Bullet Catcher 3: Johnny
das. So hat er mich sogar heute Abend genannt .«
»Er weiß also immer, wer wo und wann gekidnappt wird ?«
»He, die zwei sind verheiratet .« Sie maß ihn mit einem langen, prüfenden Blick und lächelte ihn dann kokett an. »Sicher, dass du es dir nicht noch anders überlegen willst? Ich habe dich auf der Website nicht gesehen, aber du bist echt süß .«
»Dann würde Julian recht behalten, oder ?«
ÜberraschungblitzteinihrenAugenauf,dienochvonWimperntuscherestenschwarzwaren.»InWirklichkeittörntihndasan .«
»Wie meinen Sie das ?«
Sie zog eine angeekelte Grimasse. »Er ist hin- und hergerissen. Einerseits möchte er der große Beschützer sein, andererseits würde er am liebsten jede Einzelne von uns ficken .«
So, so . Johnny half ihr beim Einsteigen. »Bitte schön, Schätzchen. Und jetzt schön brav heimfahren .«
»Als ob sich irgendeine von uns mit diesem Langweiler einlassen würde « , fuhr sie fort, vom Adrenalin offenbar gesprächig gemacht. »Im Grunde ist er ein armes Schwein. Er war so wütend auf Keisha, als sie sich für das Kidnapping angemeldet hat, ich glaube, in Wahrheit war er fast erleichtert, als sie tot war .«
Johnny erstarrte mitten im Türschließen. »Was ?«
Sie nickte. Ihr Mund war jetzt schneller als ihr Hirn. »Sie war eine von uns Tänzerinnen. Sie hat Selbstmord begangen. Er war total verknallt in sie. Er ist ihr überallhin gefolgt, hat sie ständig ohne Grund in sein Büro gerufen, war total besessen von ihr. Als sie sich angemeldet hat, war er stinksauer. Dermaßen stinksauer. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was ich zu hören bekomme, wenn er erfährt, dass ich heute dran war .«
»Hat er einem der Mädchen jemals Gewalt angetan ?«
» Er nicht « , sagte sie. »Aber Glenda bezahlt die ganzen Sicherheitstypen dafür, uns bei der Stange zu halten .«
Jetzt war nicht die Zeit, alle Puzzleteile zusammenzufügen, aber eines stand fest: Er musste Sage aus der Reichweite von Glenda, Julian und ihren gut bezahlten Schlägern schaffen. Er schob die junge Frau auf ihren Sitz und zog für sie den Sicherheitsgurt heraus. »Gute Nacht .«
Sie verzog enttäuscht das Gesicht. »Es könnte noch eine gute Nacht werden, wenn du mitkommen würdest .«
»Heute nicht, Baby .« Er schlug die Tür zu, machte kehrt und rannte zur anderen Seite des Stadions. Jetzt galt es, schleunigst Sage da rauszuholen.
Man musste keine erfahrene Reporterin sein, um zu erkennen, dass LeTroy Burgess überall auf der Welt lieber gewesen wäre als bei diesem Interview. Er kam allein, sagte nicht mal Hallo und verweigerte jeden Blickkontakt mit Sage. Er parkte seine zwei Meter fünfzehn auf einem Stuhl, schwang seine U-Boot-großen Sportschuhe auf den Tisch, nahm einen Schluck von dem Energydrink, den er sofort wieder in den Becher zurückspuckte, und starrte ins Leere.
»Sie haben drei Fragen « , sagte er, als würde er mit der Wand reden. »Eine über das Spiel. Eine über meine Karriere. Eine über meine Familie. Alles Weitere läuft über meinen Agenten, der leider nicht hier sein kann, weil er zurzeit in Los Angeles ist. Und nichts über das dritte Foul im letzten Viertel .« Er hob seinen linken Arm, schlenkerte seine diamantenbesetzte Rolex und sagte: »Los !«
»Wie gut kannten Sie Keisha Kingston ?«
Er ließ den Kopf zu ihr herumschnellen, und seine fast schwarzen Augen funkelten. »Was zum Teufel geht Sie das an ?«
»Ich bin Sage Valentine. Sagt Ihnen der Name etwas ?«
Die buschigen schwarzen Brauen zusammengezogen, musterte er ihr Gesicht. »Nein .«
»Ich habe mit Keisha zusammengewohnt. Wir haben uns die Wohnung in Beacon Hill geteilt .«
Er schnitt eine Grimasse. »Wenn das hier eine Vergewaltigungsklage à la Kobe Briant werden soll, können Sie gleich wieder aufhören .«
Sage atmete tief durch und legte die Hände in den Schoß. Hoffentlich bemerkte er, dass sie weder ein Aufzeichnungsgerät noch etwas zum Schreiben dabeihatte. »Ich versuche herauszufinden, warum sie sich umgebracht hat .« Sie hielt inne und beugte sich leicht vor. » Ob sie sich umgebracht hat .«
Sie beobachtete, wie er mit Mühe schluckte. »Ich will meinen Anwalt .«
Sage lehnte sich zurück. »Warum ?«
»Weil Sie mir ans Leder wollen. Ich habe sie nicht umgebracht « , knurrte er und beugte sich zu ihr. »Ich habe sie nicht vergewaltigt. Ich habe sie nicht umgebracht. Ich habe nichts Böses getan. Kapiert? Verdammt noch mal !« Die letzten Worte kamen mit einem frustrierten Seufzer.
»Ich
Weitere Kostenlose Bücher