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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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waren. Lauter Barretts. Keine notorischen Krawallmacher. Adam hatte Jims Bruder Mick im Griff, einen mürrischen Kerl in den Sechzigern, der für gewöhnlich am Thekenende saß und kaum je ein Wort mit jemandem wechselte. Die anderen beiden waren Jims Söhne, beide Mitte dreißig.
    Sie funkelte den gesamten Haufen, Gil eingeschlossen, böse an.
    » Also. Wer von euch erzählt mir jetzt, was hier los ist? «
    » Das ist Morgan Gillespie. « Anklagend zeigte Jim mit dem Finger. » Er hat Micks Tochter Paula auf dem Gewissen. «
    Ach du Scheiße. Wie ein Stein sackte ihr der Magen nach unten.
    » Es war ein Unfall « , ging Ryan dazwischen, noch ehe sie die Zeit gehabt hatte, einmal tief durchzuatmen. » Das Urteil wurde kassiert. «
    » Er ist bloß wegen eines Formfehlers davongekommen « , spie Jim ihm entgegen.
    » Ein manipulierter Blutalkoholtest ist wohl kaum ein Formfehler « , hielt Ryan dagegen. » Und wegen dem saß er drei Jahre im Knast. «
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Gil– Morgan Gillespie – hatte demnach wegen eines Unfalls, in den auch Micks Tochter verwickelt gewesen war, im Gefängnis gesessen, und das lange vor ihrer Zeit, denn sie hatte noch nie davon gehört. Bis heute.
    Nun, sie kannte Ryan besser, als sie Jim kannte, und wenn Ryan gewillt war, sich so vehement für jemanden einzusetzen, dann war sie geneigt, eher seiner als Jims Einschätzung zu folgen. Ryan war ein anständiger Mensch und hatte einen kühleren Kopf als Jim.
    Die beiden Hauptbetroffenen schwiegen. Mit hängenden Schultern und niedergeschlagener Miene stand Mick in Adams Griff, Tränen liefen ihm über die Wangen. Gil hatte sich zu Boden sinken lassen und saß, an den Zaun gelehnt, auf dem Pflaster des Hofs, den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen.
    Rasch ging sie zu ihm und prüfte automatisch seinen Puls. » Alles in Ordnung, Gillespie? «
    Er schlug die dunklen, fast schwarzen Augen auf und sah sie wach und durchdringend an, während sein Puls am Handgelenk ihr stark und seltsam heiß unter den Fingern pochte.
    » Es geht schon wieder. «
    Er hatte zwar eine aufgeplatzte Lippe, blutige Nase und blau geschlagene Wange; Puls und Atmung aber schienen in Ordnung, und auch sein wachsamer Blick verriet kein Anzeichen von Benommenheit oder Desorientierung. Wahrscheinlich fehlte ihm also nichts, trotzdem würde sie ihn schnellstmöglich mit auf die Polizeistation nehmen und ihn sich noch einmal gründlich ansehen. Den Rettungswagen– und den nächstgelegenen Arzt– wollte sie nicht gleich anfordern, denn der brauchte mindestens vierzig Minuten von Birraga bis hierher, aber sie würde den Verletzten im Auge behalten.
    Sie ließ also sein Handgelenk los, ging in die Hocke und sah ihm ins Gesicht. » Möchten Sie dieser Darstellung noch etwas hinzufügen? «
    » Nein. «
    Keine Ausflüchte, kein Abstreiten, keine Erklärungen. Sie wusste nicht recht, ob sie ihm dafür Respekt zollen oder die Gurgel abdrücken sollte. Dem ganzen Haufen jetzt einfach die Gurgel abzudrücken schien ihr überhaupt recht verlockend. Aber sie wusste noch immer nicht zur Gänze, was vorgefallen war.
    Da sie sich überzeugt hatte, dass Gillespie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht im nächsten Moment kollabierte und starb, erhob sie sich und funkelte die Versammelten bitterböse an, ohne auch nur den geringsten Versuch zu unternehmen, ihren Ärger und ihre Verachtung zu kaschieren.
    » Also. Ich werde Gillespie jetzt mitnehmen und medizinisch versorgen, anschließend gibt’s ein paar Fragen. Adam, du lässt diesen Haufen hier nicht aus den Augen und nimmst schon mal das Protokoll auf. Ich will Antworten. Davo, du machst die Bar dicht. Von dir kriegt heute Nacht niemand mehr was, höchstens einen starken Kaffee während der Aussage. Und wenn ich mitbekomme, dass irgendjemand hier die Köpfe zusammensteckt und eine Geschichte ausheckt, dann werde ich diejenigen wegen Vereinigung zur Verschwörung ins Kittchen von Birraga verfrachten, bevor sie überhaupt wissen, was los ist. «
    » Ich werde keine Anzeige erstatten, Sergeant « , meldete Gillespie sich aus dem Hintergrund, laut genug, damit alle es hörten.
    Zum Teufel mit dem Mann. Heldenhaftigkeit konnte sie jetzt wirklich nicht gebrauchen, und sie hatte auch keine Lust, irgendjemanden einfach laufen zu lassen.
    Sie lachte herablassend auf. » Sie werden Ihre Meinung ändern, wenn die blauen Flecken erst richtig wehtun. Und wenn Sie vornüberkippen und an einer Hirnblutung krepieren,

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