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Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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dem Palast schmuggel n« , stellte ich fest, und Eljakim nickte immer noch belustigt. Er half mir dabei, die restlichen Erdklumpen abzuwischen, um mich gleichzeitig noch mehr in einen Dreckspatz zu verwandeln.
    » Warum sind wir gestern durch das Hauptportal gegangen, wenn wir uns jetzt wieder rausschleichen ? «
    » Überleg doch mal . «
    Das tat ich. Die Lösung lag klar auf der Hand, und erneut war es mir peinlich .» Du hast gehofft, wenn ich das alles sehe, dass meine Erinnerungen womöglich von alleine zurückkommen. Habe ich recht ? «
    Eljakim zuckte mit den Schultern und meinte :» Einen Versuch war es wert . «
    Dazu gab es nichts mehr zu sagen. Es war und blieb vermutlich für eine längere Zeit ein merkwürdiges Gefühl, zu wissen, dass man in Wirklichkeit jemand ganz anderes war. Verstärkt wurde meine Unsicherheit, die Eljakims Worte bei mir ausgelöst hatten, nur noch durch die beständig vorherrschende Unwissenheit. Zuerst glaubte ich, ich wäre Damian und hätte Selbstmord begangen, wodurch ich mich bereits fragte, was in meinem Leben aus dem Ruder gelaufen war. Plötzlich war ich ein gefallener Engel, einmal der Anführer einer Rebellion.
    » Uriels Kräfte werden dir helfen, dich zu erinner n« , flüsterte er .» Ich kann verstehen, wie verwirrend das alles für dich ist. Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert wie du. Aber schon sehr bald wirst du alles verstehen. Schon bald . «
    Obwohl es schien, als hätte Eljakim wiederholt auf meine Gedanken reagiert, schwieg ich. Seltsamerweise machte es mir momentan gar nichts aus. Vielleicht, weil ich mir deswegen nicht so alleine und verlassen vorkam. Darüber reden konnte ich nicht. Ich musste es erst selbst begreifen. Womöglich lag es aber auch an seinen beruhigenden Worten und an der versteckten Traurigkeit, die er nicht vor mir verbergen konnte, es aber versuchte. Schließlich hob ich meine Hand und legte sie ihm auf die Schulter.
    » Dann lass uns gehen. Ich brenne darauf, alles zu erfahren . «
    » Gute Idee .« Er lächelte, und seine Augen glänzten .» Ich besorge uns noch schnell ein Transportmittel. Du wartest am besten genau hier auf mich. Bin gleich wieder zurück . «
    Den letzten Satz hörte ich kaum noch, denn Eljakim war bereits losgesprintet. Wenn mein Gedächtnis mich nicht trog, dann rannte er auf die Stallungen zu. Ich fragte mich, ob wir auf dem Pferderücken durch Ephis reiten würden. Denn ich war bisher noch nie geritten, zumindest nicht in der Zeit, an die ich mich erinnern konnte. Nervös beschritt ich einen kleinen Kreis im Gras, den ich bei der nächsten Runde erweiterte, und dann noch einmal. Nebenher lauschte ich dem Vogelgezwitscher, welches aus dem nahegelegenen Schlossgarten heranwehte. Der Duft saftigen Grases und blühender Blumen erfüllte die Morgenluft. Fast hätte ich geglaubt, auf der Erde zu sein. Mit nur einem Unterschied, hier war alles viel intensiver, atemberaubender und faszinierender.
    Auf einmal mischten sich laute Stimmen in das Vogelgezwitscher. In der Hoffnung Eljakim käme zurück, wirbelte ich einmal um die eigene Achse, um zu sehen, ob ich mit den vermuteten Pferden richtig lag. Stattdessen hielt ich erschrocken inne und fing gerade noch in letzter Sekunde einen Sturz ab, indem ich einen Ausfallschritt nach rechts machte. Ansonsten wäre ich mitten aufs Gesicht gefallen. Peinlich berührt wurde ich zu einer sprichwörtlichen Salzsäule.
    Nicht Eljakim kam aus der Richtung, sondern ein hoch gewachsener Mann in Begleitung von fünf schwatzenden älteren Herren in dunkelblauen Roben, flankiert von mehreren Soldaten. Die Wachmänner hatten ihre Visiere, wie schon bei meinen vorangegangenen Begegnungen mit ihnen, heruntergeklappt, und die Morgensonne spiegelte sich darin. Ihre fremdartigen Waffen, die für mich immer noch Strahlenwaffen ähnelten, hielten sie vor sich, bereit, sie abzufeuern.
    Aber nicht die Wachen weckten meine Aufmerksamkeit, sondern eine junge Frau, die unerwartet am Arm des großen Mannes auftauchte, und zuvor von den herumwuselnden Herren verdeckt gewesen war. Aurie trug ihr schwarzes, lockiges Haar zu einer strengen Hochsteckfrisur gesteckt. Ein mintgrünes Seidenkleid schmiegte sich an ihren begehrenswerten Körper. Ihre Schultern waren unbedeckt, und an ihrer Brust glitzerte ein heller Edelstein an einer silbernen Kette. Der Mann an ihrer Seite wirkte mindestens so attraktiv und perfekt wie Eljakim. Inzwischen hatte ich mir klar gemacht, dass Perfektionismus eine Eigenschaft

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