Bullet Catcher 3: Johnny
fand, zusammen mit ihrer zweijährigen Tochter Ava Blue. Den Medien zufolge führte LeTroy ein glückliches Leben, mit einer stabilen Ehe, beruflichem Dauererfolg und jeder Menge Geld.
WarumsollteerwasmitKeishaanfangen?Warumsiemitihm?
Sage musste mit LeTroy reden. Sie kehrte zu Glendas Mail zurück und klickte auf »Antworten « . Dann nahm sie sich einen Augenblick Zeit, um zu überlegen.
Vielen Dank, Glenda, schrieb sie. Ich werde da sein. Würde sehr gern mit den Tänzerinnen sprechen. Mein Verleger hat mich übrigens gebeten, auch ein paar O-Töne von Spielern zu besorgen. Meinen Sie, ich könnte nach dem Spiel mit einem von ihnen reden? LeTroy Burgess würde die Leser sicher am meisten interessieren. Gibt’s da eine Chance?
Gruß, Sage
Die Antwort kam prompt:
Keine Interviews während der Play-offs. Möglicherweise lässt sich zu einem späteren Zeitpunkt etwas machen. G.
Sie grübelte noch, wie sie diesen Stolperstein aus dem Weg räumen könnte, als die Tür aufging und Johnny hereinspähte.
»Mach dich auf etwas gefasst, Puppe. Die Verstärkung ist da .« Er trat ein, gefolgt von zwei Männern, die alles an Atemluft verpuffen ließen, was Johnny übrig gelassen hatte.
»Hi .« GrüneAugenblitztenhintereinergoldblondschimmerndenHaarlocke,undmindestenseinMeterfünfundachtzig MuskelnundCharmestrahltensiean.»IchbinDanGallagher .«
HinterihmtratderandereMannein,dernochbreiterwarundnocheindrucksvolleraussah.ErschütteltedenKopf,sodassseinelangedunkelblondeMähneeinewinzigegoldeneKreoleanseinemOhroffenbarte.»Tag,Sage !« SeinaustralischerAkzentwarsoauffälligwieseinHaarundebensoanziehend.»IchbinAdrienFletcher .«
Sie klappte den Laptop zu und stand auf. Das waren Bodybuilder? Vielleicht sollte sie mit dem Laufen aufhören und lieber regelmäßig in die Muckibude gehen.
»Hi « , begrüßte sie die beiden. »Nett, dass Sie vorbeischauen .«
»Ich kann nicht bleiben « , sagte Dan. »Ich wollte Sie nur kennenlernen .«
»Ach so ?« Fragend sah sie Johnny an, der die Augen verdrehte.
»Eristsowasvonneugierig « ,sagteJohnnyundzucktedie Schultern,dienochinseinerLederjackesteckten.»FletchwirdbeiVivianbleiben.ErbringtsienachHause,wennsiesoweitist .«
Dan warf ihr wieder eines seiner herzerwärmenden Lächeln zu und offenbarte dabei leicht überstehende Vorderzähne. »Sie sind also Sage Valentine .«
»Höchstpersönlich .«
»Er neigt ja sonst gern mal zum Übertreiben, unser Johnny .« Dan ließ sich auf das Sofa fallen, schlug seine langen Beine übereinander und legte seine Arme auf die Rückenlehne. »Aber nicht in diesem Fall. Sie sind umwerfend .«
Sie rollte die Augen, musste aber grinsen. »Danke !«
Johnny zwinkerte ihr zu. »Was dieser Mann sagt, darf man auf keinen Fall ernst nehmen « , warnte er. »Er ist ein großartiger Lügner .«
Dan lachte, als würden sie sich sehr gut kennen. Hatte Johnny nicht gesagt, er sei erst kürzlich nach Boston gezogen? Ihr Umgang verriet eine sonderbare Vertrautheit. Der Australier war zum Erkerfenster getreten und schob die Vorhänge zur Seite, um in aller Ruhe einen Blick auf Chestnut und Charles Street zu werfen. »Nette Gegend « , sagte er. »Kostet bestimmt ein Vermögen, hier zu wohnen .«
»Billig ist es nicht « , räumte sie ein. »Woher kommen Sie ?«
»Aus Canberra .« Er sah über die Schulter, und ein jungenhaftes Lächeln malte Grübchen auf seine Wangen und verwandelte seine finstere Miene in ein äußerst attraktives Gesicht. »Schon mal Down Under gewesen ?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich würde aber gern mal dorthin reisen. Wie lange sind Sie schon hier ?«
»Noch nicht sehr lange « , erwiderte er und wandte sich vom Fenster ab. Gegen das Licht, das von draußen hereinfiel, zeichnete sich seine eindrucksvolle Silhouette ab. Sage mochte Gesichtsbehaarung sonst nicht so sehr, aber bei ihm sah das kleine dreieckige Büschel unter der Lippe toll aus. Ebenso der Ohrring und das Wuschelhaar.
»Ist hier die Cheers Bar in der Nähe, wo die Fernsehshow aufgezeichnet wird ?« , fragte er und ließ erneut seine Grübchen sehen. »Ich fand die Show immer großartig .«
»Sie ist hier in der Beacon Street, nur ein paar Querstraßen weiter .«
»Das ist ein Neppschuppen für Touristen, Fletch « , sagte Dan.
Sofort schossen unzählige Fragen durch Sages Reporterhirn, angefangen damit, wie lange Johnny die beiden wirklich kannte. Doch da trat dieser plötzlich ins Wohnzimmer, eine kleine Pistole in der
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