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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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fliehen, und so taumelte er grußlos aus der Raststätte, nur weg von Jeanies durchdringendem Blick, nur weg von seiner Tochter.
    Es war schon nach halb neun, als der Mechaniker aus Birraga kam, um die Verkehrstauglichkeit des Streifenwagens zu prüfen. Adam war mit dem Geländewagen zu einem Diebstahl östlich des Ortes gefahren, sodass Kris keine Möglichkeit hatte, nach Birraga zu kommen, und den halben Vormittag auf der Polizeistation festsaß. Wenigstens konnte sie so einen Teil der aufgelaufenen Verwaltungssachen abarbeiten– was allerdings auch nicht dazu beitrug, ihre Laune zu heben.
    Irgendwann erteilte der Mechaniker dann dem Streifenwagen seinen Segen, und kurz vor zehn konnte sie endlich vom Parkplatz rollen, wobei sie erst noch einem alten Laster die Vorfahrt ließ, hinter dem sie dann im Schneckentempo die Hauptstraße entlangkroch.
    Es ging so langsam voran, dass sie Zeit hatte, einen Blick in die Seitenstraße neben dem Pub zu werfen, woraufhin sie prompt den Blinker setzte und links abbog.
    Zwei Männer standen bei Gils Wagen und spähten hinein. Trotz der schnieken Jacketts schien das kein gutes Zeichen. Neben Gils Wagen stand eine Limousine neueren Datums, die wahrscheinlich ihnen gehörte. Sie parkte daneben und behielt die beiden beim Aussteigen im Blick. Die Jacketts und blank polierten Schuhe trompeteten geradezu: » Sydney « , und die Standhaftigkeit, mit der sie ihrem Blick begegneten, verkündete nicht minder laut: » Kriminalpolizei « .
    » Kann ich den Herren behilflich sein? « Ihr Ton blieb kühl und höflich– dabei hätte sie sie ebenso gut anblaffen können: » Was zum Teufel treibt ihr hier, ohne mir vorher wenigstens Bescheid zu geben? « –, aber der schuldbewusste Blick des Älteren sagte ihr, dass er den unausgesprochenen Tadel verstanden hatte. Der Jüngere konnte sich ein überhebliches Grinsen kaum verkneifen.
    » Detective Sergeant Joe Petric, Kriminalpolizei New South Wales. « Der Ranghöhere zeigte seine Marke, ebenso Mr Überheblich, Constable Craig Macklin. » Wir untersuchen das Verschwinden einer Frau und sind auf der Suche nach einem gewissen Morgan Gillespie, der… uns bei den Ermittlungen behilflich sein könnte. Wenn ich nicht irre, ist das sein Fahrzeug. «
    Mist. Sie nickte und fürchtete sich ein wenig davor, etwas zu sagen. In was war Gillespie da verstrickt? Bei den Ermittlungen behilflich sein – klar, das bedeutete im Normalfall nichts anderes als » Hauptverdächtiger « . Beim Verschwinden einer Frau – und er hatte die Nacht unter ihrem Dach verbracht. Doch ihr fiel dazu nichts anderes ein, als dass sie sich sicher gefühlt hatte.
    » Es ist sein Wagen « , bestätigte sie.
    » Sie kennen Gillespie? « , fragte Petric. » Wissen Sie, wo er ist? «
    » Ich bin ihm gestern Abend begegnet. Warten Sie hier. Ich werde sehen, ob ich herausfinde, wo er hingegangen ist. «
    Sie ging über die Straße zu Jeanies Raststätte. Drei Stunden. Knapp drei Stunden, seit Gil heute Morgen gegangen war. Ob er immer noch dort war?
    Jeanie kam ihr an der Tür entgegen und deutete mit gerunzelter Stirn auf die Männer bei Gils Auto.
    » Stimmt etwas nicht, Kris? Ist mit Gil alles in Ordnung? «
    » Ist er denn nicht hier? « Kris sah, dass der Gastraum mit Ausnahme von Megan, die sich ein wenig abseits hielt, leer war.
    » Er war gegen sieben kurz da « , erklärte Jeanie. » Eine halbe Stunde vielleicht. Aber dann ist er gegangen, ist einfach zu Fuß die Straße nach Birraga lang. Ich habe Angst um ihn, Kris. Ich glaube nicht– ich glaube nicht, dass er ganz bei Sinnen war. «
    » Du meinst, er war physisch beeinträchtigt? « Noch eine Sorge, die die versteckten Andeutungen der beiden Kriminalpolizisten überlagerte. In der Frühe hatte Gil einen ganz guten Eindruck gemacht. Aber was, wenn die Kopfschläge eben doch einen ernsten Schaden verursacht hatten?
    » Nein, aber ich habe ihm etwas gesagt, was ihn aufgewühlt hat, einen Schock versetzt. «
    » Ging es um seinen Vater? «
    » Nein. Es war… privat. « Jeanie wurde plötzlich wortkarg und machte ein verschlossenes Gesicht. Und auch wenn es Kris interessiert hätte, es wäre sinnlos gewesen, weiter zu bohren– wenn Jeanie ein Geheimnis bewahrte, war sie gegen jeden Druck immun. » Wir haben auf ihn gewartet, haben sein Auto im Auge behalten, aber er ist nicht wieder aufgetaucht. Diese Männer– wer sind die? «
    » Polizisten. Sie möchten ihm ein paar Fragen stellen. « Wegen einer vermissten Frau. Das

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