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Bullet Boys

Bullet Boys

Titel: Bullet Boys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Kennen
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Brandwunde war verbunden und sein Hals voller kleiner Blasen, die die umherfliegenden Funken hinterlassen hatten. Sein sonst so glatt rasiertes Gesicht war stoppelig und er trug Sporthosen mit einem T-Shirt drüber. Eine seiner dunklen Augenbrauen war beinahe abgesengt.
    »Unglaublich«, sagte er. Er setzte sich auf sein Bett, das neben dem von Alex stand. Ohne sich um die anderen zu kümmern, begann er zu reden.
    Viel könne er nicht sagen, meinte er, denn eine genaue Untersuchung stehe noch aus, aber so viel könne er ihnen schon mitteilen: Hauptfeldwebel Furzey hatte offenbar bereits seit über zwanzig Jahren Waffen und Ausrüstungsgegenstände abgezweigt. Als Kompaniefeldwebel hatte er Zugang zu allen Depots und das hatte er weidlich ausgenutzt. Es waren zwar noch nicht alle Einzelheiten geklärt, aber er hatte Dokumente und Inventarlisten gefälscht und die gestohlenen Ausrüstungsgegenstände und Waffen wohl an diverse Gruppen und Zellen verkauft. An dieser Stelle guckte Saul sehr grimmig.
    »Ich kann nicht glauben, dass ein Soldat so was macht«, sagte er.
    »Was für Zellen?« fragte Alex.
    »Es gibt immer Leute, die Waffen kaufen wollen«, sagte Saul mit blassem Gesicht. Mehr war aus ihm nicht herauszubekommen.
    Der größte Teil der Waffen im Sumpf stammte tatsächlich aus dem Falklandkrieg. Saul vermutete, dass Furzey, der damals dabei war, seinen Status als Kompaniefeldwebel genutzt haben mochte, um sich die Waffen unter den Nagel zu reißen und sie illegal übers Meer zu transportieren, vermutlich in Munitionskisten, die in einer Herkules-Maschine zurückgeflogen wurden.
    »Das sind alles Vermutungen«, sagte Saul. »Aber so etwa könnte es gewesen sein.«
    Er sagte weiter, anscheinend habe Furzey, als er die Waffen dann hierhatte, einen Teil sofort verkauft und den Rest versteckt. Alles deute darauf hin, dass die Gewehre erst kürzlich auf den Strangeways-Hof gebracht worden waren, weil ein anderer Ort zu unsicher geworden war.
    »Und was ist mit den Lasersystemen?«
    Saul holte tief Luft, offenkundig erschüttert. Er blickte auf die Leute ringsum. Alex verstand den Wink, stieg aus dem Bett und ließ sich von Saul ein Stück zur Seite führen.
    »Wir sollten im Moment nicht allzu viel sagen«, sagte er leise. »Aber ja, abgesehen von den SA80-Sturmgewehren gibt es außerdem noch eine Menge sehr hoch entwickelter Geräte.« Er hielt inne. »Die sind Millionen wert. Ihr Jungs habt da was entdeckt, was viel weitreichender ist als ein paar ausgemusterte Gewehre.«
    Er berührte die Verbrennungen an seinem Hals und senkte den Kopf. »Das den eigenen Leuten antun«, flüsterte er. »Das verstößt gegen alles.«
    Alex wusste nicht, was er sagen sollte. Er merkte, dass alle still geworden waren und auf den Fernseher über seinem Bett starrten. Er tippte dem Obergefreiten auf den Arm und ging zurück zu den anderen.
    Die TV-Moderatorin war blond und spitznasig und trug ein blaues Kleid. »Das Feuer ist inzwischen unter Kontrolle, aber das Betreten des Moores ist untersagt, bis auch das letzte Glimmen gelöscht wurde. Da auf einer Müllhalde in der Nähe von Hammerton zwölf leere Benzinkanister gefunden wurden, wird das Moor jetzt von der Spurensicherung durchkämmt.«
    Sie wandte sich an ihren Kollegen, einen pummeligen dunkelhaarigen Mann.
    »Bill, was wissen wir über diese Kanister? Beweisen sie, dass hinter diesem furchtbaren Feuer ein Brandstifter steckt?«
    »Genau das scheint es zu bedeuten, Michelle. Wir haben erfahren, dass die Polizei einen leitenden Angehörigen unserer Streitkräfte inhaftiert hat.«
    Alex sah die Hubschrauberbilder vom verbrannten Moor und rieb sich die Augen.
    »Ach, Levi«, sagte Sasha und brach wieder in Tränen aus. Sammy-Joe blickte sie neugierig an und wand sich von ihrem Schoß. Bevor ihn jemand daran hindern konnte, hatte er ein paar Blumen aus der Vase gezogen und hielt sie ihr hin. Ein Lächeln huschte über ihr tränenverschmiertes Gesicht.
    Jetzt kreiste der Hubschrauber über dem Cocks Hügel. Er ging tief runter, dann machte er kehrt. Die Kamera blieb an etwas hängen, das auf einem flachen Stein zu sehen war.
    »Was ist das?«, japsten Alex und die Moderatorin in einem Atemzug. Der Helikopter drehte um und flog zurück.
    Auf dem Stein, inmitten von Ruß und Asche, saß eineeinsame Gestalt. Der Kamera zoomte auf das Gesicht. Ein Junge guckte hoch und grinste und winkte vorsichtig schüchtern mit der Hand. Er war barfuß.
    »Wer ist das?«, stieß die Moderatorin

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