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Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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der Engel sein musste. Alles an ihren Körpern war in absoluter Symmetrie und makellos, anziehend und doch teilweise abschreckend. So jemand Bildschönes gab es nur in einem Traum, mit dem Unterschied, ich träumte nicht. Der große Mann war schlank, wirkte dennoch genauso durchtrainiert wie Eljakim. Sein blondes Haar glänzte im Sonnenlicht wie Honig, er hatte es zurückgekämmt, was seinen sanften Gesichtszügen eine gewisse Härte verlieh. Er trug eine schwarze Samtrobe und Stiefel.
    Die älteren Herren drängelten sich um die beiden wie lästige Fliegen. Und je näher diese Prozession kam, umso deutlicher sah ich, dass sie seltsam anmutende Amulette um den Hals trugen. Sie sahen aus wie ineinander verschlungene Schlangen aus Gold, in deren Mitte ein Rubin blitzte.
    Mist! Ich muss weg, bevor Aurie …
    » Halt !« , rief einer der Fünf und schickte zwei Soldaten in meine Richtung. Im Schnellschritt kamen sie mir entgegen, die Waffen bereit zum Einsatz.
    Verzweifelt schaute ich mich nach einem Fluchtweg um. Doch dann hätten die Wachen einen Grund, auf mich zu schießen. Bevor ich eine weitere Option in Erwägung ziehen konnte, standen die Männer bereits vor mir. Die Kanonenmündungen zielten auf meine Brust.
    » Nicht schießen! Bitte, nicht schießen !« Hastig hob ich die Hände. Mein Herz pumpte Adrenalin durch meine Adern. Panisch versuchte ich, nicht zu zittern, aber mein Körper war wie versteinert.
    » Wer bist du? Unbefugte haben nicht das Recht, die Tore zu passieren. Wie bist du hierhergekommen ?« , fragte einer der älteren Herren und blieb ebenfalls vor mir stehen.
    Er und die anderen positionierten sich im Halbkreis um mich herum.
    Stocksteif stand ich da, unfähig, mich zu bewegen. Doch nicht meine wachsende Angst trug die Schuld daran. Irgendetwas hielt mich einfach fest. Hüllte mich ein wie in einen Spinnenkokon, verdammt zur Bewegungslosigkeit.
    » Warte t« , rief Aurie plötzlich. Schließlich musterte sie mich von Kopf bis Fuß, dann zeichnete sich ein wissendes Lächeln auf ihrem Gesicht ab .» Metatron, ich habe diesen Kerl gestern schon einmal gesehen . «
    Der junge, blonde Mann löste sich von ihrem Arm und wirkte überrascht. Aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. Er verschränkte die Arme vor der Brust und nahm mich näher in Augenschein, um mich mit einem höhnischen und abstoßenden Blick zu taxieren.
    » Woher kennst du ihn ?« , wandte er sich an Aurie.
    Sie straffte die Schultern und umrundete mich einmal, bevor sie amüsiert antwortete :» Ich habe ihn gestern in Eljakims Gemächern vorgefunden. Diese dreckige Kanalratte heißt Damian, wenn ich mich richtig erinnere.« Abschließend zwinkerte sie mir zu.
    Ein eiskalter Schauer erfasste meinen Körper. Nicht nur, weil Aurie sich meinen Namen gemerkt hatte, sondern weil sie den Mann Metatron nannte. Eljakim hatte mich vor ihm gewarnt. Metatron war für Eljakims Bestrafung verantwortlich, genau wie für die Verfluchung meines alten Ichs – Seraphiel. Metatron strahlte eine unberechenbare und gefährliche Aura aus.
    Warum passiert mir das jetzt?
    » Ich kenne ihn nich t« , verbesserte Aurie ihn und schien sich recht wohl in ihrer Rolle zu fühlen .» Ich habe nur gesagt, dass ich ihn gestern … «
    Mit barschem Wink brachte er sie zum Schweigen, was ihr offensichtlich nicht gefiel, aber sie fügte sich .» Was hattest du bei einem meiner Diener zu suchen? Sprich ! «
    Wie auf Kommando spürte ich, wie der Bann sich von mir löste. Verwirrt schluckte ich und suchte nach den richtigen Worten. Wenn Metatron mich schon zu absoluter Unbeweglichkeit verdammen konnte, wollte ich nicht wissen, zu was er noch fähig war. Umso sehnlicher wünschte ich mir Eljakim herbei.
    » Rede !« , drohte mir einer der Wachmänner mit blecherner Stimme unter seinem Visier und richtete den Waffenlauf direkt auf meine Schläfe.
    »Ich … ich … also …«, stammelte ich. Meine Knie wurden ganz weich. Für einen Augenblick fragte ich mich, ob Eljakim mir die Wahrheit über mein früheres Ich erzählt hatte. Seraphiel war sicherlich kein Feigling gewesen. Allerdings wusste auch keiner der Anwesenden, wer ich in Wirklichkeit sein sollte. Da fiel mir das Gespräch zwischen Aurie und Eljakim wieder ein. Darauf konnte ich aufbauen. Ich räusperte mich und widerstand den harten Blicken, die mir die Versammelten zuwarfen .» Mein Name ist Damian .« Diesmal klang meine Stimme gefestigt, wenn ich auch einen Stich in der Magengegend verspürte. Ich musste

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