Bullet Catcher 1: Alex
Genf eine neue Form des Servierens erfunden.«
Lucy verkniff sich ein Lächeln. »Als ob ihr beide euch noch nie gegen die Avancen von Klientinnen wehren musstet.«
»Von Klientinnen schon«, sagte Dan lachend. »Aber nicht von den Frauen der Klienten.«
Max schüttelte den Kopf. »Romero ist ein Hitzkopf und viel zu hübsch für den Job.«
Dan boxte ihn leicht auf die Schulter. »Mal gut, dass du dir deswegen keine Sorgen machen musst, Max.«
»Alex hat die Situation im Griff«, sagte Lucy. »Und er weiß, welche Konsequenzen ein Fehler für ihn hätte.«
Dan fuhr mit dem Zeigefinger über die Kehle und ließ die Zunge aus dem Mund hängen. » Adiós, señor Romero. «
»Oder noch schlimmer«, sagte Max leise. » Adiós Kunde.«
Lucy hatte ihnen nicht die ganze Wahrheit gesagt, was ihr das Herz auf unwillkommene Weise schwer machte. Sie hatte sich aus anscheinend guten Gründen darauf eingelassen, diesen Auftrag in spezieller Weise zu behandeln. Hoffentlich würde es nicht ein paar Leute den Job oder gar das Leben kosten.
»Alex weiß, dass ihr unterwegs seid«, sagte sie. »Ruft ihn auf dem Handy an, sobald ihr in Miami eintrefft, er wird euch dann auf den neusten Stand bringen.«
»Fliegst du sofort nach New York zurück?«, fragte Dan, während die Aperitifs serviert wurden.
Lucy sah mit erhobenen Augenbrauen zur Stewardess. »Ich habe etwas Geschäftliches in Miami zu erledigen.«
Dan und Max waren zu erfahren, um nachzufragen, und Lucy war erleichtert, dass sie nicht auf den Gedanken kamen. Sie erzählte ihren Leuten nur höchst ungern direkte Lügen.
Alex war in Miami aufgewachsen, aber in all den Jahren hatte er nie etwas von der blühenden Pornoindustrie in den heruntergekommenen Gewerbegebäuden von Hialeah mitbekommen. Ohne Jazz Adams und ihre unermüdliche Recherche hätte er nie die Studios und Lagerhäuser entdeckt, die große Mengen US -amerikanischer Pornos für den südamerikanischen Markt produzierten und vertrieben. Offensichtlich wurde gutes Geld dafür gezahlt, nackte amerikanische Mädchen anzuschauen.
Nachdem sie handelseinig geworden waren, hatte Jazz vor Energie nur so gesprüht. Sie hatte ihn sogar überredet, mit dem kleinen BMW zu fahren. Denn dann – so ihre Argumentation – würde sie überzeugender als Jessica wirken, und sie könnten Desirée Royalle leichter finden. Außerdem hatte der Z4 ein eingebautes Navigationssystem.
Daher saß Alex nun auf dem Beifahrersitz eines Sport-Cabrios neben einer tollkühnen und wunderschönen Frau, die sich nicht nur weigerte, beschützt zu werden, sondern sich auch kopfüber in jede gefährliche Situation stürzte, die er vermeiden wollte.
Im nahezu menschenleeren Studio setzte Jazz all ihren Charme ein, um an einem gelangweilten Türsteher vorbeizukommen, der sie anscheinend kannte. Drinnen irrten sie durch leere Büroräume, ehe sie auf einen Schneideraum stießen, in dem ein großer Mann mit Locken an einem Computer saß.
Er sah hoch und wurde bleich, als er Jazz erblickte. »Was machen Sie denn hier?«
Sie ging einen Schritt vor, dann hielt Alex sie am Ellbogen fest. »Ich suche Desirée Royalle.«
Der Mann schob seinen Stuhl zurück und drehte den Bildschirm zur Seite. Er sah Alex an, dann ging sein Blick wieder zurück zu Jazz. »Dachte, Sie hätten genug von ihr.«
»Ich habe noch ein paar Fragen. Wissen Sie, wo ich sie finden kann?«
Alex hörte Schritte und wandte sich um – darauf vorbereitet, notfalls zwei Männer unschädlich zu machen, um Jazz zu beschützen.
»Wen?« Die Stimme und auch die Schritte waren die einer dunkelhaarigen Frau, die ein Footballhemd der Miami University in leuchtendem Orange trug. »Ach …« Ihr Blick streifte Jazz. »Sie wollen zu Denise Rutledge.«
»Die ist nicht da«, sagte der Mann rasch. »Ist für ein paar Wochen weg, vielleicht auch noch länger.«
Die Frau sah ihn ungläubig an. »Sie hat doch nächste Woche einen Dreh, Howie. Könnte gut sein, dass sie heute noch reinschaut, um das Skript zu holen.« Sie hielt ein paar Seiten in die Luft und seufzte dann. »Du hast sie rausgeschmissen, stimmt’s?«
Howie starrte sie an. »Sie hat gekündigt.«
»Mein Gott!«, murmelte die Frau. »Sie wollte doch nur helfen.«
Ohne ein weiteres Wort ging sie wieder durch den Flur zurück. Jazz sah ihr einen Augenblick hinterher und wandte sich dann an Howie. »Ich muss Denise unbedingt sprechen. So schnell wie möglich.«
Er stand auf, sein schierer Leibesumfang wirkte auf unbeholfene
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