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Bugatti taucht auf

Bugatti taucht auf

Titel: Bugatti taucht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Loher
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dahin niemand handgreiflich geworden sei, dass Gianni und Angelo sich weiter bemüht hätten, den Jungen mit der grünen Perücke zu beruhigen, und dass die übrigen Mitglieder beider Gruppen darauf bedacht waren, ruhig und freundlich miteinander zu sprechen. Sie wird bestätigen, dass Luca und Roland einander versicherten, sie wollten nun, trotz der Intervention der zwei Neuen, endlich ihrer Wege gehen, und dass der Streit beigelegt sein sollte.
    Zu diesem Zeitpunkt bogen am Ende der Via Borghese Valon, Ilija und Branko um die Ecke, und inmitten der Gruppe diskutierender und gestikulierender Menschen geriet der bekannte Roland in ihr Sichtfeld.
    Roland selbst wird über diesen Moment sagen, dass sein Blick auf die kleine Steinmauer gerichtet war. Dass er dachte, der Junge mit der grünen Perücke sei so betrunken, dass er selbst nicht wisse, was er wolle. Dass er und die andere Gruppe Frieden geschlossen hatten, auch wenn der betrunkene Junge sich noch aufregte. Er wird sagen, dass er sich nicht vorstellen könne, dass die drei etwas von dem Streit mitbekommen haben könnten, und er habe auch nicht gesehen oder gehört, dass sie einen der Anwesenden gefragt hätten, was vorgefallen war. Und dass er denke, sie hätten sich auf Luca gestürzt, weil er die erste Person war, die sie gesehen und erreicht hätten. Und dass einer der drei Luca gegen die Steinmauer gestoßen habe.

IV
    Branko wird sagen, dass er und Valon hinter Ilija in die Via Borghese einbogen und dass er weiter vorne auf der Straße inmitten der vorbeiziehenden Festteilnehmer zwei Gruppen von Jungs gesehen habe, die miteinander diskutierten. Und dass Ilija sich umgedreht habe und zu ihm, Branko, gesagt habe,
schau mal, da vorne ist ja Roland
, und dabei habe er auf den bewussten gedeutet. Ilija habe diese Äußerung in einem normalen Ton gemacht. Daraufhin sei er, Branko, geradewegs in die Richtung von Roland gegangen und habe sich zwischen ihn und den Jungen gestellt, mit dem Roland gerade zu diskutieren schien. Er habe diesen Jungen gestoßen und ihn angemacht, indem er zu ihm gesagt habe,
hey, geh weg
. Er habe ihn vor Roland stehen sehen und gedacht, es sei etwas geschehen oder es könne etwas geschehen, obwohl er bis dahin keinerlei körperliche Aktionen zwischen den beiden Gruppen bemerkt habe, und auch zwischen Roland und dem anderen Jungen, von dem er später erfuhr, dass er Luca hieß, sei es zu keinerlei Handgreiflichkeiten gekommen, und beide waren ungefähr einen Meter voneinander entfernt. Branko wird sagen, er kenne Roland, und deshalb habe er gedacht, es sei einfacher, zwanzig Personen von Roland wegzuziehen als diesen selbst zu beruhigen.
    Später wird Branko zugeben, dass er dort hingegangen sei, ohne jemanden zu fragen, was passiert war. Es sei ihm egal gewesen, was der andere getan habe oder ob er irgendetwas getan habe. Und er wird hinzufügen, dass er Luca nicht die Hand ins Gesicht gestreckt habe, um ihn zu stoßen, sondern er habe ihm den Unterarm gegen die Brust gedrückt und ihn mit dem ganzen Unterarm weggestoßen. Luca sei näher gekommen, sein Gesicht sei nur noch 20 cm von Brankos entfernt gewesen, und da habe er, Branko, noch einmal zu ihm gesagt,
geh weg
, und einen groben Fluch dazu, und er habe Luca noch einmal gestoßen, stärker diesmal, so stark, dass Luca gegen die Steinmauer taumelte, die hinter ihm stand, und die ca. 1,40 m oder 1,60 m hoch war. Dann, so Branko, sei er zu Luca hingegangen, habe ihn am Kragen gepackt und von sich fort geschleudert, so dass er einen, eineinhalb oder sogar zwei Meter weit geflogen sei. Darauf sei Ilija an Brankos linker Seite aufgetaucht und habe Luca sofort einen Faustschlag ins Gesicht versetzt. Das habe Luca zum Schwanken gebracht; es habe ausgesehen, als würde er sich nach vorne beugen, als würde er Kopf und Oberkörper nach vorne fallen lassen, dabei sei er zwei oder drei Schritte zurückgewichen, wobei ihm die Füße durcheinandergeraten seien, er habe sie rückwärts über Kreuz gesetzt und wäre beinahe gestolpert, aber nach zwei oder zweieinhalb Metern habe er es geschafft, sich zu fangen und stehenzubleiben, und er sei nicht gestürzt.
    Ilija wird sagen, es stimme, dass er Luca einen Faustschlag versetzt habe, er habe ihn allerdings nicht richtig getroffen; er habe Lucas Gesicht nur mit dem Faustknöchel des kleinen Fingers getroffen, und das sei so, als habe er ihn gar nicht erwischt.
    Valon, der einige Monate lang behaupten wird, Ilija habe nicht nur einen, sondern eine

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