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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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festzustellen, was er ihnen beiden zum Abendessen machen konnte.
    Der Wecker piepste sich in ihr Bewusstsein, und Kris schreckte ächzend aus dem Schlaf hoch und tastete nach dem Ausschaltknopf. Die elektronischen Ziffern verblassten im Licht des anbrechenden Morgens. Sechs Uhr. Zum sechsten Mal in ebenso vielen Stunden wälzte sie sich aus dem Bett, streifte den Morgenmantel über und stolperte nach nebenan ins Gästezimmer.
    Er war schon wach und kramte in der Tasche, die Adam ihm gestern noch aus dem Hotel geholt hatte, und offenbar hatte er sie kommen hören, denn ohne sich umzudrehen, sagte er trocken: » Es ist Freitag, ich bin Gil Gillespie, wir sind in Dungirri, und ich habe keine Gehirnerschütterung, Sergeant. «
    Praktisch genau dasselbe, was er die letzten fünf Male gesagt hatte, als sie nach ihm gesehen hatte. Nur dass er da noch unter der Decke im Bett gelegen hatte, während er jetzt in T-Shirt und Boxershorts vor ihr stand. Und anstatt zu kontrollieren, ob seine Augen Reaktion zeigten, heftete ihr Blick sich an seine Beine– lange, muskulöse, nackte Beine– und auf seine großen, schönen und ebenfalls nackten Füße.
    Es konnte nur der Schlafmangel sein, der ihrem Verstand so zusetzte und ihre Kehle austrocknen ließ, denn immerhin hatte sie im Laufe der Jahre jede Menge Männerbeine gesehen, ohne dass es zu solchen Auswirkungen gekommen wäre.
    Inzwischen waren die Füße ihr zugewandt, und sie nutzte ein Gähnen als Ausflucht, um die Augen zu schließen und erst wieder zu öffnen, wenn ihr Blick auf Augenhöhe und nicht auf irgendetwas darunter gerichtet war. Professionell. Unbeteiligt. So wie man es von ihr erwarten konnte.
    Sie war zu müde, um das Blitzgewitter der Emotionen in seinen Augen zu interpretieren, bevor der Granit sich wieder schloss. Schmerzen wahrscheinlich. All die blauen Flecke mussten ja wehtun.
    » Ich habe eine Blutergusssalbe, auf die Beth Wilson schwört. Ich geh sie suchen. « Sie verdrängte die Vorstellung, noch einmal sein Gesicht zu berühren und sich seiner Blessuren anzunehmen. Sie würde das Salbendöschen holen, es ihm hinstellen und dann sofort duschen gehen. Eine lange, kalte Dusche, damit ihr Verstand wieder aufwachte und ihr Leib sich abkühlte.
    Als sie geduscht, ein sauberes Uniformhemd gebügelt und sich angezogen hatte sowie mit einer Bürste durch ihr Haar gegangen war, machte er sich, ebenfalls geduscht, in der Küche zu schaffen.
    Sie hatte den Raum noch nicht betreten, da holte ihr der Kaffeeduft zwei weitere graue Zellen aus dem Schlaf. Gil lehnte, die Tasse in der Hand, an der Arbeitsplatte, wie gestern in schwarzer Jeans und T-Shirt, wobei dieses T-Shirt enger anlag, sodass sich sein Körper deutlicher abzeichnete. Seine Tasche stand an der Tür, die Lederjacke war darübergelegt.
    » Ich habe Kaffee gemacht « , sagte er und deutete mit dem Kinn zur Kanne auf dem Tisch.
    » Das Omelett gestern Nacht, jetzt Kaffee– gibt es da einen Heiligenschein, den ich nicht bemerkt habe, Gillespie? «
    » Bei mir ganz bestimmt nicht, Blue. Ich bin nur koffeinsüchtig. « Seine Miene blieb verschlossen wie eh, doch etwas an diesem » Blue « gab ihr eine weichere Note. Sofern Kris sich das nicht einbildete.
    Er leerte die Tasse und spülte sie unter dem Hahn aus, während sie sich einen Kaffee eingoss.
    » Ich bin dann weg. Ich will früh bei Jeanie sein und danach gleich zurück nach Sydney. «
    » Ach. « Die Tasse, die sie gerade hochgehoben hatte, zitterte in ihren Fingern, und sie setzte sie auf dem Tisch ab. Natürlich ging er. Er hatte keinen Grund zu bleiben und sie keinen, ihn zurückzuhalten.
    An der Tür zögerte er kurz, hob seine Sachen auf und sah sie an. » Danke. «
    Dieses tiefe Brummen war eine Spur weicher. Klar doch, so wie Basalt weicher war als Granit.
    Mit einem mentalen Fußtritt versetzte sie eine weitere Hirnzelle in Bewegung. » Alles Gute, Gillespie. Und immer schön den Barretts aus dem Weg gehen. «
    Er nickte kurz, dann war er draußen und zog die Tür hinter sich zu. Ein kalter Windhauch fuhr herein, strich über sie hinweg, und sie verharrte einen Augenblick reglos und unfähig zu denken. Dann griff sie nach der Kaffeetasse und nahm einen langen, kräftigen Schluck.
    Sie musste in die Gänge kommen. Sie hatte einen mörderischen Tag vor sich, musste einen Berg Bürokram abarbeiten, und da der vorgesetzte Sergeant in Birraga auch noch auf Fortbildung war, konnte sie von Glück sagen, wenn sie vor Mitternacht daheim wäre.
    Und

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