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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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ehe er seine Pistole ziehen konnte, wirbelte D'Shante herum und knallte ihm den Kolben seiner Tec gegen die Stirn. Die Haut über Shepherds rechtem Auge platzte auf. Shepherd sank zu Boden. Aus der Wunde schoss Blut, das ihm in die Augen rann und ihm die Sicht nahm.
    D'Shante hob die Waffe.
    »Lass fallen!« Jessica richtete ihre Glock auf den Bodyguard. D'Shante machte keine Anstalten, dem Befehl zu folgen.
    »Fallen lassen!«, rief Jessica.
    D'Shante spannte den Hahn und richtete die Waffe auf sie.
    Jessica drückte ab.
    Die Kugel drang in D'Shante Jacksons rechte Schulter ein. Ein rosafarbener Brei aus Blut, Fleisch und Knochen spritzte durch die Luft. Die Tec entglitt den Händen des Bodyguards, als er sich im Kreis drehte und zu Boden ging. Jessica trat vor und kickte die Tec mit dem Fuß zu Shepherd hinüber. Ihre eigene Waffe hielt sie noch immer auf Trey Tarver gerichtet. Tarver, der die Hände über den Kopf gehoben hatte, stand in der Nähe einer Gasse, die zwischen den Häusern hindurchführte. Wenn Jessicas Informationen stimmten, steckte unter seinem Hosenbund eine .32 Halbautomatik.
    Jessica warf John Shepherd einen Blick zu. Er war benommen, aber nicht besinnungslos. Jessica nahm den Blick keine Sekunde von Trey Tarver, doch dieser winzige Moment reichte aus. Tarver stürmte in die Gasse hinein.
    »Alles okay?«, fragte Jessica ihren Kollegen Shepherd.
    Shepherd wischte das Blut von seinen Augen. »Geht so.«
    »Sicher?«
    »Lauf.«
    Als Jessica zum Eingang der Gasse huschte und in die Dunkelheit spähte, setzte D'Shante sich an der Straßenecke auf den Boden. Zwischen den Fingern seiner Hand, die er auf die Wunde presste, quoll Blut hervor. Er spähte auf die Tec.
    Shepherd spannte den Hahn seiner .38 Smith & Wesson und richtete sie auf D'Shantes Stirn. »Gib mir einen Grund, und ich puste dir die Rübe weg.«
    D'Shante erstarrte.
    Mit der freien Hand griff Shepherd unter den Mantel und zog sein Funkgerät heraus. Einen halben Häuserblock entfernt saßen vier Detectives in einem Van und warteten auf ihren Einsatzbefehl. Doch als Shepherd den Riss im Plastikgehäuse des Funkgeräts sah, wusste er, dass sie nicht kommen würden. Bei seinem Sturz war das Gerät beschädigt worden. Er steckte es ein. Die Leitung war tot.
    John Shepherd verzog das Gesicht und starrte in die dunkle Gasse.
    Bis er D'Shante Jackson nach Waffen abgeklopft und ihm Handschellen angelegt hatte, war Jessica auf sich allein gestellt.
    ***
    In der Gasse lagen ausrangierte Möbel, Reifen und verrostete Haushaltsgeräte. Auf halber Strecke befand sich eine T-Kreuzung mit einer Abzweigung nach rechts. Die Waffe auf die Erde gerichtet, lief Jessica weiter an der Mauer entlang. Sie riss sich die Perücke vom Kopf. Ihr frisch geschnittenes kurzes Haar war stachelig und feucht. Eine leichte Brise verschaffte ihr Abkühlung und einen klaren Kopf.
    Sie spähte um die Ecke. Keine Bewegung. Keine Spur von Trey Tarver.
    Auf halber Strecke der Gasse lag rechter Hand ein chinesisches Schnellrestaurant, das rund um die Uhr geöffnet hatte und aus dessen Fenster Küchendünste drangen, die nach Ingwer, Knoblauch und grünen Zwiebeln rochen. Der Müllhaufen neben dem Restaurant bildete drohende Schatten in der Dunkelheit.
    Die gute Nachricht: Der Weg endete in einer Sackgasse. Trey Tarver saß in der Falle.
    Die schlechte Nachricht: Er konnte einer dieser Schatten sein. Und er war bewaffnet.
    Wo blieb die Verstärkung?
    Jessica beschloss zu warten.
    Dann löste sich ein Schatten aus der Dunkelheit und schnellte davon. Jessica sah das Mündungsfeuer einen winzigen Augenblick, bevor sie den Knall hörte. Die Kugel schlug kaum drei Handbreit über ihrem Kopf in die Mauer ein. Feiner Steinstaub rieselte auf sie nieder.
    O Gott, nein. Jessica dachte an ihre Tochter Sophie, die in einem hell erleuchteten Wartezimmer eines Krankenhauses saß. Sie dachte an ihren Vater, einen Polizisten im Ruhestand. Vor allem aber dachte sie an die Wand in der Eingangshalle des Polizeipräsidiums, auf der Mitteilungen über Polizisten hingen, die im Dienst getötet worden waren.
    Wieder eine Bewegung. Tarver lief in gebückter Haltung auf das Ende der Gasse zu. Jessica hatte einen Schuss. Sie trat ins Freie.
    »Keine Bewegung!«
    Tarver blieb stehen und streckte die Arme zur Seite aus.
    »Waffe fallen lassen!«, rief Jessica.
    Plötzlich wurde die Hintertür des chinesischen Restaurants aufgerissen. Ein Kellner trug zwei große Plastikmülltüten aus dem Restaurant und

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