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BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker

Titel: BY706 - Im Magoon-Club saß mein Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Magoon-Club saß mein Henker
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aus. Und da wir gerade dabei sind… Sollte Ihnen noch einmal so ein Fehler…«
    »Ein Fehler?«
    »Ja, mit Decker. Beinahe wäre der verdammte G-man in unsere Organisation eingeschleust worden,, nur weil Sie unvorsichtig waren. Hüten Sie sich! Bei mir macht jeder nur ein einziges Mal einen Fehler. Idioten lasse ich exekutieren!«
    »Das werden Sie nicht wagen!«
    »Vielleicht doch! Oder halten Sie sich für unersetzlich, Wade?«
    Edward Wade schluckte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er geglaubt, daß der Unabhängige von ihm abhängig wäre. Jetzt war er nicht mehr so sicher. Er überging die Frage.
    »Ihren Bericht!« forderte ihn der Chef nochmals auf.
    »Es läuft alles nach Plan«, begann Wade. »Ich habe die Verhandlungen so weit vorangetrieben, daß die in Frage kommenden Herren nur noch eine Routinebesprechung mit den Bankleuten abzuhalten brauchen. Dann können die Verträge unterzeichnet werden. Die Legitimationen dieser Herren sind doch in Ordnung?«
    »Darüber machen Sie sich keine Sorgen. Und wie wird das Geld angewiesen? Es darf auf keinen Fall in die Heimatländer gehen. Es muß in den Staaten bleiben.«
    »Auch diese Fragen sind geklärt«, sagte Wade eifrig. »Ich habe den Bankleuten berichtet, daß für den größten Teil der Anleihe Waren in den Staaten gekauft werden sollen.« Wade lachte meckernd. »Sie hielten das für eine gute Idee.«
    »Wie hoch ist die Summe?«
    »Fünfzig Millionen. Davon zwanzig sofort…«
    Der Unbekannte richtete sich auf. Seine Stimme war schneidend. »Was heißt das? Zwanzig sofort?«
    Wade wand sich wie ein Aal. »Andere Bedingungen waren nicht auszuhandeln. Die Entwicklungshilfegelder sind für dieses Jahr bereits ausgelaufen. Die dreißig können erst im nächsten Etatjahr gezahlt werden.«
    »Das nächste Jahr werden Sie nicht erleben, Wade! Sie haben versagt«, zischte der Chef.
    Wade keuchte. »Ich habe alles getan…«
    Der Chef öffnete die Tür und stieg aus. »Okay, Wade. Ich gebe Ihnen noch einmal eine Chance. In zwei Tagen treffen die Südamerikaner pünktlich in New York ein. Sorgen Sie dafür, daß der gesamte Betrag fällig ist. Sonst…«
    Er ließ unausgesprochen, was sonst passieren würde.
    Doch Edward Wade hatte ihn verstanden. Er blickte dem Unbekannten voller Angst, aber auch voller Haß nach.
    ***
    Ich öffnete die Tür. Phil ging dicht hinter mir. Unser Erscheinen wirkte bei Morelli wie eine Bombe. Obwohl wir ihn noch nie gesehen hatten, schien uns Morelli sofort zu kennen. Er saß auf seinem Stuhl, als ob er angenagelt wäre.
    »Das sind Mr. Cotton und Mr. Decker vom FBI«, stellte Jim spöttisch vor. »Sicher freuen Sie sich, Mr. Morelli, die Bekanntschaft zweier so berühmter G-men zü machen.«
    Morelli konnte die Freude ausgezeichnet verbergen. Wie hypnotisiert starrte er uns an. Diese Wendung der Dinge hatte er augenscheinlich nicht erwartet.
    »Nun, Mr. Morelli«, sagte ich, »Sie werden uns allerhand zu erzählen haben. Fangen Sie an, wir sind aufmerksame Zuhörer, aber erst, nachdem Sie uns, bitte, Ihre Waffe aus der Halfter gegeben haben.« Er tat es anstandslos.
    »Ich — ich weiß nicht, was Sie von mir wollen«, quetschte er kaum vernehmlich zwischen seinen perlweißen Zähnen hervor.
    »Das wissen Sie nicht? Ich werde Ihnen helfen, Mr. Morelli. Es fing damit an, daß Sie einen Mr. Wade aus New York erwarteten. Dann besuchte ich Ihr ausgezeichnetes Etablissement. Das Ergebnis kennen Sie, schließlich sind Sie ja Geschäftsführer im Magoon-Club. Dann kam die Sache mit Gloria, ein klarer Mordversuch, und dann .,.«
    »Hören Sie auf! Ich verstehe überhaupt nicht, was Sie von mir wollen.«
    Ich schlug die Beine übereinander und lächelte ihn an. »Ihre Ganovenehre ist ja ganz schön, Morelli. Doch zum jetzigen Zeitpunkt völlig fehl am Platz. Wir wissen genug, um Sie für den Rest Ihres Lebens hinter Gitter zu setzen. Also überlegen Sie sehr genau, was Sie uns sagen.«
    Er überlegte. Auf seinem Gesicht erschien plötzlich ein neuer Zug. Und dann kam sein Vorschlag. »Was bieten Sie mir, wenn ich rede?«
    »Nichts.«
    »Was?«
    »Nichts, ich sagte es schon. Es gibt nichts, was wir nicht wüßten. Was soll ich Ihnen also anbieten?«
    »Sie wissen nicht, wer der Chef ist.« Seine Stimme klang hoffnungsvoll.
    »Wissen Sie es?« lautete meine Gegenfrage.
    Er senkte den Kopf. »Nein«, gab er leise zu. »Aber ich weiß, worum es geht.«
    »Um Millionen.«
    »Ja, das stimmt. Trotzdem werden. Sie den Chef nicht daran hindern können,

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