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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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angesprochen:
     
    .Eine >Frau    O…Willst du mir sagen, ich könnte es nicht getan haben, weil
ich eine Frau bin?
    .Gott bewahre! Aber du bist nun mal kein Mann.
    O…Was soll das heißen?
    _.Wir suchen einen Mann Mitte Vierzig, mittelgroß, dunkle
Haare. Du weist keine dieser Merkmale auf.
    O…Violence!? Was spielen die Äußerlichkeiten im
siebenundzwanzigsten Jahrhundert für eine Rolle!? Ich kann aussehen, wie ich
will … so, wie wir alle …
     
      Sie bezeigte mit ihrer Hand die Runde, und eine Person
nach der anderen veränderte ihr Aussehen zu einem Mann Mitte Vierzig,
mittelgroß, alle bekamen dunkle Haare. Sie wuchs als letztes um weitere zwanzig
Zentimeter und stand jetzt unbescheiden hoch über unseren mit Violence Köpfen.
     
    .Wie heißt du kleine Frau, die jetzt ein mittelgroßer Mann
ist?
    O…Mein Name ist Orvokki … Ki Orvokki.
    .Also Orvokki … welch attraktiver Name! … lass die
Spielchen. Du hast als Frau einen viel besseren Eindruck gemacht. Der Mann
steht dir nicht!
    _.Der Mann sieht lächerlich aus!
    .Es geht um ein bestimmtes Verbrechen. In was du dich
verwandeln kannst, ist irrelevant.
    O…Aber ich >habe< das verbrechen begangen, von dem du
redest … wir alle haben das getan!
     
      „Die >haben< das alle getan, James … ich habe das
auch getan … du bist wahrscheinlich der einzige Unschuldige hier“ – flüsterte
Violence an meinem Ohr. Doch irgendwie war mir … oder meiner Rolle (?) völlig
gleichgültig, wer was getan oder nicht getan hatte – die Auseinandersetzung mit
MIR SELBST strebte ich an. So mahnte ich Violence mit einer Handbewegung ab –
sie solle mir nicht unterstellen: ich wüsste nicht, was ich tue (vor allem dann
nicht, sollte es stimmen). Ich trat in die Mitte der Gruppe unter das Licht,
dahin, wo der Couchtisch fehlte und drehte mich zu MIR.
     
      ICH stand unaufgefordert auf und stellte MICH so dicht vor
mich hin, dass ich mich vor einem Spiegel stehen glaubte. Unsere Augen ruhten
auf derselben Höhe, aber auch MEINE Mimik entsprach in etwa meinem Bewusstsein
von mir selbst. So sah ich in den Augen vor MIR dieselbe Entschlossenheit und
Selbstachtung, die auch in meinen virtuellen Adern kochte. Der Unterschied war:
ich wusste von der Künstlichkeit meines Äußeren, welche mich antrieb.
     
      Tatsächlich machte mein Schatten mir Angst. Er war viel
selbstbewusster, als mein natürliches Ich. Oder war das eine weitere Rolle? Wo
ist der defensive Mann geblieben, der unaufgefordert nur forschen konnte? Ich
spürte ihn weder in mir, noch in meinem Gegenüber. Ist etwa die ganze
Unsicherheit aus dem Datenträger herausgebohrt worden? Oder wurde dieser Teil
meiner Persönlichkeit wie ein Baustein ersetzt worden … um die Umgebung besser
zu unterhalten?
     
      ICH suchte eindringlich in meinen Augen nach einer MIR
bekannten Person, und genau so wie ICH aussah, fühlte ich mich: ich suchte in
MEINEN Augen einen Menschen, den ich mal kannte – mich selbst. Ich war nah an
der Grenze zum Wahnsinn – der Spiegeleffekt zog mich immer tiefer hinunter in
das Un(ter)bewusstsein, wo Gedanken ein eigenständiges Leben führen, ohne
permanentes Hinterfragen, ohne Kontrolle und außerhalb von Gut und Böse. Vom
Abstieg hielt mich nur das Blinzeln MEINER Augen zurück, das nicht synchron zu
meinen war. Eine Idee lang war ich sicher, dass es das Einzige ist, was mich
von MIR unterschied. Doch bereits der nächste Gedanke machte das Blinzeln dafür
verantwortlich, dass wir unwiderruflich von einander getrennt wurden… Ich weiß
selbst nicht, was dieser Satz bedeutet … ich war scharf an der Grenze, wo ein
jeder Gedanke die Prüfung durch Logik nicht besteht, wo ich als Nächstes MEIN
Blinzeln für urkomisch hielt, was meinen Mundwinkel dazu veranlasste, sich zu
einem höhnischen Lächeln zu verzehren. MEINE Reaktion auf mein Lächeln brachte
die ganze (unvollkommene) Symmetrie zu Fall, und ich wachte aus der Trance auf,
wurde mir wieder meiner Neugier bewusst, die mich eigentlich in MEINE Nähe
antrieb.
     
    .Du >warst< das, nicht wahr!? Du hast es getan! Gib es
zu!
    *Ich >war< das, ich habe es getan und würde es wieder
tun … mehr sogar – ich verspüre gerade das Verlangen, es wieder zu tun… Wieso?
Hat das Opfer geweint, dich um Hilfe gebeten?
    .Nein, nicht ganz … das Opfer … war >schon< traurig
und beleidigt, aber es geht ihm gut, es amüsiert sich wieder … deswegen bin ich
nicht hier… Das Opfer möchte viel mehr erfahren, >wer< es ihm angetan
hat,

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