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Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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nickte ich. Wenigstens wusste er nicht, wie es in mir aussah. Meine Gefühle und Gedanken fuhren Achterbahn. Nur ein falsches Wort, eine falsche Geste, und ich könnte mich am besten gleich auf der Stelle erhängen.
    » Ist mein Diener … ist Eljakim … öfter in der Unterstadt? Wo hält er sich üblicherweise auf? Sag mir alles, was du weißt . «
    Ich seufzte. Nun forderte er mein Improvisationsgeschick heraus .» Tut mir leid, aber ich bin ihm gestern zum ersten Mal begegnet .« Das war nur halb gelogen .» Ich weiß nur, dass er sich gestern mit der Frau an Ihrer Seite unterhielt. Und in der Nacht hatten wir keine Zeit zum rede n« , endete ich mit einer anzüglich angehobenen Augenbraue.
    Der Herrscher wirkte enttäuscht, aber nur kurz .» Nun gut. Dann wirst du ihm in den kommenden Tagen weiterhin nachts Gesellschaft leisten. Du wirst ihn dazu bringen, mit dir in die Unterstadt zu gehen. Und wenn ihr dort seid, merke dir ganz genau, mit wem er spricht, wo er hingeht … einfach alles. Habe ich mich klar ausgedrückt? Hat er dir gesagt, dass ihr euch wiedertreffen werdet ? «
    » Ja, heute Aben d« , antwortete ich schnell, bevor ihm noch etwas anderes zu diesem Thema einfiel. Schon der Gedanke, dass ich in seinen Augen nur irgendein Lustobjekt für Eljakim war, das mit ihm das Bett teilte, versetzte mir einen seltsamen Stich in den Magen, und ich bekam eine leichte Gänsehaut.
    » Auf ihn ist wirklich Verlass. Ich kenne ihn besser als er mich .« Metatron redete weniger mit mir als mehr mit sich selbst .» Jetzt verschwinde. Mordechai wird dir 20 Goldstücke geben. Morgen um die gleiche Zeit, am selben Ort, wirst du meiner Gefährtin alles berichten, was du in der Zeit herausgefunden hast . «
    Aus einem Reflex heraus sah ich ihn an und sagte :» Aber mein Herr, wir hatten doch … «
    » Verschwinde! Geh mir jetzt aus den Auge n« , unterbrach er mich, wirbelte auf der Stelle herum und schritt zur wartenden Aurie zurück.
    Unsere Unterhaltung war beendet. Hoffentlich hatte er mir meine Vorstellung abgekauft. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn er herausbekam, wer ich wirklich war.
    Mordechai kam auf mich zu. Sichtlich angewidert holte er aus einer Seitentasche seiner Robe eine lederne Geldbörse, öffnete sie und untersuchte deren Inhalt. Schnaubend warf er sie mir zu, und es gelang mir, sie geschickt mit einer Hand aufzufangen.
    » Widerliches Gesinde l« , flüsterte er mir zu .» Wenn es nach mir ginge, hättest du längst ein Loch in der Brust und würdest als Tierfutter in Agnon enden .« Danach drehte er sich um und kehrte mir den Rücken zu.
    Zum Glück ging es nicht nach ihm. Als letzte Handlung schickte ich ihm noch ein fröhliche s» Dankeschö n« hinterher. Neugierig beobachtete ich, wie die kleine Gruppe auf dem gleichen Weg zurückkehrte, auf dem sie so unverhofft aufgetaucht war. Dabei unterhielten sie sich aufgeregt miteinander. Für mich hatte niemand einen Blick übrig, was mich keineswegs störte.
    Als ich wieder alleine war, holte ich tief Luft und blies sie langsam aus. Ich musste mich erst einmal setzen und meinen Puls auf ein normales Niveau bekommen, daher hockte ich mich ins Gras. Mit zittrigen Fingern öffnete ich den Geldbeutel. Goldene Münzen klimperten darin.
    » WO W« , entfuhr es mir.
     
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    Neugierig sah ich Eljakim ins Gesicht. Er hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich. So standen wir für einige Augenblicke da, still und reglos. Zum Glück gut versteckt hinter ein paar hohen Sträuchern und Bäumen, mitten im Schlosspark. Sie verdecken uns, aber wir konnten jeden erkennen, der sich uns näherte.
    Gespannt wartete ich. Dieses Mal drang Eljakim bewusst in meine Gedanken und Erinnerungen ein, las sie dabei wie andere ein Buch. Ich hoffte irgendetwas zu spüren, während er das tat, vielleicht eine Art Präsenz in meinem Kopf. Doch da war nichts.
    Kein Wunder, dass ich gestern nichts gemerkt habe.
    Auf der einen Seite war ich ein wenig enttäuscht, andererseits beneidete ich ihn nach meinem Treffen mit Metatron für seine Fähigkeit.
    » Nur keinen Nei d« , schreckte mich seine Stimme auf, und er öffnete die Augen .» Aber es stimmt, mein Gegenüber verspürt nichts, wenn ich dessen Gedanken lese. Was ich jetzt bei dir erfahren habe, macht mich wütend und sprachlos. Niemals hätte ich gedacht, dass er so weit gehen würde.« Er wandte sich von mir ab und stierte durch das Gebüsch hinüber zum Palast.
    Ohne dass er einen Namen

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