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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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von ihnen wissen. Das ist unsere Hoffnung.« Ich stand auf und ging hinüber zum Schreibtisch. Wir blickten uns an, und ich wußte, daß der Chef ebenso dachte wie ich. Als ich es aber aussprach, wehrte er ab.
    »Ich werde fahren.«
    »Nein, das werden Sie nicht, Jerry! Wenn Phil tatsächlich geschnappt worden ist, wird die Gegenseite den zweiten Mann genauso in Empfang nehmen. In Gangsterkreisen ist es bekannt: Wo ein Phil Decker auftaucht, ist auch Jerry Cotton nicht weit und umgekehrt. Nein, Jerry, wir werden warten. Wenn wir bis zum Morgen keine Nachricht haben, muß eine Entscheidung getroffen werden. Aber erst dann.«
    Ich setzte mich wieder. Ich verstand den Chef nur zu gut. Er mußte die Gesamtaktion im Auge haben, nicht den einzelnen Mann. Das war ein hartes Gesetz, doch wir hatten uns ihm unterworfen, als wir den Eid leisteten.
    Helen öffnete die Tür. »Soll ich noch einen Kaffee bringen?« fragte sie leise.
    Der Chef nickte. Ich war nicht sicher, ob er die Frage überhaupt verstanden hatte.
    ***
    Phil klemmte zwischen den beiden Gestalten auf dem Rücksitz. Vorn saß der Fahrer, dessen Gesicht unter einer breiten Schirmmütze verborgen war.
    Als der Wagen anzog, nahmen sie Phil wie auf Kommando in die Zange. Zuerst tasteten sie ihn nach Waffen ab.
    Phil trug nicht einmal ein Messer bei sich. Dann öffnete der eine den Koffer, der zu Phils Füßen stand.
    »Die Papiere!« sagte er atemlos. »Er hat tatsächlich die Papiere dabei.«
    »Ich bin Edward Wade«, erklärte Phil. »Ich verstehe nicht, daß man mich mit einem G-man verwechseln konnte.«
    »Halt die Schnauze«, bellte ihn der andere an. Doch seine Stimme klang nicht sehr überzeugt. »Wir werden ja sehen, was für ein Fisch uns ins Netz gegangen ist. Vorläufig bist du für uns Phil Decker, ein verdammter Schnüffler.«
    »Und die Papiere? Sind die vielleicht vom FBI?«
    »Könnten Fälschungen sein.«
    Wie recht er hat, dachte Phil.
    Sie machten den Koffer wieder zu. Anscheinend hatten sie es sich anders überlegt und hielten Schweigen für das beste.
    Der Wagen schoß in hohem Tempo über die Schnellstraße. Es dauerte einige Zeit, bis die ersten Vorstadtsiedlungen auftauchten.
    Sofort nahm der Fahrer den Fuß vom Gashebel. Der Verkehr wurde jetzt von einer Serie Ampeln geregelt. Sie näherten sich der City.
    Und dann passierte es. Der Fahrer versuchte, noch bei Rot über die Kreuzung zu wischen, doch aus der Seitenstraße kam ein anderer Wagen und rammte das Heck. Der Stoß war nicht allzu kräftig. Er genügte aber, um den Wagen auf der anderen Seite gegen die Bordsteinkante zu schleudern.
    Der Fahrer wollte sofort Gas geben. »Bist du wahnsinnig!« bellte ihn sein Komplice an. »Dort drüben, die zwei Cops, sie kommen bereits herüber.«
    Phil spürte wieder den Druck einer Pistole in seiner Seite.
    »Sie hat einen Schalldämpfer«, zischte sein Nebenmann. »Wenn Bill den Motor aufheulen läßt, merkt noch nicht mal so ein Cop, wenn das Ding losgeht.« Die beiden Polizisten kamen heran. Der eine beugte sich zum Fenster neben dem Fahrer herein. »Haben Sie das rote Licht nicht gesehen?« fragte er barsch. »Geben Sie mir Ihre Papiere!« Phil überlegte nur einen Augenblick. Dann schaltete er sich ein. »Ich habe es genau gesehen. Die Ampel stand auf Grün«, behauptete er.
    Prompt reagierte der Sergeant so, wie Phil es erwartet hatte. »Sie können von dahinten überhaupt nichts gesehen haben«, sagte er scharf.
    »Überzeugen Sie sich«, fing Phil wieder an. »Von hier aus hat man einen ausgezeichneten Überblick.«
    Der andere Polizist öffnete den hinteren Schlag. Darauf hatte Phil nur gewartet. Grinsend stieg er aus, ohne daß seine beiden Bewacher auch nur eine Abwehrbewegung zu machen wagten.
    Der Polizist versuchte sich hineinzuzwängen.
    Trotz der späten Stunde hatten sich eine Menge Passanten eingefunden, die den Wagen neugierig umstanden.
    Phil kämpfte sich durch die Leute, ging schnell auf die andere Straßenseite und winkte einem vorüberfahrenden Taxi.
    »Zum Telegrafenamt.«
    »Okay«, sagte der Fahrer und schaltete die Zähluhr ein.
    ***
    Wir waren noch in Mr. Highs Büro, als Phils Anruf kam. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Als Phil allerdings berichtete, was geschehen war, kam der Druck wieder zurück.
    Der Chef gab mir den Hörer.
    »Die Sache ist geplatzt«, sagte Phil. »Sie werden mir den Edward Wade nicht abnehmen, auch wenn ich ihnen meine ganze Verwandtschaft präsentiere. Gib mir mal den Chef, Jerry.«
    Ich sah Mr.

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