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Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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»Raquel ist richtig gut. Beinahe schon eine volle Kraft bei Bullet Catcher.«
    Jazz schluckte einen unwillkommenen Anflug von Neid herunter. »Schön für sie«, sagte sie und drückte auf den Knopf für das automatische Faltdach.
    Sie fuhr schnell, in Gedanken versuchte sie, die Puzzlestückchen zusammenzusetzen. Immer wieder kam sie auf Miles Yoder zurück, und als sie auf der US 1 an einer Ampel halten musste, beichtete sie Alex, dass das Aufsichtsratsmitglied von Yellowstone sie gestern Nacht versetzt hatte. Alex zog sofort den Schluss daraus, dass Jessica eine Affäre mit Yoder hatte.
    »Niemals. Er ist verheiratet. Das würde Jessica nie machen.«
    Er schlug die Augen zum Himmel auf. »Du solltest endlich das Podest umstoßen, Jazz. Wir haben uns doch darauf geeinigt, dass deine Schwester auch nur ein Mensch ist. Was soll man denn sonst denken? Ein mächtiger Typ lässt seine Frau im Hotelzimmer zurück, um ein gut aussehendes, sexy Häschen zu treffen, das ihn zu nächtlicher Stunde um ein Rendezvous gebeten hat. Hört sich nicht gerade nach einem Vorstellungsgespräch an, querida.«
    »Du irrst dich«, beharrte sie. »Er ist doch gar nicht aufgetaucht.«
    »Dafür gibt es zwei Erklärungen«, sagte er nachdenklich. »Die Frau könnte aufgewacht sein, oder Jessica liegt gefesselt und geknebelt bei ihm im Biltmore, und er hat dich nur an der Nase rumgeführt.«
    Verdammt, diese Möglichkeit hatte sie nicht in Betracht gezogen! »Er hat gemerkt, dass ich nicht Jessica bin, und ist wieder gegangen.« Sie schloss die Augen und ging noch einmal die Gesichter durch, die sie in der Bar gesehen hatte. Im Internet hatte sie keine neueren Fotos von Miles Yoder gefunden. Die letzten stammten von 1999, als er einen Haufen Aktien aus dem Technikbereich abgestoßen hatte und geradezu lächerlich reich geworden war.
    Sie bog mit dem Schlitten in eine Seitenstraße ein, fuhr an vollkommen gleich aussehenden Häusern vorbei, die sich nur durch die Müllhaufen in den Vorgärten und Auffahrten unterschieden. Das Arbeiterviertel aus den frühen Achtzigern zeigte nur hie und da ein wenig neue Farbe.
    Alex sah auf die Hausnummern und Auffahrten. »Sie ist auf dem Parkplatz aus einem zerbeulten Plymouth Reliant gestiegen«, sagte er. »Goldfarben. Vielleicht dreiundachtziger Baujahr.«
    »Hier ist es«, sagte Jazz und fuhr auf die Auffahrt eines kleinen, farblosen Farmhauses ohne Land … und ohne einen Plymouth Reliant vor der Tür. »Hoffentlich ist sie da.«
    Die Klingel funktionierte nicht, und niemand reagierte auf ihr Klopfen. Jazz atmete enttäuscht aus, ging zum Fenster und warf einen Blick hinein. Durch die heruntergelassenen Jalousien sah sie ein schmuddeliges Sofa, dessen Kissen auf dem Boden verstreut waren, ein paar überquellende Aschenbecher und ein People- Magazin, auf dem eine geöffnete Mineralwasser-Dose stand.
    Jugendliche fuhren auf ihren Fahrrädern vorbei und riefen sich auf Spanisch etwas zu. Ein paar Häuser weiter schob ein korpulenter Mann einen alten Rasenmäher in die Garage. Sonst hielten sich wohl alle in ihren Häusern auf, um der Hitze zu entgehen.
    »Komm mit!«, sagte Jazz und ging um das Haus herum.
    »Warte!«, rief Alex ihr nach. »Lass mich vorgehen.«
    Sie blieb seufzend stehen. »Du bist wohl ganz heiß darauf, die Kugel abzufangen?«
    An der Seite gab es nur zwei Fenster, die Jalousien waren ebenfalls heruntergezogen. Alex hob die Kette von einem Tor, das in einen kleinen, verwahrlosten Garten führte, und rüttelte an der gläsernen Schiebetür.
    »Nicht verschlossen«, sagte er, als sie in der rostigen Schiene zurückratterte.
    Jazz steckte den Kopf hinein. »Jemand zu Hause?«, rief sie. Dann sah sie Alex an. »Sicher willst du es dir nicht nehmen lassen, den Ort als Erster zu durchsuchen.«
    »Als ob du hier draußen warten würdest!« Er trat ins Haus und rief erneut. Jazz war ihm dicht auf den Fersen, als er die Küche betrat, die Hand an der Waffe.
    »Denise«, versuchte sie es noch einmal. »Sind Sie da?«
    Das Haus war nicht groß, allerhöchstens neunzig Quadratmeter Wohnfläche. Von der Küche führte ein kleiner Flur in ein Schafzimmer und das Bad, alle Zimmer stanken wie der Aschenbecher am Studio. Das Doppelbett war nicht gemacht, und überall auf dem Boden lag Kleidung. Die fünf Schubladen der Kommode standen offen, obenauf lag ein halbes Dutzend Fotos eines Jungen mit blauen Augen, als hätte jemand im Zorn die Rahmen umgeschmissen.
    Jazz ging ins Wohnzimmer, auf dem Boden

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