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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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er.
    Jazz griff nach ihrer Handtasche hinter dem Schreibtisch, sie war schon fünf Minuten zu spät für die Maske. »Er will mit mir heute Abend ausgehen.«
    »Und mehr als das.«
    Sie sah ihn an. »Jessica wird dann längst zu Hause sein, hundertpro. Sie wird sich darum kümmern. Aber Sie müssen trotzdem hin.«
    »Selbstverständlich«, pflichtete er ihr bei. »Die beiden gehen also miteinander aus.«
    Jessica zuckte die Achseln. »Könnte gut sein, dass es sich doch um mehr als nur eine Arbeitsbeziehung handelt.«
    »Zweifellos sind Macht und Geld das reinste Aphrodisiakum, wenn man im Fernsehen weiterkommen will. Der Mann ist ein wandelndes Ticket nach New York.«
    Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Meine Schwester schläft sich nicht nach oben.«
    »Da denken die Eingeborenen aber anders.« Er hielt ihr die Tür auf.
    »Scheiß auf die Eingeborenen!« Sie drückte sich an ihm vorbei. »Aber wie dem auch sei, Sie sollten sich mit Ihren Kommentaren zurückhalten, er bezahlt Sie schließlich.«
    Er beugte sich ganz nah an sie heran. »Er zahlt, damit Ihre Schwester beschützt wird, nicht damit Sie sich verkleiden und ihn an der Nase herumführen.« Alex klang kalt und sehr ernst.
    Sie lächelte ein paar Techniker an, die gerade vorbeigingen. »Ich würde merken, wenn was faul wäre«, sagte sie mit zusammengepressten Zähnen. Oder etwa nicht?
    »Ich halte nichts von Bauchgefühlen«, sagte er.
    Sie auch nicht – sie hielt sich an Fakten. Und es war eine Tatsache, dass sie nun schon zwölf Stunden in Miami war und noch immer nichts von Jessica gehört hatte.
    »Sobald ich das Interview hinter mir habe, werde ich rausfinden, von welcher Telefonzelle der Anruf kam. Am Nachmittag werden wir versuchen, ihre Spur zu finden.«
    »Nicht nur versuchen«, gab er zurück und ließ sie stehen.
    »Wohin fahren wir?«
    Alex bog mit dem Escalade auf den Biscayne Boulevard ein, ohne sich um das Gehupe des Vans zu kümmern, den er geschnitten hatte. »Stadtrundfahrt.«
    »Seien Sie nicht so ein Klugscheißer! Ich muss an meinen Computer, und Jessicas Wohnung liegt da runter.« Jazz zeigte in die Richtung und seufzte dann leise. »Ob sie wohl das Interview gesehen hat?«
    »Wenn ja, ist sie bestimmt sehr stolz gewesen … auf sich. Sie waren gut.«
    »Danke!«, sagte Jazz. »Aber das war nicht schwer. Ein Kinderspiel.«
    Was nicht stimmte. Der Bürgermeister hatte sich als launische Nervensäge entpuppt, aber Jazz hatte sich wie ein Profi verhalten, selbst als er versucht hatte, das Interview für eine politische Grundsatzrede zu nutzen.
    Sie streckte die Hand aus und fummelte am GPS herum. »Wie funktioniert das?«
    Er schob ihre Hand weg. »Sprachgesteuert.«
    Sie beugte sich vor und sagte die gerade gefundene Adresse der Telefonzelle.
    »Wär besser, Sie säßen auf dem Rücksitz«, sagte er mehr zu sich selbst.
    Der kleine Bildschirm flammte ebenso schnell auf wie ihr Lächeln. »Den Kampf haben Sie verloren, mein Freund. Seien Sie froh, dass Sie noch hinterm Steuer sitzen.«
    »Ich bin Kummer gewohnt. Meine vier Schwestern sind genau wie Sie.«
    »Vier? Und wie sind sie?«
    »Giftzahn, dreistes Gör, Draufgängerin und Sturkopf.«
    »Interessante Namen.«
    »Man hätte sie gleich so nennen sollen. Carmen ist giftig, Maria dreist und Ileana unbesonnen. Und Himmel, was kann Carina stur sein! Mein Ziel im Leben besteht darin, Frauen wie ihnen aus dem Weg zu gehen.« Er warf ihr einen bedeutsamen Blick zu. »Wenn ich die Möglichkeit dazu habe.«
    Sie lachte, weil er damit andeutete, dass es ihm nicht gelungen war. »Sind Ihre Schwestern älter oder jünger?«
    »Alle jünger.« Er sah in den Rückspiegel und ließ die Augen durch die Seitenstraßen schweifen. »Und alle sicher im Hafen der Ehe. Bis auf Carina.«
    »Dann können Sie sich also jetzt um den Rest der Welt kümmern, oder etwa nicht?«
    Er erwiderte nichts, lauschte konzentriert der Frauenstimme des Navis, die ihn zur Kreuzung East 33 und Eighth Avenue dirigierte.
    » Calle Ocho« , korrigierte er die Stimme.
    »Wie bitte?«
    »In Little Havanna heißt die Eighth Avenue Calle Ocho. Obwohl die Adresse genau genommen in Hialeah liegt.«
    »Wahrscheinlich ist die GPS -Lady nicht von hier.« Jazz drehte sich um und sah auf den Rücksitz. »Wo haben Sie die ganzen Papiere gelassen? Ich wollte die Namen und Adressen noch einmal durchgehen.«
    »Wir werden später anrufen.«
    »Wir werden auf keinen Fall alle Leute anrufen, die auf Jessicas Weihnachtspost-Liste

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