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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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weit wie möglich g e dämpft, denn bis jetzt stürmte noch keiner von ihnen auf die Tür zu. Nein – Fawn bemerkte Dags versteinertes Gesicht –, alle drei hatten ihr Essenzgespür gedämpft! Sie fasste Dag am Gü r tel und schob ihn vor sich her. Vorsichtig spähte sie an ihm vo r bei.
    Dieser Raum war ein Spiegelbild des ersten, zumi n dest was die bis zur Decke reichenden Regale anging. Ein Bohlentisch stand in der Mitte und schien mit ausgebre i teten Karten übersät zu sein. Die Stühle waren bis an die Wand zurückgeschoben. Ein untersetzter Mann stand mit überkreuzten Armen da, die Stirn in tiefe Falten g e legt. Sein ergrautes Haar war aus der hohen Stirn gebunden und hinten am Kopf in einem einzigen Zopf z u sammengefasst, der ihm weit über den Rücken hing. Er trug Hosen und Hemd nach Streifenreiterart, aber keine Lede r weste. Nur ein einziges Messer hing an seinem Gürtel, doch Fawn en t deckte noch einen langen, unbespannten Bogen, der zusammen mit einem Köcher voll Pfeile am erloschenen Kamin lehnte.
    Mari, die ebenso gekleidet war, stand mit dem Rücken zur Tür und beugte sich über den Tisch, während sie mit der Hand auf irgendetwas zeigte. Der Mann blickte auf, und seine grauen Augenbrauen wanderten die hohe Stirn empor. Die ledrigen Lippen verzogen sich zu der Ande u tung eines Grinsens. »Hast du die Münze, Mari? «
    Sie blickte ihn an und schob aufgebracht den Kopf vor: »Was für eine Münze? «
    »Die, die du werfen wolltest, um zu entscheiden, wer von uns beiden ihm als Erstes das Fell über die Ohren ziehen darf. «
    Mari wusste seinen Gesichtsausdruck endlich zu de u ten und fuhr herum. »Dag! Du …! Endlich! Wo warst du? «
    Mit einem knappen, entschuldigenden Nicken an beide Vorg e setzten zugleich erwiderte er: »Ich wurde ein wenig aufgeha l ten. « Er bewegte die Schlinge, anscheinend um eine nachvol l ziehbare Ausrede anzubieten. »Tut mir leid, wenn ihr euch So r gen gemacht habt. «
    »Ich habe dich vor beinahe vier Wochen in Glashütten zurüc k gelassen! «, fuhr Mari auf. »Du solltest gleich nach Hause reiten! Das hätte höchstens eine Woche gedauert! «
    »Nein «, berichtigte Dag sie besserwisserisch. »Ich hatte dir g e sagt, dass wir unterwegs einen Abstecher zum Blaufeld-Hof machen würden, um Fawns Familie nicht im Ungewissen zu lassen. Ich gebe zu, dass das länger dauerte, als ich geplant ha t te. Aber nachdem der Arm gebrochen war, kam es mir auch nicht so eilig vor, denn ich ging davon aus, dass ich ohnehin fast sechs Wochen lang nicht auf Patrouille gehen könnte. «
    Fairbolt blickte finster bei diesen Ausflüchten. »Mari meinte, mit etwas Glück kämest du wieder zur Besi n nung und würdest dieses Bauernmädchen bei seiner F a milie zurücklassen. Doch wenn es so liefe, wie bei dir üblich, dann würden sie dich e r schlagen und die Leiche ve r schwinden lassen. Haben dir ihre Verwandten die Kn o chen gebrochen? «
    »Ich anstelle ihrer Verwandten hätte ihm noch was ganz and e res gebrochen «, murmelte Mari. »Ist noch alles an dir dran, Ju n ge? «
    Dags Lächeln wurde schmal. »Genau genommen g e riet ich mit einem Dieb in Markt Lumpton aneinander. Wir bekamen unsere Sachen zurück, aber der Arm war der Preis dafür. Mein Besuch in Blau West verlief sehr angenehm. «
    Fawn beschloss, diese kühne Behauptung nicht weiter zu ko m mentieren. Ihr gefiel es nicht, wie die Streifenre i ter – alle drei von ihnen – sie ansahen und trotzdem so redeten, als wäre sie gar nicht da. Aber sie waren hier auf Dags Land, und sie wart e te auf eine Anweisung von ihm, oder zumindest auf einen Hi n weis. Auch wenn sie der Ansicht war, dass er in dieser Hinsicht mal etwas zulegen konnte.
    Sie kam hinter ihrem Mann hervor und war sich der Tatsache bewusst, dass die Augen der beiden Befehlshaber auf sie geric h tet waren. Fairbolt lehnte sich sogar leicht zu Seite, um sie an Dag vorbei besser sehen zu können. Sie winkte Mari freundlich zu und vollführte einen respektvollen Knicks vor dem Lage r hauptmann. »Hallo mal wieder, Mari. Guten Abend, Sir! «
    Dag holte tief Luft und wiederholte seine einfache Bekanntm a chung: »Fairbolt, darf ich dir Fawn Blaufeld vo r stellen. Meine Frau. «
    Fairbolt blinzelte, rieb sich den Nacken und verzog das Gesicht. Die Stille dehnte sich, während er und Mari die Hochzeit s schnüre untersuchten – und das nicht nur mit den Augen, wie Fawn spürte. Beide Offiziere trugen an diesem heißen Tag die Ärmel hochgerollt, sodass

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