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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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Kellner brachte endlich den Whisky und das Sodawasser. Es war genauso warm wie die Temperatur in dem Restaurant. Ich trank nur einen Schluck und stand auf.
    Im gleichen Augenblick erhob sich ein junges Paar am Nebentisch.
    ***
    Der Magoon-Club war eine Mischung aus Variete, Tanzbar und Konzerthalle für Jazzbands. Ich hatte mir erzählen lassen, daß die berühmtesten Bands wenigstens einmal bei Magoon gespielt hatten: Louis Armstrong, Count Basie, Duke Ellington und viele andere. Es gehörte einfach zum guten Ton, bei Magoon ein Gastspiel gegeben zu haben.
    Es mag seltsam klingen, aber ausgerechnet das Zigarettengirl in diesem Club sollte die Kontaktperson zur Gegenseite sein. 'Jedenfalls hatte Phil sich an sie wenden sollen.
    Und nun versuchte ich mein Glück. Der Oberkellner, der mich nach dem Portier in der Vorhalle empfing, war verdammt hochnäsig. Vielleicht gefiel ihm meine Aufmachung nicht. Er musterte mich ungeniert und fragte dann: »Haben Sie einen Tisch bestellt?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich kann mich ja an die Bar setzen.«
    Er musterte mich wieder. »Warten Sie einen Augenblick«, sagte er und verschwand hinter der Tür, auf der »Privat« stand. Als er zurückkam, lächelte er freundlich.
    Der Stimmungsumschwung fiel mir auf. Er fiel mir so sehr auf, daß ich im Rücken ein leichtes Kribbeln verspürte.
    »Es ist gerade ein Tisch frei geworden, Sir. Kelly wird Sie führen.«
    Er winkte einem Kellner, der plötzlich in der Tür auftauchte und darauf gewartet zu haben schien, mich wie einen Fürsten an den Tisch zu begleiten.
    Das Kribbeln in meinem Rücken verstärkte sich.
    Kelly brachte mich an einen Tisch, der abseits und allein in einer Nische stand. Unter normalen Umständen wäre er mir angenehm gewesen. Im Augenblick hatte ich eine Abneigung gegen diesen Platz.
    Der Kellner zog einen der Sessel zurück und verbeugte sich. »Speisekarte, Sir? Wir haben eine vorzügliche internationale Küche.«
    »Danke«, sagte ich. »Bringen Sie mir einen Bourbon, bitte.«
    Er verbeugte sich wieder und verschwand.
    In der Mitte des Raumes wurde getanzt. Allé Rassen und Nationalitäten schienen auf dem Parkett vertreten zu sein. Im Gegensatz zu New York störte sich hier in Washington niemand daran, wenn eine weiße Frau mit einem Farbigen tanzte.
    »Ihr Whisky, Sir!« Lautlos trat der Kellner heran und servierte mir das Glas auf einem silbernen Tablett.
    Ich nickte, nahm das Glas und kippte den Bourbon in einem Zug herunter. Er schmeckte angenehm, nur der Nachgeschmack war etwas bitter. Als mir das zum Bewußtsein kam, war es zu spät. Wie durch einen Nebel nahm ich noch wahr, daß der Kellner die Vorhänge zuzog, die die Nische zum übrigen Raum abschlossen.
    ***
    Phil warf einen Blick auf den Zettel, den ich ihm gegeben hatte, und murmelte die Adresse leise vor sich hin: »Stafford, 4. Bezirk, 18 Maidenstreet.« Dann zerriß er ihn in winzig kleine Schnitzel, die er im Aschenbecher verbrannte.
    Er winkte dem Keller, zahlte und verließ das Schwimmbadrestaurant. Noch immer beschäftigte er sich mit dem Problem, wie die Gegenseite hatte auf ihn aufmerksam werden können. Ihre Organisation mußte viel weitreichender sein, als bekannt war, und ihr Nachrichtendienst schien sich aller neuesten technischen Mittel zu bedienen.
    Langsam ging Phil die Straße hinunter. In einem Drugstore kaufte er einen Stadtplan. Er wollte möglichst niemanden fragen, trotzdem aber die Stadt kennenlernen, die er bisher nur bei Lehrgängen und kurzen Besuchen gesehen hatte.
    Die Maidenstreet lag im Süden, im genau entgegengesetzten Stadtteil, in dem er sich jetzt befand. Während er noch überlegte, ob er ein Taxi nehmen sollte, wurde seine Aufmerksamkeit plötzlich abgelenkt.
    Er befand sich in einer ruhigen Straße. Als er an einem der im Stil der Jahrhundertwende gebauten Häuser vorbeiging, hörte er Schreie. Es klang, als ob eine Frau um Hilfe rief.
    Er rannte auf die Haustür zu und riß sie auf. Zuerst konnte er im Halbdunkel nichts erkennen. Doch dann hörte er das hastige Keuchen kämpfender Menschen.
    Er trat weiter in den Hausflur. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß.
    Das Keuchen hatte aufgehört. Die Stille wirkte erdrückend. Phil hatte auf einmal das Gefühl, daß mit dem Hilfeschrei etwas nicht stimmte.
    Er tastete nach seiner Pistole. Auf halbem Weg blieb seine Hand stehen. Er erinnerte sich, daß er alles, was ihn als G-man ausweisen konnte, in New York zurückgelassen hatte, also auch den 38er Special.
    Plötzlich

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