Bullet Catcher 2: Max
Miene nicht deuten. Sie hatte ein schreckliches Blatt, auch die aufgenommenen Karten halfen nicht, und so stieg sie aus und wartete.
»Ich verspreche«, sagte er langsam, »dich nie wieder zu verlassen.«
»Danke, Max«, sagte sie mit belegter Stimme.
Er teilte erneut aus und gewann wieder.
Diesmal wischte er die Karten auf den Boden und nahm Cori in die Arme.
»Ich verspreche, für den Rest meines Lebens mit dir Karten zu spielen. Und wenn ich schon dabei bin, verspreche ich auch noch, dich zu ehren« – er küsste sie auf die Stirn –, »für dich zu sorgen« – er küsste ihre Nase – »und dich zu lieben.« Er küsste ihren Mund so sanft, dass sie seine Lippen kaum spürte. »Bis der Tod uns scheidet.«
Das Flugzeug legte sich in eine Kurve, aber es hätte ebenso gut die Erde sein können, die ihre Achse verschob, so sehr hob sich Coris Herz in ihrer Brust.
Er lächelte. »Und nach deinem Pokerface zu urteilen, findest du die Vorstellung gar nicht so übel.«
Sie lachte und vergrub ihre Hände in seinem Haar, um ihn zu küssen. »Ich finde die Vorstellung sogar großartig.«
Max lehnte sich rücklings gegen seine Armlehne und zog sie auf seinen Schoß.
Sie küsste ihn erneut, schmeckte Max, seine süßen Lippen, den vertrauten Mund des Mannes, den sie liebte.
»Also«, sagte er und schloss sie fest in die Arme. »Ist das ein Ja?«
»Ich dachte, wir spielen um Versprechen, nicht um Antworten.« Mit geschlossenen Augen tastete sie auf dem Boden nach einer Karte. »Oh, schau, was ich habe! Ein Ass.«
Er hob die Augenbrauen. »Jetzt musst du ein Versprechen geben und bekommst zugleich einen Wunsch erfüllt.«
»Ich Glückspilz. Okay …« Sie sah ihm in die Augen. »Max Roper, ich verspreche, dich zu lieben, ehren und für dich zu sorgen, bis der Tod uns scheidet.«
Sie küssten sich lange, bedächtig und entspannt, als hätten sie alle Zeit der Welt. Danach legte sie ihren Kopf auf seine Brust und horchte auf den beständigen Schlag dieses goldenen Herzens, das in einer Brust aus Stahl wohnte.
»Vergiss nicht den Wunsch«, erinnerte er sie.
Sie lächelte. »Nichts leichter als das. Du sollst mich hier an dieser Stelle schlafen lassen, bis zum Ende meines Lebens«, flüsterte sie, seine Brust tätschelnd. »Ich liebe diese Stelle. Ich liebe dieses Herz. Ich liebe diesen Mann.«
»Ich liebe dich auch, Kleines.« Seine sonderbar gepresste Stimme ließ sie aufblicken. Er versuchte zu lächeln, doch dabei stahl sich eine Träne aus seinem Augenwinkel.
»Ach, Max.« Sie küsste die Träne, dann seinen Mund. »Du bist einfach ein Gefühlsmensch.«
Epilog
Lucy legte den Hörer ihres Bürotelefons auf und sog den herrlichen Duft ein, der aus der Küche herüberwehte. Johnny Christiano war gerade wieder einmal dabei, Wunder zu vollbringen. Auf ihren Lippen lag noch das Lächeln, das Max’ Neuigkeiten ausgelöst hatten. Sie hatte ihn noch nie so … lebendig erlebt.
Begierig, der kleinen Truppe unten alles zu erzählen, folgte sie dem Duft des Basilikums und dem Klang des Gelächters, das ihn begleitete. Nur ein paar ihrer Bullet Catcher hatten Zeit gehabt, zu ihrer kleinen Weihnachtsfeier zu kommen, aber die, die da waren, amüsierten sich ohne Zweifel köstlich.
»Unsere Außenstelle an der Westküste hat sich gemeldet«, erzählte sie beim Betreten des Wohnzimmers, und ihre Augen suchten instinktiv Dan Gallagher, der neben dem Weihnachtsbaum stand.
Seine grünen Augen funkelten. Er wusste es also schon.
»Wie geht’s Mad Max?«, fragte Chase, der aufstand, als sie den Raum betrat.
»Mad Max existiert nicht mehr. Seine Wut ist verraucht«, sagte sie und nahm das Glas Champagner entgegen, das Raquel ihr reichte. Sie lächelte ihre Assistentin an. Erst Stunden zuvor hatten sie ihre Jahresabschlussbesprechung gemacht, und der einzige Punkt, den sie hitzig diskutiert hatten, war Raquels Eifer, ihre Fähigkeiten noch mehr einbringen zu dürfen. Die kleine Party hatte sie aber offenbar wieder in gute Laune versetzt. Die in Kürze gewiss noch weiter steigen würde.
»Er macht einen großartigen Job, seit er die Geschäfte von Healdsburg aus leitet«, meinte Chase. »Ein Geniestreich, ihn dauerhaft nach Kalifornien zu schicken, Luce.«
In der Tat. Andernfalls hätte sie ihn verloren. Sie hob ihr Glas. »Danke, Chase.«
»Geniestreiche sind Lucys Spezialität«, warf Dan mit einem warmen Blick auf sie ein und trat hinzu. »Stoßen wir auf die Neuigkeiten an?«
»Natürlich«, pflichtete Lucy
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