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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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daran?«
    »Vielleicht. Ich möchte gern wissen, was Sie damit sagen wollen? Sie drückten sich damit sehr ungenau aus.«
    »Lassen wir es dabei«, entgegnete Jim diplomatisch. »Sie behalten Ihr Wissen für sich und ich das meine.« Morelli biß sich auf die Lippen.
    Dann fuhr Jim scheinbar gelangweilt fort. »Ich will nicht davon sprechen, daß Ihre Leute Gloria in Ihre Gewalt bringen wollten oder daß Sie dem Mädchen einen Killer schickten. Ich will auch nicht davon reden, daß zwei G-men…«
    »Woher wissen Sie das?« fuhr Morelli auf.
    Jim lächelte wieder. »Wir waren doch übereingekommen, daß jeder sein Wissen für sich behält. Wünschen Sie diese Übereinkunft zu ändern?«
    »Ja.«
    »Okay, dann fangen Sie an. Ich höre.« Die gespielte Überlegenheit Jims machte Morelli immer nervöser. Er wußte nicht, wie er dran war. Deshalb machte er wahrscheinlich den entscheidenden Fehler. Er traute Jim zuviel zu.
    »Es geht um Millionen. Um Millionen!«
    Jim nickte fast gelangweilt. »Na und? Sie sagen mir nichts Neues!«
    »Was?« Morelli blieb vor Staunen der Mund offen.
    »Wenn wir ins Geschäft kommen wollen, müssen Sie mir durch Tatsachen imponieren, die ich noch nicht weiß. Sonst lassen wir das Geschäft lieber fallen.« Jim machte Miene aufzustehen.
    »Stop!« Morelli griff plötzlich unter sein Jackett und holte einen Coltrevolver hervor. Er richtete ihn auf Jim. »Sie sitzen schon zu tief drin, Stafford. Sie können nicht mehr heraus.«
    »Stecken Sie das komische Ding weg«, sagte Jim. »Sie imponieren mir nicht damit. Ich könnte Ihnen ja eine Falle gestellt haben. Ich könnte Sie verhaften lassen!«
    »Mit welchem Argument?« höhnte Morelli.
    »Mord. Zumindest Anstiftung und Beihilfe zum Mord.«
    »Nein.«
    Noch immer hielt Morelli den Revolver in der Hand. Plötzlich steckte er ihn weg und sagte: »Wir werden uns einigen, Stafford.«
    »Mr. Stafford, wenn ich bitten darf«, lächelte Jim.
    »Okay, Mr. Stafford. Wie wär’s mit Hunderttausend ?«
    »Hunderttausend was?«
    »Dollar natürlich.«
    »Für mein Schweigen?«
    Morelli griente. »Sie sind ein schlauer Junge.«
    Jim gab sich den Anschein, als ob er über das Angebot nachdächte. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf. »Das ist keine Summe für mich. Es geht schließlich um einige Millionen. Da sind hunderttausend ein Dreck. Sagen wir fünfhunderttausend Dollar.«
    »Sie sind verrückt!«
    »Dann also nicht. Was ist also, Morelli? Wollen Sie mir nicht mehr erzählen?«
    »Nein. Sie sind ein Wahnsinniger! Sie erfahren kein Wort! Kein Wort, verstehen Sie!«
    Jim schaukelte mit seinem Stuhl hin und her. »Wie Sie wollen«, sagte er, drehte sich um und rief: »Ihr könnt ’reinkommen!«
    ***
    In dieser Nacht kam ein schwarzer Lincoln aus New York. Gegen drei Uhr morgens erreichte er die Bundeshauptstadt. Neben dem uniformierten Fahrer saß ein Mann, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Phil Decker aufwies. Jedenfalls, was seine Statur betraf.
    Er hieß Edward Wade.
    Der Chauffeur steuerte den schweren Wagen in ein ausgedehntes Parkgelände und hielt an einer auffälligen Baumgruppe an.
    Nach einer Weile tauchten zwischen den Bäumen die Scheinwerfer eines zweiten Wagens auf. Er kam näher, fuhr vorbei, löschte die Lichter und drehte um. Gleich darauf hielt er neben dem schwarzen Lincoln.
    Ein schlanker Mann in einem weiten schwarzen Mantel stieg aus, öffnete die rückwärtige Tür des Lincoln und setzte sich schweigend auf den Rücksitz.
    Wade tippte dem Chauffeur auf die Schulter. »Steig aus«, sagte er. »Ich gebe ein Lichtzeichen, wenn du zurückkommen kannst. Und lauf möglichst weit weg. Es ist der Gesundheit nicht zuträglich, in die Nähe des Chefs zu kommen.«
    Der Chauffeur hatte es sehr eilig. Er rannte zwischen den Bäumen hindurch und war bald im Dunkel der Nacht verschwunden.
    Wade stieg ebenfalls aus, öffnete die hintere Tür und setzte sich neben den schweigenden Besucher.
    Der Unbekannte klappte ein goldenes Zigarettenetui auf. »Zigarette, Edward?«
    Wade bediente sich.
    Der Unbekannte wartete, bis sich Wade die Zigarette angesteckt hatte. Dann sagte er: »Ich muß mich beeilen. Darf ich also um Ihren Bericht bitten.« Der Unbekannte sprach abgehackt und monoton. Sein Gesicht, das von einer Halbmaske bedeckt war, wurde zusätzlich - von einem breitrandigen Hut beschattet.
    »Bericht?« fragte Wade aufgebracht. »Ich denke, wir sind Partner?«
    »Irrtum«, gab der Maskierte kalt zurück. »Sie führen nur meine Befehle

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