Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)
schließe
ich die Möglichkeiten des Träumens, der Wahnvorstellungen und dessen, woran ich
noch nicht gedacht habe, nicht aus, ich messe denen nur nicht großartig viel
Gewicht und Bedeutung zu. Zum Einen, weil sie nicht akut beziehungsweise
ersichtlich sind und zum Anderen, weil sie viel weniger angenehm sind. Wenn ich
einst erfahren sollte, dass ich nie in der Zukunft war, oder gar nie Forscher
gewesen bin, werde ich lernen müssen, damit umzugehen, so wie ich nach jedem
wunderschönen Traum wieder lernen muss, mit der Realität zu leben. Sagte nicht
eines der schlauen Bücher einst, es wäre keine Schande, ein Sklave zu sein, sehe
man gleichwohl die Möglichkeit, sich zu befreien, so wäre es noch weniger eine
Schande, dies zu tun?
Ich habe keine großen Erwartungen an meine Umwelt, an das
Universum, eben um nicht enttäuscht zu werden. Ich nehme das, was mir gegeben
wird und mache daraus mein Ding. Ändert sich das Universum von heute auf morgen
gravierend, so mag es schrecklich, furchtbar und beängstigend sein, wäre
durchaus noch lange kein Grund in Panik zu geraten oder in Tränen auszubrechen.
Einige würden sagen: „Ich habe mein Leben vergeudet, habe mir was aufgebaut,
woran ich festhalten könnte und nun ist alles weg, alles umsonst gewesen, mein
Leben ist zerstört.“ Andere dagegen würden meinen: „Es hat Spaß gemacht,
solange es dauerte.“ Ich habe die >Anderen< immer bewundert.
.Kann ich die Kugeln mal aus der Nähe betrachten?
….Kannst du machen. Du weißt aber, dass es eine Simulation
ist.
.Eine ziemlich realistische nehme ich an. Kann ich davon
ausgehen, dass die Kugeln in der so genannten Wirklichkeit genauso aussehen?
….Die sehen genauso aus, fühlen sich aber anders an.
.Inwiefern?
….Wenn du eine echte anfasst, ist deine Hand womöglich weg.
Diese hier fühlt sich dagegen so an, wie es dir gerade passt.
.Schweben die, oder üben sie Druck auf den Sand aus?
….Eigentlich … beides. Worauf willst du denn hinaus?
.Wenn ich mich unter eine Kugel eingrabe, könnte ich ja so
tun, als wäre ich Sand und müsste die Kugel anfassen können.
….Du willst die Kugel unbedingt anfassen? Bitte schön. Wie
würde es dir denn passen, wie sie sich anfühlt?
.Am besten hart … denke ich. Oder versuchst du mir
begreiflich zu machen, dass es keinen Sinn machen würde, sie anzufassen?
….Es würde dir nichts über die echten Kugeln sagen. Dessen
musst du dir bewusst sein. Eine echte, kannst du tatsächlich nicht anfassen.
Sie besteht nicht aus dir geläufiger Materie.
Die Kugeln waren grob geschätzt etwa acht Meter im
Diameter, zur Hälfte eingegraben im Sand. Je näher ich mich der Kugel näherte,
umso schwieriger wurde es, die Entfernung zur Oberfläche einzuschätzen. Der einzige
Anhaltspunkt war die Grenzlinie zwischen dem Schwarz der Kugel und dem Sand vor
meinen Füssen. Sonst gab es keine Reflektion, keinen Sand und keine Staub auf
der Oberfläche zu erkennen. Wenn ich genau davor stand, so dass die Kugel fast
mein ganzes Blickfeld einnahm, war mir, als würde ich vor dem unendlichen
Vakuum stehen, vor dem wahren Nichts, vor dem Kosmos ohne Sterne und Galaxien,
am Ende des Universums.
Die Oberfläche war hart und kühl, eben so, wie es mir
gerade passte. Ich musste blind, die Hand ausgestreckt, mich langsam nach vorne
wagen, um sie zu erreichen. Beim Klopfen hörte ich nur meine Knochen. Beim
schreien gab es kein Echo. Der Sand und die Spucke verschwanden die Oberfläche
erreicht.
.Ich sitze in der platonschen Höhle und untersuche den
Schatten an der Wand.
….Willst ins Innere? Ist auch ganz witzig.
Er nahm mich an der Hand, und wir warfen uns in das riesige
schwarze Loch.
Hätte ich Zeit zum Überlegen, wäre mein Sprung etwas
gezielter ausgegangen. So aber empfand ich die Landung ziemlich schmerzhaft.
Ich schleuderte zwei mal mit dem Kopf gegen die eisenharte Oberfläche und
kugelte mir die Schulter aus … Wenn ich mir recht überlege, gingen mir auch
einige Finger kaputt, aber in dem Moment, als ich mit dem entsetzlichen Schreien
loslegen wollte, verschwand der ganze Schmerz, wie eine Fatahmorgana. Das hörte
sich so an:
.Aaaaäääooouuuuffffhhhh..häää !!?? …. Was sind das für
Scherze?
….Nicht meine.
.Wessen dann?
….Deine eigenen. Frag mich später noch mal, wenn nicht
vergisst.
Chef und ich waren hervorragend zu sehen, allerdings
fragte ich mich, wo das Licht her kam, das wir reflektierten, denn um
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