Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)
„Rentner“ ein Ehrentitel.
.Wie lange hast >du< … verbracht?
….Knapp über Tausend Jahre.
.Und Ihr?
Sie nannten mir verschiedene Zahlen von zwei Hundert bis
siebzehn Tausend. Die größte Zahl kam eben von Hirriassarrii.
.Siebzehn Tausend!!!
._.Du darfst es nicht buchstäblich verstehen. Man kann die
Zeit auch ganz anders empfinden. Ich könnte zum Beispiel Tausend Jahre
meditieren und hätte das Gefühl, es wären nur Hundert vergangen.
.Hundert Jahre meditieren?
._.War doch nur ein Beispiel.
….Wie würdest du erst auf Zahlen reagieren, wenn du in
zwanzig Tausend Jahren gefunden wärest?
.Wahrscheinlich genauso. Zeit ist relativ.
Ich hatte noch eine relativ wichtige Frage im Kopf, die
allerdings wegen den Zahlen verloren ging. Es ging um … diese Kugeln, diese
Zuhausen … warum haben die eigentlich kein Extrawort dafür? Nein, das war nicht
die Frage. Irgendwas mit … Kommunikation. Aahh…
.Wie … Moment … Wieso denkt eine Kugel für mich, wenn ich
hier draußen bin? … Ich meine, wie kann eine Kugel für mich übersetzen, wenn
ich gar nicht in der Simulation sei?
….Jetzt wird’s kompliziert. Eine technische Frage. Haben wir
Experten unter uns?
._.Jeder kennt doch die Antwort, wozu Experten?
….Du bist?
._.Cilli.
….Ach, du auch hier. Meister der Camouflage. Was haben wir
heute für eine bunte Gesellschaft an diesem wunderschönen Tag, an diesem
wunderschönen Ort.
._.Uhhhh…
Alle … oder zumindest viele nutzen ihre Mimik, Gestik und
weitere Artikulationsmittel, um dieses „Uhhhh“ mehr, als deutlich zu
vermitteln. Viele schauten mich ganz seltsam an. Viele bemusterten Cilli auf
eigenartige Weise. Andere schauten ganz neugierig, als wüssten sie genauso
wenig, wie ich. Auf jeden Fall müsste dieser Cilli in irgendeiner Beziehung zu
meiner Person stehen. Ich schaute dem Mann in die Augen … mir wurde seltsam
warm ums Herz. Ich fühlte mich in seinen Augen, wie „zuhause“ … und ich meine
jetzt nicht die Kugel. Obwohl…
….Also. Was hast du für uns für eine Antwort, junger Mann?
._.Du hast keinen echten Menschenkörper, sondern einen quasi
Sicherheitskörper. Es fließt kein Blut durch deine Adern, und statt eines
Gehirns hast du einen Sender, der permanent mit deinem Zuhause kommuniziert.
._.Er hat kein Zuhause.
Cilli warf einen besänftigenden Blick auf den
Schlauberger, der seinen kompletten Körper dafür einsetzte, um Cilli Recht zu
geben.
Aus irgendeinem Grund bekam ich Herzklopfen. Mir stockte
der Atem. Ich wurde zerstreut, Blut schoss mir in den Kopf und so weiter.
.Okay, genug jetzt. Schluss mit Fragen. Die spare ich mir
für Nachher auf. Ich würde mich jetzt gerne entspannen. Am besten da unten am
Strand. Ich nehme an, wir sehen uns alle auf der Party.
._.Es gibt aber keinen direkten Weg nach da unten, nur den
von Enrico Fernandez.
.Dann nehme ich den Umweg über die Simulation.
….
Wir saßen am Strand unter dem Turm.
Der Aussage der Erdlinge nach, nun wieder offiziell in der
Simulation. Das bedeutet, wenn ich das richtig verstehe, dass ich eigentlich in
Australien und der Chef eigentlich in Mittelasien war und … wie es
funktionieren soll, weiß ich nicht, aber wenn ich nicht angeschwindelt wurde,
muss es ja irgendwie funktionieren können.
Mir wurde erst jetzt wirklich bewusst, welches Risiko ich
eingegangen bin, mich ganz im Alleingang in die Zukunft zu verschicken. Wer
weiß schon, was mich dort erwartet hätte. Kriege, Naturkatastrophen, Machtspiele…
vielleicht gar keine Menschenseele. Sekunde … jemand müsste da seine, um mir
einen Körper zu geben. Vielleicht Außerirdische? Andererseits, egal, was mich
erwartet hätte, es wäre die Zukunft der Erde gewesen, die ich auch erlebt haben
könnte, wenn ich zum Beispiel einfach nicht sterben würde. Die Gentechnik war
ja auch fast so weit, dem Menschen einen unsterblichen Körper zu geben. Meine
Methode war wesenhaft die schlechtere Alternative – ein Wunder dass es
überhaupt funktioniert hat.
Warum sollte also jemand aus einer Datenmenge einen
Menschen bauen? Doch nicht etwa um ihn zu peinigen und zu versklaven.
Langeweile und Neugier sind schon die realistischeren Motive. Sicher kann man
auch aus Langeweile und Neugier jemanden unterwerfen und quälen. Aber … all das
war mir mehr oder weniger bewusst, und ich habe es trotzdem getan.
Übrigens, um nicht übelst enttäuscht zu werden,
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