicht mit ihm schlafen will. Na? Wie perfekt ist das, Kenny?
    Nur dass ich ihm das natürlich nicht sagen konnte. Weil das Kenny gar nichts angeht. Und auch, weil ich nicht unbedingt will, dass sich die Michael-will-irgendwann-Sex-Sache in der Schule herumspricht. Dank der vielen Filme über mich, die (wenn auch nur sehr entfernt) auf meinem Leben beruhen, gibt es sowieso schon genug Leute, die sich einbilden, alles über mich zu wissen. Da muss nicht noch mehr durchsickern.
    Na egal. Ich hab Kenny jedenfalls gerade beteuert, dass mein Leben wahrlich nicht so perfekt ist, wie er es sich anscheinend vorstellt, und dass ich in Wirklichkeit HAUFENWEISE Probleme hab, nämlich unter anderem, dass ich eine Babyschleckerin bin und mein Land meinetwegen beinahe aus der EU geschmissen worden wäre.
    Das zu hören, schien ihn sehr glücklich zu machen. So sehr, dass es mich fast schon wieder nervte.
    Wa…
    Oh nein. Gerade hat es im Lautsprecher geknistert. Mrs Gupta gibt gleich das Wahlergebnis bekannt.
    O Gott. Ogottogottogottogott.
    Okay, hier ist es:
    Lana Weinberger: dreihundertneunundfünfzig Stimmen.
    Mia Thermopolis: sechshunderteinundvierzig Stimmen.

    O mein Gott.
    O MEIN GOTT.
    ICH BIN DIE NEUE SCHULSPRECHERIN DER ALBERT-EINSTEIN-SCHULE.

Montag, 7. September, 17 Uhr, Ray’s Pizzeria
    Okay. Das eben war... das war total unwirklich.
    Ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Ich stehe noch total unter Schock. Dabei ist es zwei Stunden her, seit mich Mrs Gupta zur Wahlsiegerin erklärt hat. Und in der Zwischenzeit habe ich eine halbe Käsepizza und drei Colas konsumiert.
    Und stehe trotzdem IMMER NOCH unter Schock.
    Vielleicht gar nicht so sehr, weil ich die Wahl gewonnen hab, sondern wegen dem, was passierte, nachdem feststand, dass ich die Wahl gewonnen habe. Denn es passierte …
    ... ziemlich VIEL.
    Erstens sprangen alle Leute aus meinem Erdkundekurs (einschließlich Kenny) auf, beglückwünschten mich und baten mich, mich beim Förderverein für die Anschaffung einer Elektrophoresekammer für das Bio-Labor einzusetzen, um die sie sich bei der letzten Schulsprecherin vergeblich bemüht hatten.
    Ich wurde also sofort mit der ganzen Schwere der Bürde meiner Verantwortung als Schulsprecherin konfrontiert und… fand es GUT.
    Ich weiß. Ich weiß.
    Es reicht mir anscheinend noch nicht, dass ich:
    • Prinzessin von Genovia,
    • Schwester eines hilflosen Säuglings, dessen Mutter und Vater nicht gerade Mustereltern sind,

    • knospende Schriftstellerin, die versuchen muss, dieses Jahr nicht in Geometrie durchzufallen,
    • pubertierende Jugendliche mit all den damit verbundenen Stimmungsschwankungen, Unsicherheiten und gelegentlichen Pickeln,
    • und liebende Freundin eines Studenten bin.
    Jetzt erwäge ich ernsthaft, zusätzlich zu all dem auch noch Schulsprecherin zu sein?
    Hm. Na ja. Ja.
    Ja, das tu ich. Weil... wie soll ich es ausdrücken? Das Gefühl, gegen Lana gesiegt zu haben, das war... einfach GENIAL.
    Aber das war ja erst der ANFANG.
    Als ich nach Unterrichtsende langsam zu meinem Spind ging (… sehr langsam, weil ich alle paar Schritte angehalten wurde, weil mir jemand gratulieren wollte), lief

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