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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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ähnliche Bänder an ihren linken Handgelenken sichtbar w a ren, abgetragen und durchgescheuert und verblasst. Ihre eigene Schnur und die von Dag wirkten im Vergleich dazu hell und dick und verwegen. Die goldenen Pe r len an den Enden unterstützten diesen Eindruck noch.
    Fairbolt warf Mari einen Seitenblick zu und kniff die Augen weiter zusammen. »Hattest du das erwartet? «
    »Das? Nein! Das ist nicht … wie kann … Aber ich habe dir doch gesagt, dass er vermutlich irgendetwas Dummes anfangen würde, womit niemand rechnen kann. «
    »Das hast du «, räumte Fairbolt ein. »Und ich nicht. Ich dachte, er würde nur …« Er blickte Dag scharf an, und Fawn schrump f te zusammen, obwohl sie nicht im Zen t rum der Aufmerksamkeit stand. »Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, denn offensich t lich hast du einen Weg gefunden. Ich frage dich nur, welcher Formwirker der Seenläufer hat dir dabei geholfen? «
    »Keiner, Sir «, erwiderte Dag entschlossen. »Es war niemand daran beteiligt außer mir, Fawns Tante Nattie, die ei ne Gar n s pinnerin und Formwirkerin von Natur aus ist, und Fawn. Wir haben es gemeinsam getan. «
    Auch wenn er nicht so groß war wie Dag, so war Fairbolt doch von beeindruckender Statur. Er runzelte die Stirn und ragte d a bei über Fawn auf. Sie musste sich r e gelrecht dazu zwingen, gerade stehen zu bleiben. »Seenläufer erkennen keine Eh e schließungen mit Landleuten an. Hat Dag dir das erzählt? «
    Sie streckte ihm das Handgelenk entgegen. »Desw e gen auch das hier, soweit ich es verstanden habe. « Sie umfasste das Band, um Mut daraus zu schöpfen. Wenn sie nicht mal versuchten, ihr gegenüber höflich zu ble i ben, dann musste sie es auch nicht. »Und wenn ihr wollt, könnt ihr euch das meinetwegen mit e u rem großartigen Essenzgespür anschauen und immer noch b e haupten, wir wären nicht verheiratet. Aber dann würdet ihr l ü gen. Oder? «
    Fairbolt zuckte zurück. Dag nicht. Wenn überhaupt, so wirkte er zufrieden, wenngleich ein wenig wie ein To d geweihter. Mari rieb sich die Stirn.
    Ruhig fragte Dag: »Hat Mari dir von meinem anderen Messer berichtet? «
    Fairbolt wandte sich ihm wieder zu, nicht wirklich e r leichtert, aber doch in stillschweigender Billigung dieses Themenwec h sels. Ein kurzfristiger Rückzug – Fawn war sich nicht sicher, warum. »So viel wie du ihr darüber g e sagt hast, nehme ich an «, meinte er. »Und ganz nebenbei: Herzlichen Glückwunsch zu dem erschlagenen Übel. Dein Wievieltes war das? Und erzähl mir nicht, du zählst nicht mit. «
    Dag nickte bestätigend. »Es wäre mein sieb e nundzwanzigstes gewesen, wenn ich es zur Strecke g e bracht hätte. Aber das hat Fawn getan. «
    »Wir waren es beide «, wandte Fawn ein. »Dag hatte das Me s ser, und ich hatte die Gelegenheit, es zu benu t zen. Einer von uns wäre ohne den anderen verloren g e wesen. «
    »Huh. « Langsam ging Fairbolt um Fawn herum, als würde er sie zum ersten Mal anschauen, richtig anschauen. »Wenn du g e stattest «, sagte er und streckte die Hand aus, um ihren Kopf zur Seite zu neigen und die ti e fen roten Narben auf dem Hals zu studieren. Er trat zurück und seuf z te. »Dann zeig uns dieses andere Messer. «
    Fawn fischte in ihrem Hemd danach. Nach dem Schrecken in Markt Lumpton hatte sie eine neue Scheide für die Klinge g e fertigt, eine einzelne aus weicherem L e der mit einer Schnur, damit sie es nach Seenläufer-Art um den Hals tragen konnte. Die Scheide war schmuc k los, aber sorgsam genäht. Zögernd streifte sie sich die Schnur über die Locken, warf einen kurzen Blick auf Dag, der ihr aufmunternd zunickte, und reichte es dann dem L a gerhauptmann.
    Fairbolt nahm es entgegen und setzte sich auf einen der Stühle am Fenster. Dann zog er die Knochenklinge hervor. Er prüfte sie auf ähnliche Weise, wie Dag und Mari es getan hatten, bis hin zur Berührung mit den Li p pen. Dann saß er eine Weile mit gerunzelter Stirn da und barg das Messer in seinen plumpen Händen. »Wer hat das für dich angefertigt, Dag? Nicht Dar? «
    »Nein. Ein Formwirker oben in Luthlia, einige Monate nach dem Wolfskamm. «
    »Aus Kauneos Knochen, ja? «
    »Ja. «
    »Hattest du je zuvor Grund zu der Annahme, dass es fehlerhaft sein könnte? «
    »Nein. Ich denke nicht, dass es fehlerhaft ist. «
    »Aber wenn es ohne Makel gefertigt wäre, hätte ni e mand außer dir in der Lage sein sollen, es zu prägen. «
    »Das ist mir sehr deutlich bewusst. Und wenn die He r stellung fehlerhaft gewesen

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