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buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition)

buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition)

Titel: buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon K. Richardson
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Wandersandalen anziehen, gehe essen und starte schon heute. Allein schon aus lauter Neugierde auf meine Wanderschaft (oder doch Pilgerschaft?). Irgendwo angekommen, werde ich mich mit einem Taxi zurück nach SJPDP bringen lassen. Am nächsten Morgen fährt mich das Taxi dann wieder zum Endpunkt der bereits gelaufenen Strecke. Genial!
    Also auf zur Pizzeria, an der ich schon auf dem Weg zum Hotel vorbeigekommen bin . Ich bestelle eine Pizza mit einem Glas Wasser. Es wird für die nächsten Tage allerdings das letzte Mal sein, dass ich warmes Essen ohne Wein zu mir nehme. Ich gewöhne mich an die Pilgermenüs, zu denen immer flaschenweise Wein gereicht wird.
    Nach dem Essen mache ich mich auf zu meinem Startpunkt, dem Pilgerbüro. Schließlich will ich den ersten Stempel in meinem schon vorher aus Paderborn organisierten Credencial haben!
    Im Pilgerbüro spüre ich das erste Mal dieses tolle Gefühl des Caminos! Ich bin noch etwas unsicher, fühle mich aber gut umsorgt von einer liebenswerten älteren Frau, die ihre Freizeit damit verbringt, in diesem Pilgerbüro Menschen jeder Herkunft und Sprache vorbehaltlos zu helfen.
    Ich frage nach einer Taxinummer ; statt mir nur eine Telefonnummer zu geben, sucht die Dame eine Handvoll Taxinummern aus der ganzen Gegend von Zetteln, Telefonbuch und Aushängen heraus. Den säuberlich handgeschriebenen Zettel bekomme ich in die Hand und einen Stempel in mein Credencial gedrückt, danach wünscht man mir das erste Mal den „buen camino“. Jetzt geht es definitiv los!
    Nach dem Verlasse des Pilgerbüros wende ich mich nach rechts, schlendere die von Kommerz geprägte Straße runter. Ich habe alles, was ich zum Wandern brauche, aber will ich auch ein Pilger sein? In dem Fall brauche ich unbedingt eine Jakobsmuschel und am besten noch einen Wanderstab. Beides wird am Wegesrand zuhauf feilgeboten. Ich entscheide mich, dass ich erst mal Wanderer bleibe, und nehme Abstand von beidem.

    Kurz bevor ich SJPDP durch das Stadttor verlasse, komme ich an einer Kirche vorbei, die ich besuchen möchte. Nicht nur meine katholische Herkunft treibt mich hinein, es gehört für mich zum Camino dazu.
    Die Kirche ist nur schwach beleuchtet. Einige wenige Pilger sitzen in den Bänken . Manche beten, andere erkunden die Bilder und Kunstgegenstände; der Rest steckt Kerzen an. Ich bin schon kurz nach dem Betreten der Kirche ziemlich gerührt von der Atmosphäre. Ich setze mich hinter eine der Säulen, um einen Moment für mich zu sein. Irgendwie fühle ich mich recht gut aufgehoben, denke aber einen Augenblick darüber nach, ob es mir wirklich gefallen wird, was ich hier tue. Die Antwort sitzt aber bestimmt nicht hier in den Bänken, sondern wartet draußen auf mich. Also, noch fix eine Kerze angesteckt, Gott gedankt und um einen „buen camino“ gebeten. Jetzt raus, durchs Stadttor, über die schöne Brücke und danach die steil ansteigende Straße rauf. Ich fühle mich gut, die Sonne scheint, der Wind weht mir durchs offene Resthaar.
    Das s ich auf dem richtigen Weg bin, weiß ich aus zwei Gründen: 1. Google maps, 2. you never walk alone: Vor mir laufen zwei weitere Pilger, die ebenfalls zu unüblicher Zeit aufgebrochen sind. Wir beschreiten zusammen den gleichen Weg, sind aber befangen und halten Abstand. Die Begegnung mit fremden Menschen fühlt sich jetzt noch an wie bei einem Spaziergang in einer beliebigen Stadt. Schon nach einigen Kilometern wird sich das ändern.
    Der Teerweg windet sich weiter den Berg hoch. Nach einer Weile wird der Blick weiter. Das Tal von SJPDP entfernt sich, die Bäume geben manchmal die Aussicht in Richtung Pyrenäen frei. Klasse, ich liebe die Berge! Die Weite, die Natur, die hier schon etwas anders ist als bei uns, dann auch noch herrliches Wetter, die Sonne scheint noch immer, ca. 22°C, bestes Wanderwetter! Es ist und bleibt ein steiler Weg; ich habe zum Glück nur den kleinen Rucksack mit Wasser und ein paar Powerriegeln dabei, super!
    Nach einer Weile, evtl. 3 bis 4 km, taucht vor mir eine Frau Mitte 30 auf, die sich mit ihrem riesigen Rucksack abschleppt und schon total erschöpft aussieht. Kurz bevor ich sie überhole, wendet sie sich der Böschung zu und legt den Rucksack stöhnend ab. Da mir die Dame irgendwie deutsch oder niederländisch vorkommt, erkundige ich mich im Vorbeigehen in meiner Muttersprache, wie viele Kilos sie so dabei habe.
    D ie Atemlose antwortet erst nach zweimaligem Nachfragen: „Ca. 15!“
    Oha, das ist eine Menge! Super, dass ich nur

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