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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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macht, oder Sie mich zurückpfeifen. Noch mal zehn, wenn ich den Beweis für Sie kriege.«
    »Mr. Burke, bei allem gebührenden Respekt, das ist der dreifache Satz, wie ihn die nobelsten Sicherheitsdienste fordern. Und Sie werden täglich nur ein paar Stunden arbeiten müssen.«
    »Bar auf die Hand. Im voraus. Nichts Größeres als Fünfziger.
    Keine Seriennummern in Folge. Keine neuen Scheine«, sagte ich ihm. »Sie wissen ja, wie’s geht.«
    Der Anwalt blickte mich an, musterte zum ersten Mal, seit ich in die Limousine gestiegen war, mein Gesicht. »Was macht Sie so wertvoll?«
    »Fragen Sie Mr. C.«, riet ich ihm.
    Er senkte den Blick. »Wir würden Sie nicht jeden Tag benötigen. Nur an den Tagen, wenn etwas eingeht. Wir könnten Sie anrufen, sobald ...«
    »Nein.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich muß jeden Tag an dem Kerl dranbleiben, okay? Ich muß ihn kennen. Ich muß wissen, wann er sein Verhaltensmuster ändert. Sie brauchen mich nicht anzurufen, wenn die Informationen eingehn. Beobachte ich den Kerl lang genug, dann weiß ich’s.«
    »Das könnte Wochen dauern ...«
    Ich nickte zustimmend. »Vielleicht länger. Wer weiß? Wahrscheinlich krieg ich ihn sowieso nicht beim ersten Mal. Kommt drauf an, wann Sie was für ihn zum Verschieben haben.«
    »Und Sie könnten ihn auch überhaupt nicht kriegen?«
    »Und ich könnte ihn auch überhaupt nicht kriegen.«
    Der Anwalt tat, als überdenke er es. Möglicherweise konnte er besser so tun, als wäre er ehrlich. »Wir müssen endlich damit beginnen. Heute ist Freitag – könnten Sie den Job am Montag übernehmen?«
    »Sicher.«
    »In Ordnung, Mr. Burke. Ich bin bereit, Ihnen sofort tausend Dollar in bar zu bezahlen. Für Ihre Arbeit am Montag. Im voraus, wie Sie verlangten. Wir werden einander jeden Abend treffen – Sie werden mir Bericht erstatten, und wir werden entscheiden, ob Sie fortfahren sollen.«
    Ich schüttelte bloß den Kopf. Warum sie diesen Blödian schickten, wenn sie mit mir ins Geschäft kommen wollten, war mir ein Rätsel: Er war ein Hai in Nadelstreifen, aber er konnte niemanden beißen, der nicht ans Wasser ging.
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    »Yeah, mein Junge. Hier ’s mein Vorschlag. Sie geben mir zwanzigtausend Dollar, wie vereinbart. Okay? Das verschafft Ihnen zwanzig Tage, es sei denn, ich schaff es schneller. Schaff ich es unter zehn Tagen, kriegen Sie ’ne Rückzahlung. Springt in zwanzig Tagen nichts raus, treffen wir uns und schaun, was Sie machen wollen. Kapiert?«
    »Das ist ungeheuerlich«, sagte der Anwalt, die Miene um einen halben Takt unsynchron mit den Worten. »Sie erwarten, daß ich einfach ...«
    »Das hier ödet mich an. Sie öden mich an. Wenn Mr. C. Sie wirklich hier rausgeschickt hat, damit Sie mit mir ins Geschäft kommen, haben Sie wenigstens zwanzig Lappen in dem hübschen Aktenkoffer hier. Und wenn Sie bloß ein scheiß kleiner Botenjunge sind, dann gehn Sie zurück und sagen Ihrem Boß, daß er den falschen Mann geschickt hat.«
    Da saß er und starrte. Ich zündete mir eine weitere Zigarette an.
    »Wenn die Kippe zu Ende ist, bin ich’s auch«, sagte ich ihm und wartete.
    Der Anwalt versuchte zu lächeln. »Ich bin kein Botenjunge«, sagte er und hielt den Kopf steif. Er öffnete ein anderes Fach in seinem Aktenkoffer. Das Geld war fein säuberlich gebündelt, eine Papierbanderole um die Fünfzig-Dollar-Scheine. Er zählte zwanzig kleine Bündel ab, schmiß sie verächtlich zwischen uns auf den breiten Sitz und ging sicher, daß ich sehen konnte, wieviel noch in dem Aktenkoffer übrig war.
    Sollte mir sagen, daß sie auch mehr gezahlt hätten. Daß er zuletzt lachte.
    »Kann ich Sie irgendwo absetzen?« feixte er.
    Ich warf eine leere Zigarettenschachtel über die Schulter aus dem Fenster. »Trotzdem danke«, sagte ich dem Anwalt, während ich die Asche in die verschiedensten Taschen meines Überziehers stopfte, »ich rufe mir ein Taxi.«
    Ein zerdelltes Lumumbataxi rollte neben die Limousine. Die rostige alte Karre war so versifft, daß man nicht mal durch die Fenster sehen konnte. Dem Anwalt klappte der Mund auf. Ich nickte ihm zu, verdrückte mich aus der Limousine und in die Taxe. Der Fahrer latschte aufs Pedal, und in einer Wolke schwarzen Qualms zogen wir davon.
    Der Insider war noch einen halben Straßenzug entfernt, als ich ihn erspähte. Nach tagelangem Beobachten war ich auf ihn geeicht – allein durch die Art, wie er sich bewegte, konnte ich ihn aus einer Menschenmenge rauspicken. Er

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