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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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Fuß auf die gleiche Höhe, schulterbreit vom
linken Fuß entfernt, bei >fünf< schieben wir mit Heruge den Mundschutz
unter das Kinn – du, Heruge, mit der rechten Hand, bei >sechs< Arme
hinter dem Rücken verwinkeln“.
     
      Im Gleichschritt steigen wir die Treppe hinunter, die
Formation der Ordnungshüter macht Rechts- Linksum und schafft uns großzügig
Platz zum passieren. Ich höre, wie sich die angewiesenen Minister hinter
unserem Rücken vor dem Tor aufstellen. (Sie waren höchst unerfreut über meine
Entscheidung, aber Freiraum für Diskussionen ließ ihnen Ryudiga nicht.) Wir
erreichen die Ebene des Platzes, und jetzt erst wird mir angst und bange
angesichts der tausend Augen, die so plötzlich mit den Meinen auf einer Höhe
sind. Was mag mich wohl geritten haben, diese undurchdachte Entscheidung zu
treffen, ein Unternehmen zu starten, dem gegenüber ich mich weder gewachsen
fühle noch optimistisch eingestellt bin. Vermutlich sind es die allwesenhafte
Euphorie, die sich in mir langsam breit macht und das Vertrauen auf einen
glimpfvollen Ausgang jeder meiner Unsinne, die mich dazu veranlassen, von der
Klippe zu springen. Und nun stehe ich am Rande der Klippe … und bin doch durchaus
froh darüber, dass es kein Zurück mehr gibt, denn alle schauen auf mich, sodass
das Aufgeben ein noch größeres Wagnis bedeuten würde, als der Sprung in die
tiefe an sich... Kommt nicht daher der meiste Mut, da man Angst vor dem
auslachendem Zeigefinger hat, vor der Demütigung durch kritische Zuschauer?
>Das< muss man sich trauen können, im letzten Moment umzudrehen, um die
eigene Angst zuzugeben. >Das< muss ich ebenfalls irgendwann ausprobieren
… aber nicht jetzt…
     
      In meinem Kopf, doch nicht dort, wo der Lautsprecher ist,
höre ich Heruges Stimme sagen: „Habt keine Angst, sollte es zum Kampf kommen!
Schaltet die Zeitlupe ein … aber auch ohne sie Seid Ihr ein hervorragender
Kämpfer – quasi unbesiegbar!“ Ich zucke vor Verwirrung mit dem ganzen Körper,
doch fange mich sogleich, um das Unternehmen nicht vorzeitig zu sabotieren.
Wilde Gedanken und Vermutungen machen mehrere Kreise im dichten Äther meines
persönlichen Abteils der Ideenwelt, bis mir klar wird, dass Heruge mit mir
telepathisch kommuniziert. „Kannst du mich hören, Heruge?“, frage ich bedächtig
den Äther, und der Äther antwortet: „Ja, Eure Mehrheit, immer wenn Ihr zu mir
spricht!“ Wie beunruhigend es auch sein mag, wieder eine Stimme im Köpf zu
hören, sie nahm mir gleichzeitig beinahe jede Sorge um die bevorstehende
Situation. Es ist gut zu wissen, dass ich weder beim Handeln noch beim Denken
allein gelassen werde. Ich halte das Konzept mit dem persönlichen Tutor für
sehr interessant, für fast so gut, wie jenes mit dem „Unsichtbaren Freund“ von
dem man Entschlossenheit erntet und dem man die Verantwortung in die Schuhe
schiebt.
     
      Nun bleiben wir bei >drei< und >vier< stehen,
meine beiden „Hände“ schieben ihre Mundverdeckvorrichtungen hinunter, unsere
Arme landen hinter den Rücken. Verbluffte Mienen vieler ratloser Männer und
einiger konfuser Frauen, die Nächsten vielleicht fünfzehn Schritte von uns
entfernt, starren uns an, als hätten wir sie beim Stehlen erwischt. Die Steine
in den Händen sind vergessen, dennoch nicht losgelassen… Das Ziel der ersten,
planmäßig abgeschlossenen Etappe des Plans war es, den Überraschungseffekt zu
erzielen, den „Feind“ zu verstören und alle Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.
Dies wäre geschafft, und also wird die nächste Etappe unverzüglich eingeleitet:
Ryudiga spricht zum Volk durch die gewaltigen Lautsprecher über dem Tor – seine
Stimme erdröhnt in jedes Ohr auf dem Platz und lässt die Menschen erzittern
–selbst Ryudiga zuckt nach seinem ersten Wort zusammen:
     
    R…Chīsaner!!! … Trotz der unzweifelhaften Illegalität
eurer Handlung, die uns an jedem verstrichenen Tag zu drastischen Maßnamen
zwingen würde, sind wir am heutigen Tage geneigt, Nachsicht weiten zu lassen,
um euch Gehör zu verschaffen. Dies sind eine außerordentliche Entscheidung und
eine unikale Begebenheit in der Geschichte von Supēsupōto und ganz
Chīsana – ich appelliere an jeden von euch, diesem Ereignis mit Demut und
Respekt zu begegnen… Ihr habt gewiss belangreiche Motive, sich vor den Toren
der Festung einzufinden, sich in eine Menge von Gleichgesinnten
zusammendrängen. Wie gleich oder unterschiedlich eure Motive auch sein mögen,
Eins möchte ich aus aktuellem

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